Sonntag, 7. März 2021

Winterferien Vattiz 2021

Vom Samstag, 27. Februar bis Samstag, 6. März 2021 verbrachten wir unsere traditionelle Winterferien-Woche im Bachofschen Ferienhaus im wunderschönen Vattiz im bündnerischen Val Lumnezia. 


Familien-Ferienhaus „Casa Bachofen“ in Vattiz Surval


Wie bereits vor einem Jahr, haben wir uns für die erste März-Woche anstatt die letzte Februar-Woche entschieden. Dies, weil wir letztes Jahr festgestellt haben, dass dann die Schulferien (zumindest in der Schweiz) vorbei sind und es so weniger Leute auf den Pisten hat. Und das kann ja in der leider weiterhin andauernden Corona-Pandemie nicht falsch sein...
Dass wir überhaupt Skifahren und Snowboarden können in diesem Winter ist alles andere als selbstverständlich, denn in allen umliegenden Ländern sind die Skigebiete coronabedingt geschlossen. 
Vor ziemlich genau einem Jahr ist die Pandemie in der Schweiz so richtig losgegangen. Kurz vor dem Ferienstart 2020 gab es den ersten Corona-Fall in der Schweiz (ein älterer Mann aus dem Tessin, welcher sich während eines Aufenthalts in Mailand angesteckt hatte), während unserer Ferienwoche den ersten Todesfall in der Schweiz. Das alles jährt sich nun irgendwie in dieser Woche hier in Vattiz. Und wir blicken völlig ungläublig zurück, weil uns alles so sureal vorkommt. Vorallem, wenn wir daran denken, was wir vor einem Jahr über diese Pandemie wussten: Eigentlich rein gar nichts; wir waren völlig naiv und wohl niemand konnte sich nur annähernd vorstellen, was da innerhalb eines Jahres alles auf uns zu kommen würde. Aber vielleicht ist das auch besser so. Und wer weiss, vielleicht geht es uns in einem Jahr genau so: Wir blicken auf den Winter 2021 zurück und merken, dass wir völlig unwissend waren, was da noch alles auf uns zu kommt. Wir wollens natürlich nicht hoffen...

Mit dem Start unserer Ferien wurde der Lockdown 2021 (der erste in diesem Jahr - ist es auch der letzte?) zwar beendet, doch praktisch gleichzeitig wurde auch beschlossen bzw. vom Bundesrat durchgesetzt, dass die Restaurant-Terrassen in den Skigebieten nicht länger geöffnet sein dürfen (alle Restaurants bzw. Terassen ausserhalb der Skigebiete sind ja pandemiebedingt schon länger geschlossen). 
Aber jänu, wir hatten grosses Wetterglück in dieser Woche und so konnten wir zwar nicht auf den Terrassen draussen an einem Tisch sitzen, doch Take-Away war möglich. Kurz vorher hatten wir uns im Jumbo noch Iso-Sitzkissen gekauft (auch diese mussten wir online bestellen und im Geschäft abholen - es ist also kein Artikel des täglichen Bedarfs wie viele andere Güter aus den auch während des Lockdowns geöffneten Baumärkten...). So blieben immerhin unsere Füdlis warm bei den (Mittags-) Pausen im Schnee. Dank der Sonne und den doch eher hohen Temperaturen mussten wir auch nicht frieren (jedenfalls meistens nicht).

Das schöne Winterwetter und die doch recht guten Schneebedingungen führten jedoch auch dazu, dass es viel mehr Leute auf den Pisten hatte (vorallem Anfang Woche) als vor einem Jahr. Oder ist auch das eine Corona-Folge? Wie auch immer, wir versuchten, etwas antizyklisch zu fahren und Menschenansammlungen zu vermeiden. Das gelang uns recht gut und so blieben wir auch in dieser Woche glücklicherweise von Corona verschont.


Am sehr sonnigen und warmen Sonntag verzichteten wir gar ganz aufs Skifahren und Boarden und gingen stattdessen Schneeschuh-Laufen. Ich hatte uns Ende Januar über Ricardo alte, aber ungebrauchte Schneeschuhe organisiert und diese wurden nun eingeweiht. Nach etwas Anlauf-Schwierigkeiten ging das Laufen mit den grossen Plastik-Schuhüberzügen recht gut. Doch es war sehr anstrengend und heiss. So wanderten wir von Cumbel nicht ganz bis zur Kapelle San Carli unterhalb des Bündner Rigis (Pez Mundaun) hinauf, sondern machten etwa auf halber Strecke zwischen Morissen und Bünder Rigi Mittagsrast auf einem Bänkli und verzehrten unsere mitgebrachten Sandwichs, bevor wir via Morissen und Vella nach Vattiz zurückwanderten. 









Schneeschuh-Wandern von Cumbel bis oberhalb Morissen - mit wunderschönem Ausblick über das Val Lumnezia beim Mittagsrast


Von Montag bis Donnerstag waren wir täglich auf den Pisten. Da es genügend Schnee hatte, unternahmen wir morgens jeweils einen Fussmarsch bis zur Sessellift-Talstadtion in Vella (mit dem Vorteil, dass wir so auch schon aufgewärmt waren) und konnten dadurch am Ende des Tages jeweils bis direkt vors Haus fahren. Herrlich!! Meist wählten wir den Rückweg vom Pez Sezner. Das hatte einerseits zum Vorteil, dass wir bereits weit oben auf den Weg, welcher am Badesee Davos Munts vorbei führt, einbiegen konnten und so nicht die Steigung hochlaufen mussten, welche über die Piste vom Triel her notwendig ist. Anderseits kamen wir so an der Bar Canorta bei der Alp Sezner vorbei, wo wir nochmals die warme Sonne geniessen und einen Kafi (mit Schuss) oder einen Aperol / ein Glas Wein trinken konnten. ;-)


Corona-konformer Wintersport














Schicke Pistenflitzer :-D








Pisten-Impressionen








Dank mehrheitlich strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen war es kein Problem, dass es „nur“ Take-Away gab. Denn das Angebot war sehr abwechslungsreich und lecker! ;-))


Am Montag, Dienstag und Donnerstag war das Wetter traumhaft schön und somit auch die Sicht super. Am Mittwoch hatte es leider Wolken, was die Sicht auf den Pisten etwas einschränkte. Wir waren an allen vier Tagen relativ früh gestartet und deshalb dann auch nicht all zu spät zurückgekehrt. Am Mittwoch aufgrund des fehlenden Sonnenscheins halt einfach noch etwas früher. Was jedoch auch nicht schlimm war, so verbrachten wir jeweils den Rest des Nachmittags gemütlich mit Lesen, Social Media und anderen Hobbies. 

Der Freitag war wettertechnisch der schlechteste Tag. Bereits in der Nacht setzte Schneefall ein und auch am Morgen fielen immer noch einige Flocken vom Himmel. Zudem war es bewölkt und neblig. So entschlossen wir uns, aufs Skifahren / Snowboarden zu verzichten und unternahmen stattdessen erneut eine Schneeschuhwanderung. Im Keller hatten wir noch ein altes, schon etwas defektes Paar Alu-Schneeschuhe gefunden und so konnten wir zu dritt, zusammen mit Schwiederpapi Felix, losziehen. Über die Wiesen gings zuerst steil hinauf am Badesee Davos Munts und am oberhalb des Sees am im Wald gelegenen Grillplatz vorbei und dann über den Wanderweg hinüber Richtung Vignogn. Auf einem Teil des Weges hatte es sehr starke Schneeverwehungen, dort war das Schneehschuhlaufen sehr mühsam. Doch zum Glück wurde der Weg bald wieder breiter und kurz darauf konnten wir über die geteerte, jedoch ebenfalls schneebedeckte Strasse hinunter Richtung Vignogn laufen. Unterwegs legten wir bei einem Maiensäss einen Mittagsrast ein und verzehrten unsere mitgenommenen Sandwiches. Nach der Mittagspause hatte der Schneefall ganz aufgehört und der Nebel hatte sich zudem etwas gelichtet, so dass wir unsere Winterwanderung bei guter Sicht und auch etwas Sonne mit Blick über die wunderschön, teilweise frisch verschneite Landschaft verbringen konnten. Über den unteren Winterwanderweg kehrten wir anschliessend am Badesee vorbei zum Ferienhaus zurück. Das war ein wunderschöner Ausflug und ein perfekter letzter Ferientag gewesen!












Schneeschuh-Wandern am Freitag



Zvieri verdient! :-D


Wir verbrachten die ganze Ferienwoche zu viert, zusammen mit Rolfs Eltern Dodo und Felix. Corona-technisch wäre es ja auch nicht gross möglich gewesen, mehr Leute im Ferienhaus zu sein - bei der immer noch geltenden 5-Personen-Regel in Innenräumen.
Am Dienstag, 2. März feierten wir den 83. Geburtstag von Felix. Leider auch an diesem Tag halt nicht mit einem Nachtessen in einem Restaurant im Tal, dafür jedoch mit selbstgemachten Cordon Bleu und Ofenfrites und einem feinen Rotwein dazu sowie mit homemade Linzertorte. Mhh, das war sehr lecker!
Doch leider verlor Felix auch an seinem Geburri beim abendlichen Brändi-Dog-Spiel. Dodo und Rolf spielten zwar nicht besser als Felix und ich, doch irgendwie hatten sie immer das Glück auf ihrer Seite. Felix und ich verloren jeden Abend... :-/ 
Das letzte Spiel am letzten Abend (Freitag) haben wir jedoch gewonnen und so konnten wir uns doch noch etwas versöhnen mit diesen eigentlich doch sehr spannenden und tollen Spiel! :-D










Ausblick vom Ferienhaus





Badesee Davos Munts oberhalb von Vattiz


Beim der Hinreise haben wir in Chur mit Jill einen Take-Away-Kaffee beim Merz getrunken. Da es bewölkt und windig und deshalb sehr frisch war, hielten wir es leider nicht all zu lange aus. Doch trotzdem freuten wir uns, Rolfs jüngste Tochter zu sehen und uns mal wieder „live“ mit ihr auszutauschen (anstatt per Videoanruf). 
Bei der Heimreise machten wir erneut einen Halt in Chur. Diesmal trafen wir Nina. Sie lud uns zusammen mit ihren Grosseltern Dodo und Felix in ihre Wohnung ein, wo wir selbstgemachten Kuchen und Tee geniessen durften. Auch Rolf ältere Tochter wieder einmal „live“ zu sehen, freute uns natürlich sehr. 
Nils trafen wir diesmal leider nicht. Doch Rolfs Sohn war eine Woche vor unseren Ferien an Rolfs Geburtstag bei uns gewesen, was wir ebenfalls sehr genossen hatten.

Nach unseren Vattizer Ferien geht für uns jeweils der Winter vorbei und wir freuen uns auf den Frühling. Und mit ihm auf einem baldigen Start in die Campingsaison mit hoffentlich vielen tollen Ausflügen mit Catweazle, unserem T3 VW-Bus. Auch Campen ist 2020 corona-bedingt leider viel zu kurz gekommen - unsere tolle 3-wöchige Frankreich-Atlantik-Reise im August / September natürlich ausgenommen!