Samstag, 27. September 2014

Wanderferien Lac Léman/Genfersee (Betti und Rolf)

Ein anspruchsvolles Ziel war es, das wir uns wieder einmal gesetzt haben. Wir wollten den Genfersee auf der Nordseite in seiner ganzen Länge bewandern.

So starteten wir also am Montag, 22. September 2014 und fuhren mit der SBB von Dulliken über Olten - Bern - Lausanne nach Villeneuve an das Ostende des Genfersees. Wie immer hatten wir vorher alles Wichtige in unsere Rucksäcke gepackt, was bei Betti 9.2 kg Packgewicht ergab. Bei Rolf war's wohl ein bisschen weniger.

Am ersten Tag ging es sogleich am berühmten Schloss Chillon vorbei nach Montreux, später Vevey und durch die Lavaux-Weingebiete (St. Saphorin, Rivaz, Epesses etc.) bis nach Cully. Der Weg führte zuerst meist direkt dem See entlang. Ab St. Saphorin ging es hoch über dem Genfersee durch die stark tragenden Rebstöcke. Nachdem wir uns nicht getraut haben, Früchte zu stibitzen, wurden wir von einem Weinbauer für unsere Zurückhaltung belohnt. Die weissen Chasselas-Beeren waren schon sehr süss und mundeten fein. In Cully übernachteten wir in der Auberge du Raisin. Da wir in Cully keine uns passende Beiz fanden (die Auberge war uns etwas zu edel), nahmen wir kurz den Zug nach Vevey und assen dort beim Italiener Pizza.

 



 
 Der zweite Tag startete wieder direkt in die Rebhänge und führte über Villette wieder an den Genfersee zurück. Über Lutry führte uns der Weg nun nach Lausanne (Ouchy) in den Parc Bourget, wo wir unsere Brötchen unter Beobachtung von vielen Krähen und Joggern bei kaltem Wind assen. Über St. Sulpice und Préverenges ging es zu unserem nächsten Übernachtungsort, Morges. Das gewählte Hotel war nicht so der Hammer respektive die neue Krone, das naheliegende Restaurant Pinte au XXième Siècle, in dem wir in schrulliger Atmosphäre Choucroute garnie und Tartare du boeuf assen, aber umso mehr.




Am dritten Tag bemerkten wir, dass wir vermutlich die ersten beiden Tage etwas zu kurz angesetzt hatten. Zuerst gingen wir aber noch ziemlich frisch und fit nach Saint-Prex und der gewundenen Aubonne entlang nach Allaman und, inzwischen sehr hungrig hoch nach Perroy, um einen Apfel später wieder zurück an den See nach Rolle zu gelangen. Bei einigen leichten Regentropfen führte uns der Weg in grossem Bogen von den Traumvillen der Herren Schumacher und Bertarelli etc. entfernt über Dully nach Gland und bis zum aerodrome de la Côte in Prangins, einem kleinen Flugplatz mit Graspiste. Wir übernachteten im kleinen aber sehr ansprechend eingerichteten Zimmer des Flugplatz-Hotels und assen im angeschlossenen Relais de l'aerodrome edel Abendessen (Lachstartare/Mignon de lotte) und tranken einen lokalen Chasselas.


Der vierte Tag startete wie bereits der dritte schon mit dem Versorgen der diversen Blasen an Bettis Füssen. An der Piste entlang warfen wir einen Blick auf die alte einmotorige Antonov der Antonov Suisse Romande und beobachteten ein Privatflugzeug beim Start. Danach waren wir zumeist im Hinterland des Genfersees unterwegs. Über Nyon Bahnhof - Wiesen und Wald gingen wir nach Coppet und Versoix, um dann kurz vor Genf noch einmal hoch zu steigen nach Pregny und in der Nähe der Vereinten Nationen wieder an die stark befahrene Einfallsachse nach Genf hinunter zu gelangen. Ziemlich kaputt und an unseren Grenzen motivierten wir uns, bis zum Hotel Crystal zu wandern, um dann erschöpft unser Zimmer zu beziehen. Frisch geduscht, erfrischten wir auch unsere Münder in der Brasserie in der gleichen Strasse, um wenig später unmittelbar neben dem Rotlichtviertel chinesisch essen zu gehen.


Den Freitag, 26. September 2014 starteten wir im Migros-Restaurant und streunten danach so durch Genf. Da wir nicht mehr so viel wandern wollten/konnten (und wohl auch gehenderweise eine lustige Nummer abgaben...) entschlossen wir uns zu einer sitzenden Schiffsrundfahrt mit dem Kursschiff Henry Dunant nach Versoix - Coppet - Nyon - Yvoire (F) und zurück nach Genf. Wieder etwas fitter auf den Beinen frönten wir etwas dem Shopping und liessen den Abend bei einer Tapasplatte im Olé-olé ausklingen.

Insgesamt hatten wir so um die 25 Wanderstunden in den Füssen, was wohl deutlich über 100 Kilometern entspricht.




Heute fuhren wir dann wieder über Biel zurück nach Hause.