Freitag, 31. August 2018

Bretagne-Reise - Tag 8: L‘Aber Vrac‘h - Dinan (Crozon) (31.08.2018)

Eigentlich war für den heutigen Freitag - notabene Nils 20. Geburstag (!) - für den ganzen Tag Regenwetter angekündigt gewesen. Aber wenn wir auf unserer bisherigen Bretagne-Reise eins gelernt haben, dann, dass man sich auf die Prognosen so was von überhaupt nicht verlassen kann. Wenn Regen angekündigt ist, scheint die Sonne und umgekehrt. Beziehungsweise das Wetter ändert sowieso gefühlt alle 5 Minuten. Und eigentlich sollten wir darüber auch gar nicht verwundert sein, denn wir kennen das ja bereits aus der Normandie.
Wie auch immer, auf jeden Fall schien schon am Morgen die Sonne durch die dünnen Schleierwolken und von Regen keine Spur. Umso besser, so konnten wir die Weiterfahrt nach Brest bei viel Sonnenschein und warmen Temperaturen geniessen. Die Fahrt dauerte nur knapp eine Dreiviertel-Stunde. In der Stadt angekommen, parkierten wir unseren Bus auf einem langezogenen Parkstreifen entlang der Friedhofsmauer. Zu Fuss gings anschliessend zur Stadtbesichtigung ins Stadtzentrum. Wir flanierten gemütlich die Rue Jean Jaurès abwärts Richung Hafen und Meer. Unterwegs gabs den einen oder anderen Halt in einem der Läden. Oder anders gesagt: Betti wollte „lädelen“ und Rolf musste sich meistens in Geduld üben... ;-) 
Beim Place de la Liberté genossen wir feine Burger mit Pommes und Salat. Weiter gings bei Sonnenschein und viel Wärme durch die Fussgängerzone abwärts Richtung Wasser und anschliessend eine Parallel-Strasse hinauf wieder zum Bus zurück.







In Brest





Rolf mit viel Empathie und mit dem Arbre Empathique (Empathie-Baum) des katalanischen Architekten Enric Ruiz Geli


Wir setzten unsere Weiterreise zuerst nach Süd-Osten fort, anschliessend erreichten wir den Parc Naturel Régional d‘Armorique, welcher zwischen Brest (im Norden) und Quimper (im Süden) liegt. Von hier an gings westlich auf die Presqu‘île (Halbinsel) de Crozon. Auf dem ca. 200 Meter vom Meer entfernten Campingplatz Plage de Goulien bei Dinan fanden wir ein Plätzen für eine Nacht. 








An der Plage de Goulien auf der Presqu‘île de Crozon

Donnerstag, 30. August 2018

Bretagne-Reise - Tag 7: Mit dem Velo in der Umgebung von L‘Aber Vrac‘h (30.08.2018)

Nicht weiterfahren (zu müssen), war auch heute gleichbedeutend mit lange ausschlafen bzw. lange gemütlich im Bett liegen zu bleiben und zu lesen. Einfach den Tag noch etwas gemütlicher und langsamer angehen zu lassen als sonst auch schon.
So war es dann auch schon fast Mittag, als wir nach Frühstück und Abwasch startklar waren.
Wir hatten uns vorgenommen, mit den Velos die Umgebung um L‘Aber Vrac‘h zu erkunden. Zuerst fuhren wir der Küste entlang bis in den kleinen Ort. Da leider der Veloweg der Hauptstrasse entlang führte, wechselten wir bald einmal auf einen Wanderweg, welcher mit „Balade de l‘Enfer“ ausgeschildert war. Zuerst kamen wir gut voran, dann gings jedoch auf einem schmalen Weg steil den Wald hinauf und wieder hinab. Also nicht unbedingt eine velotaugliche Strasse, aber es war ja auch ein Wanderweg. Nichts desto trotz hat es sich gelohnt, denn bald einmal hatte es mitten im Wald eine Parkbank, von welcher man einen schönen Ausblick auf die Bucht hatte. Ein idealer Ort also für eine kleine Lesepause:




Weiter gings über den schmalen Wanderweg hinauf und hinab bis zur Brücke über den Fluss l‘Aber Vrac‘h ganz hintem in fjordähnlichen Bucht. „l’aber“  wird übrigens auch mit „kleiner Fjord“ übersetzt. 




Für den Rückweg wählten wir velotauglichere Wege. Zuerst machten wir einen kurzen Abstecher ins Stadtzentrum von Lannilis. Anschliessend gings auf einer geteerten Nebenstrasse via Landéda zurück zum Campingplatz.

Anstelle eines Mittagessens gönnten wir uns ein grosses Stück „Kouign Amann“, eine bretonische Spezialität. Es handelt sich dabei um einen Butterkuchen aus Blätterteig, welcher karamellisiert ist. „Kouign Amann“ ist bretonisch, wobei „Kougin“ Kuchen bedeutet und „Amann“ Butter, bzw. - wichtig (!) - gesalzene Butter. Ein Gedicht!
Weitere Kuchenspezialitäten aus der Bretagne sind übrigens „Far Breton“, ein bretonischer Eierkuchen. Der kompakte, puddingartige Kuchen aus Zucker, Eiern, Milch und Mehl wird häufig mit in Rum eingeweichten Pflaumen gefüllt. 
Ebenfalls bekannt ist der „Gateau Breton“, eine Art Sandkuchen. Dieser ist leicht salzig aufgrund der Butter, gleichzeitig süss und sehr kompakt. Gefüllt wird dieser mit Pflaumenmus, Konfitüre oder natürlich Salzbutterkaramell.

Zudem hatten wir heute noch Waschtag. Dabei mussten wir nicht mal selbst die Waschmaschine und den Tubler füllen, sondern das wurde von der Réception übernommen. Nach ca. 2 Stunden konnten wir unsere Sachen frisch duftend und trocken wieder abholen. 
Nun sind wir also wieder mit Ersatz-Kleidern ausgerüstet und können also problemlos noch etwas in den Ferien bleiben. ;-)

Am Abend unternahmen wir nochmals einen gemütlichen Spaziergang über dem Meer entlang und über die Dünen. Wiederum bei wunderschöner Wetterstimmung. Es ist einfach eine traumhaft schöne Gegend hier!















Während ich die Landschaften mit Strand, Meer und Wolken festhielt, hat sich Rolf heute auf das Fotografieren der Flora konzentiert. Hier eine kleine Auswahl seiner Bilder:











Mittwoch, 29. August 2018

Bretagne-Reise - Tag 6: Tourony (Trégastel) - L’Aber Vrac‘h (29.08.2018)

Heute gings weiter Richtung Westen und somit auch vom nördlichen Département Côtes-d‘Armor ins westliche Département Finistère. Via Lannion und Morlaix erreichten wir Roscoff. Diese kleine Stadt an der Nordküste ist bekannt aufgrund ihrer Fährverbindungen nach Grossbritannien (Plymoth) und Irland (Cork) sowie für ihre vorgelagerte Insel Ile de Batz.
Bei sehr windigem, bewölktem und folglich sehr frischem Wetter besichtigten wir das Städtchen und konnten auch einen Blick auf die sehr nahe gelegene Ile de Batz erhaschen. Es war uns jedoch zu kalt, um uns länger hier aufzuhalten und uns mit all den anderen Touristen für die Fähre auf die Insel einreihen mochten wir auch nicht. So unternahmen wir einen kurzen Spaziergang durchs Städtchen und setzten anschliessend unsere Reise fort. 




Roscoff



Blick zur Ile de Batz


Etwas südlich machten wir Halt in Saint-Pol-de-Léon, wo wir in einer kleinen Crêperie zum ersten Mal die berühmten bretonischen Galettes (die salzige Version der Crêpes aus dunklem Buchweizenmehl) genossen; dazu einen Bol (Tasse) Cidre, der bekannte bretonische / normannische vergorene Apfelsaft. 




In der Toilette einer Crêperie in Saint-Pol-de-Léon - mit einem tollen Whisky-Crêpes-Rezept ;-))



Kirche von Saint-Pol-de-Léon


Was sucht denn dieser Spatz hier im Supermarkt von Plouescat?


Weiter gings an Plouescat vorbei immer mal wieder der nördlichen Küste entlang bis nach L‘Aber Vrac‘h. Dort fanden wir auf dem Campingplatz des Abers ein gemütliches Plätzchen, wo wir sehr für uns sind und trotzdem einen Blick aufs Meer erhaschen können. Hier wollen wir nun ebenfalls wieder zwei Nächte bleiben.




Ein schönes Plätzchen mit Meersicht auf dem Camping des Abers in L‘Aber Vrac‘h


Gegen Abend unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang dem Meer entlang und über die Dünen wieder zurück. Das erste Mal während unserer Bretagne-Reise, dass wir richtig am Meer waren; sogar die Füsse haben wir in den doch sehr kalten Atlantik gehalten und sind anschliessend barfuss dem Strand entlang gelaufen. Unterwegs setzten wir uns in den von der Sonne leicht gewärmten, fast weissen und sehr feinen Sand und legten eine Lesepause ein. Das alles bei fast uneingeschränktem Sonnenschein.










Am Strand beim Camping les Abers



Lesepause im warmen Sand





Immer mal wieder hatte es im Sand stellen mit unzähligen, kleinen Muscheln





Abendstimmung auf dem Spaziergang und zurück auf dem Campingplatz

Dienstag, 28. August 2018

Bretagne-Reise - Tag 5: Lazy Day in Trégastel (28.08.2018)

Da wir erst morgen weiterfahren werden, konnten wir den heutigen Tag so richtig ruhig angehen. Wir haben länger als sonst ausgeschlafen und sind dann auch nicht gleich aufgestanden, sondern haben uns noch gemütlich in unsere Lektüren vertieft.

An das bretonische Wetter haben wir uns mittlerweilen gewöhnt bzw. wir haben es inzwischen durchschaut: Am Morgen ist es jeweils fast wolkenlos und wir werden von der Sonne geweckt, die an unsere Vorhänge scheint. Bald einmal ziehen dann jedoch wieder Wolken auf und es bleibt den Vormittag über bewölkt und deshalb auch eher frisch. Wir steigen dann jedoch nach der morgentlichen Dusche trotzdem in die kurzen Hosen und trotzen der kühlen ersten Tageshälfte mit einem warmen Hoody und heissem Kaffee. Denn spätestens um die Mittagszeit zeigt sich wieder die Sonne, die Wolken lösen sich nach und nach auf und ab Mitte Nachmittag bis in den Abend hinein wirds dank den wärmenden Sonnenstrahlen sommerlich warm. Sobald die Sonne jedoch untergeht, wirds schnell wieder frisch. Meistens bieten wir dem kühlen Abendwetter während des Nachtessens noch die Stirn und nehmen dieses draussen ein, das anschliessende Dessert mit einem Kaffee geniessen wir jedoch dann im warmen Bus. 

Nach einem späten Frühstück unternahmen wir heute eine gemütliche, kleine Velotour durch die Umgebung von Trégastel. So umrundeten wir das Vallée des Traouiero, eine gemäss Trip Advisor wunderschöne Waldlandschaft. Leider ist diese jedoch den Fussgängern und Reitern vorenthalten. Bald erreichten wir wieder Trégastel und genossen erneut den atemberaubend schönen Ausblick auf die Granit Roses; diesmal vom Hafen von Trégastel aus. Dort hatte es auch einige Parkbänkli, so dass wir eine Lesepause mit wunderschönem Fernblick einlegen konnten.




Lesepause beim Hafen von Trégastel


Gegen Abend kehrten wir zu Fuss ins Vallée des Traouiero zurück. Wir durchliefen fast das ganze Tal, welches von einem mystischen, dunklen und fast etwas tropischen dichten Wald überwachsen ist. Ein schöner Abendspaziergang, welcher dann doch fast eine kleine Wanderung wurde, weil wir beim Zurücklaufen einen Umweg machten, da wir nicht den Autostrasse entlang laufen wollten. Nur führte der Wanderweg dann in einen anderen Ort und so mussten wir halt noch etwas weiter laufen als geplant. 
Nicht weiter tragisch; bei den feinen bretonischen Köstlichkeiten, die wir die letzten Tage verspeist haben (Breizh Cola, Cidre, Far sowie Gateau Breton...), tut uns Bewegung mehr als gut. :-D




Der verwunschene Märchenwald im Vallée des Traouiero.






Montag, 27. August 2018

Bretagne-Reise - Tag 4: Saint-Malo - Tourony (Trégastel) (27.08.2018)

In der Nacht hatte es mehrmals kurz geregnet, doch am Morgen zeigten sich bereits wieder einige wenige Sonnenstrahlen am wolkenverhangenen Himmel. Mit dem böigen Wind war es weiterhin ziemlich frisch. 
Da wir mit den Köpfen leicht abwärts geschlafen hatten, fühlten wir uns etwas komisch, als wir erwachten. Vielleicht hat es aber auch mit dem Weisswein zu tun, den wir gestern Abend getrunken hatten...

Heute gings weiter Richtung Westen. Unser nächstes Ziel war die berühmte rosa-farbene Granit-Küste, die „Côte de Granit Rose“. Zuerst machten wir jedoch noch einen Abstecher zum Cap Fréhel, welches sich auf etwa halber Strecke zwischen Saint-Malo und Saint-Brieuc nördlich von Fréhel befindet. Anscheinend ein beliebtes Ausflugsziel, war es doch von weit her beschildert und zahlte man zudem eine Parkgebühr. Doch der Zwischenhalt hatte sich gelohnt, wir konnten einen gemütlichen, kleinen Spaziergang dem Cap entlang unternehmen und den Leuchtturm bewundern. Das Wetter war dabei weiterhin so ,wie wir es uns von der Normandie gewohnt sind und wie wir es auch in der Bretagne erwartet (wenn auch nicht erhofft) hatten: Sehr windig, eher frisch, wolkenverhangen. Aber immerhin regnete es nicht und es war nicht all zu kalt. Auch hatten wir trotzdem etwas Fernsicht und konnten die südliche Küste der Normandie ganz im Westen knapp erkennen; die britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey hingegen konnten wir uns nur aufgrund der geografischen Gegebenheiten erahnen. 











Weiter gings an Saint-Brieuc und Lannion vorbei auf den Campingplatz Tourony zwischen Trégastel und Saint-Guirec. Dort fanden wir ein schönes Plätzchen mit Sicht auf die Bucht resp. verlängerte Flussmündung. Hier wollen wir nun für 2 Nächte bleiben.

Am späteren Nachmittag unternahmen wir einen Spaziergang über den Sentier de Douaniers bei Ploumanac‘h. Dieses Wegstück entlang der Küste führt direkt durch die wunderschönen und teilweise auch bizarren Gesteinsformationen der Granits Roses. Auch am schönen Port de Ploumanac‘h (Hafen) sowie an der malerischen Plage Staint Guirec (Strand) kamen wir vorbei. Sehr eindrücklich ist auch der Phare Men Ruz (Leuchtturm). Dieser wurde 1860 aus grauem Granit der Ile Grande erbaut und während des Zweiten Weltkriegs zerstört - wie so vieles hier entlang der Normannischen und Bretonischen Küste. Der Leuchtturm wurde dann 1947 aus rosa Granit wieder aufgebaut und 1980 automatisiert.