Sonntag, 24. Mai 2015

Pfingst-Campen mit Hindernissen (Betti)

Lange waren wir unschlüssig, ob wir übers Pfingstwochenende wegfahren wollten oder nicht, da die Wetterprognosen nicht gerade das schönste und wärmste Wetter versprachen. Und als wir uns dann dafür entschieden, war leider der ausgesuchte Campingplatz in Kreuzlingen schon voll. So war umdisponieren gefragt & wir entschieden uns schlussendlich einmal mehr für eine Reise nach Frankreich, um dort ein paar Flohmärkte zu besichtigen.

Am Samstag, 23. Mai fuhren wir morgens los. Nach einen Frühstückshalt in der Autobahnraststätte Pratteln hatten wir die Schweiz via Basel bald hinter uns gelassen und erreichten nach Mittag Strasbourg. Unseren Bus stellten wir auf einem Parkstreifen neben einem Veloweg ab und fuhren anschliessend mit unseren Drahteseln ins Stadtzentrum. Nach etwas Suchen und Umherfahren fanden wir den Stadtteil mit den Flohmarktständen. Da es nur wenige Anbieter waren, hatten wir bald alles gesehen. Gestärkt durch ein feines Fischer Amber-Bier und ebenso feine Spargel-Lachs-Quiches machten wir uns auf den Rückweg zum Bus.
Dort suchte ich vergeblich meine Umhängetasche, welche ich nicht mitgenommen hatte, da wir die Rucksäcke dabei hatten. Nach erfolgloser Suche mussten wir feststellen, dass jemand in unseren Bus eingebrochen war; den neben der Tasche samt Inhalt war auch mein I-Pad mit Stromstecker weg. Uns blieb deshalb nichts anderes übrig, als auf den nächsten Polizeiposten zu fahren. Das "hotel de police de strasbourg" befand sich zum Glück ganz in der Nähe. Jedoch mussten wir bereits beim Anmelden feststellen, dass dies leider eine längere Angelegenheit werden würde. Zuerst war von 2h Warten die Rede. Inzwischen war es 16:30 Uhr. Wir überbrückten die Wartezeit mit Getränken aus dem Automaten und ansonsten mit - Nichtstun. Denn was will man schon machen in einer kleinem Empfangshalle mit einigen Sitzen und 2 Getränkeautomaten ausser - warten?
Wenn es Putzutensilien gehabt hätte, hätte ich glaub mit Staubwischen und Saugen angefangen und wenn ich einen Schreiber gehabt hätte, hätte ich einen bitterbösen Komentar über diese unsägliche Polizeistation ins "Gästebuch" geschrieben - auf schweizerdeutsch. Doch so beschränkten wir uns auf Augenrollen, Schnauben und die Polizisten am Empfang böse anzuschauen.
Kurz bevor unsere Geduld ganz am Ende war, erbarmte sich gegen 21:00 Uhr einer der Polizeibeamten und nochmals etwa 45 Minuten später hielten wir endlich den gewünschten Polizeirapport in den Händen! Alles in allem haben wir also über 5h auf dieser Polizeistadtion verbracht!!!
Da inzwischen das Camping sicher geschlossen war (eine Telefonnummer konnten wir leider nicht ausfindig machen), suchten wir uns ein Hotel etwas ausserhalb der Stadt und wurden nahe des Flughafens im Mercur fündig. 
Nachtessen gab es hier um inzwischen 22:30 Uhr zwar auch keines mehr, doch immerhin ein feines, kühles Edelweiss blanche Bier an der Hotelbar. 




Strasbourg



Fischer ambrée



Wartesaal der Polizeistation von Strasbourg - unser Ausblick für über 5h


Am nächsten Morgen, Sonntag, 24. Mai erwachten wir gut erholt und mit der  positiven Einstellung, dass der heutige Tag ja eigentlich nur besser werden konnte als der gestrige!!
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel machten wir und auf die Weiterfahrt nach Mulhouse. Das dortige Camping de l'Ill, auf welchem wir auch schon waren, erreichten wir kurz nach 11:00 Uhr. Nach dem Einrichten auf dem Platz fuhren wir mit den Velos ins Stadtzentrum. Unterwegs machten wir an einem Flohmarkt Halt, doch hier gab es leider fast nur Ramsch. 
Beim Place de la Réunion gab es ein spätes Mittagessen (ein sehr feiner Hamburger mit Pommes für Rolf und ein nicht ganz so schmackhafter Tarte Flambée für mich) mit einem erfrischenden Bier. Zurück auf dem Camping, verbrachten wir den Rest des Nachmittags mit Lesen bei versprochenen rund 20 Grad (gefühlt eher bei 15).
Am Abend unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang dem Flüsschen Ill entlang. Zur anschliessenden Partie Yazzy genossen wir einen Riesling. Da sich unser Hunger aufgrund des üppigen Mittagessens in Grenzen hielt, gab es anstelle eines Nachtessens aus der Schweiz mitgebrachte Crème Brulée mit Financiers sowie einen feinen Kaffee.
Bald war es zu dunkel, um draussen zu lesen und so entschlossen wir uns, schlafen zu gehen. Morgen wollten wir ja früh aufstehen, um einen weiteren Flohmarkt zu besichtigen.



Mulhouse


Bereits vor 07:00 Uhr riss uns der Handy-Wecker aus dem Schlaf. Bald waren wir auf den Beinen und spazierten zum Sportstadion, wo der Flohmarkt stattfand. Dieser war grösser und wertiger als der gestrige, aber auch hier kauften wir nichts. Bald kehrten wir zum Campingplatz zurück und konnten ein feines Frühstück, bestehend aus Croissants, Pains au Chocolat und Café an der Morgensonne geniessen.
Anschliessend machten wir uns auf die Heimreise. Nach einem kurzen Abstecher in den Gäupark in Egerkingen, wo wir uns mit Nahrungsmitteln für gemütliches Grillieren zu Hause eindeckten, waren wir bereits kurz vor Mittag zu Hause, was vorallem Leo sehr freute.