Montag, 22. April 2019

Ostern im französischen Jura

Ostern 2019 stand vor der Türe und damit auch endlich der Start in die Campingsaison. Selten hatten wir uns bis Mitte April gedulden müssen. Doch bisher wars entweder zu wenig sonnig oder (vorallem nachts) zu kalt gewesen, um campen zu gehen.

Doch fürs lange Osterwochenende vom 19. bis 22. April schien das Wetter perfekt zu passen. So mussten wir uns nur noch entscheiden, wohin es gehen sollte. Von einem Päärchen mit Renault Estafette hatte Rolf auf Instagram vor ein paar Wochen tolle Bilder von Baume-les-Messieurs und dem dortigen Felskessel gesehen. So fiel unsere Wahl auf das kleine Städtchen im französischen Jura; nahe des Lac de Chalain, wo wir 2015 im Juni eine Woche Campingferien verbracht hatten.





Los gehts! :-D



Am Karfreitag nahmen wir die Anreise unter die Räder. Wider Erwarten schien es auf der A1 keinen Stau zu haben und so wählten wir nicht wie zuerst angedacht die Fahrt über Moutier und die Transjuranne, sondern über die Autobahn via Bern und Yverdon-les-Bains. Kurz vor dem Grenzübergang zwischen Ballaigues und Creux gelangten wir in den uns eigentlich bekannten Karfreitags-Stau Richtung Frankreich, weil dort die Geschäfte geöffnet waren. So entschieden wir uns, via Vallorbe auszuweichen. Diese Strecke dauerte zwar länger, dafür hatte es nur wenig Verkehr und wir konnten zugügig zufahren anstatt uns im stockenden Kolonnenverkehr vorwärts zu bewegen.

In Champagnole gingen wir tanken und einkaufen und dank meiner überragenden Navigationsfähigkeiten (*hust*) fuhren wir anschliessend nicht auf dem direkten Weg nach Baume-les-Messieurs, sondern landeten beim Belvédère de Crancot oberhalb des Felszirkels, in welchem unser Zielort lag. Positiv an dieser kleinen Irrfahrt war also, dass wir einen wunderschönen Aussichtspunkt gefunden hatten und dort an einem gemütlichen Campingtisch mittagessen konnten. 

Über eine steile, enge Strasse gings danach hinunter nach Baume-les-Messieurs, wo wir uns für die nächsten beiden Tage und Näche auf dem Campingplatz de la Toupe einrichteten. 



„Toblerone-Steine“ (Panzersperre) bei Ballaigue







Cascade du Bief de la Ruine bei Foncine-le-Bas (zwischen Vallorbe und Champagnole)





Mittagsrast beim Belvédère de Crancot mit Blick nach Baume-les-Messieurs





Unser Plätzchen auf dem Campingplatz de la Toupe in Baume-les-Messieurs







Baume-les-Messieurs



Die beiden nächsten Tage, d.h. den Rest des Karfreitags sowie den Ostersamstag verbrachten wir bei schönstem Frühlingswetter gemütlich mit lesen und faulenzen auf dem Campingplatz sowie mit einigen sportlichen Aktivitäten. So erkundeten wir am Freitag mit den Velos den kleinen Ort Baume-les-Messieurs und die nähere Umgebung des Campingplatzes. 

Am Samstagvormittag unternahmen wir eine kleine Wanderung dem malerischen Flüsschen Seille entlang zu den Cascades des Tufs gleich unterhalb des Aussichtspunkts, bei welchem wir am Tag zuvor zu Mittag gegessen hatten. Am Nachmittag gings mit den Velos ins 12 km entfernte Voiteur einkaufen. Glücklicherweise hatten wir bei der Hinfahrt abwärts Gegenwind, weshalb dann auch die Rückfahrt hangaufwärts mit Rückenwind ganz angenehm zu meistern war. Auf etwa halber Strecke legten wir auf dem Rückweg einen Halt in Nevy-sur-Seille ein, wo wir gemütlich auf einer Parkbank an der Seille ein spätes Baguette-Oliven-Zmittag genossen und in unseren Büchern und Magazinen lasen - wiederum bei fast schon sommerlich warmen Temperaturen.













Wanderung zu den Cascades des Tufs





Brunnen in Nevy-sur-Seille



Das schöne Wetter machte dann auch das Nachtessen sowie vor allem auch das Kochen im Freien sehr angenehm. Am Karfreitag gabs standesgemäss gebratenen Fisch mit Reis an einer Senfsauce. Das schmeckte uns zwar sehr gut, artete aber kochtechnisch etwas aus - mit drei Pfannen und vielen Kochuntensilien, die es ja dann von Hand wieder abzuwaschen galt...

Doch wir sind ja lernfähig und so gabs am Samstag einen „One-Pot“; Nudeln an gelber Pestosauce mit Rindfleischstreifen. 

Und immer mal wieder das eine oder andere Schoggi-Ostereili. Und natürlich auch den in Frankreich obligaten Apéro... :-)


Am Sonntagmorgen waren wir gerade noch so lange auf dem Campingplatz, dass wir bei der mobilen Bäckerin ein Baguette sowie Pains au chocolat kaufen konnten. Die süssen Brötli verzehrten wir unterwegs auf dem Weg nach Saint-Claude. In der Tabakpfeifen- und Diamantenschleiferei-Stadt machten wir einen kurzen Halt und schlenderten gemütlich durch die Gassen. Da natürlich alle Geschäfte geschlossen hatten, war unser Aufenthalt nicht all zu lang. 

Kurz vor Le Pont machten wir Mittagsrast auf einem Parkplatz mit Blick auf den Lac de Joux. Nach einem für uns typisch französischen Camping-Zmittag, nämlich Baguette mit Aufschnittt, Salami, Paté, Weich- und Hartkäse, Rüeblisalat und Cherrytomaten und dem ebenfalls obligaten Mocca-Kaffee waren wir gestärkt für den Rest der Rückreise, welche uns ebenfalls wieder über Vallorbe und via Autobahn an Bern vorbei in den Aargau zurück brachte.





Am Chateau-Chalon vorbei auf der Heimreise von Baume-les-Messieurs Richtung Saint-Claude









Saint-Claude







Mittagspause am Lac de Joux kurz vor Le Pont




Für den Ostermontag hatten wir uns vorgenommen, etwas an unserem Badezimmer-Umbau weiter zu arbeiten. Nach den letzten drei tollen und erholsamen Campingtagen waren wir dann auch gestärkt dafür.