Sonntag, 16. Mai 2021

Auffahrtswochende im Wallis

Mami, Papi, Rolf, Gotti… 
So viele verschiedene Personennamen hat sich mein 1 1/2 jähriger Gottibueb Mailo am diesjährigen Auffahrtswochenende merken müssen und diese Namen und ganz viele andere Wörter immer wieder intensiv geübt. 

Wir haben mit meinem Bruder Matthias und Schwägerin Andrea - Mailos Eltern - das verlängerte Wochenende in Leuk im Wallis verbracht. Vom Auffahrtsdonnerstag, 13. Mai bis Sonntag, 16. Mai haben wir auf dem Camping Gemmi in Agarn bei Leuk gehaust. 

Rolf und ich sind am Donnerstag übers Berner Oberland angereist, d.h. ab Bern sind wir via Thun und Spiez, über Zweisimmen und weiter Richtung Gstaad, Moléson und Aigle gefahren. 
Kurz nach der Abfahrt Mitte Vormittag standen wir bei Rothrist bereits im Feiertagsstau. Über eine längere Strecke gings nur sehr, sehr schleppend voran und vom „nur“ wolkigen und kühlen, aber trockenen Wetter war auch nichts zu sehen - es goss wie aus Kübeln. Bald wurde dann glücklicherweise das Wetter und auch der Verkehr wieder besser. 
In Schönried legten wir einen Mittagsrast ein. Auf über 1200 Metern wars jedoch schon sehr frisch. Also nichts mit Outdoor-Picknick. Auf den Bergspitzen hatte es sogar noch Schnee. 
Nach dem Moléson-Pass wurde es dann jedoch je näher wir dem Wallis kamen, umso sonniger und auch wieder wärmer. Ab Aigle legten wir den Rest der Strecke via Sion über die Autobahn zurück.


Los gehts… ;-))




Mittagspause in Schönried im Berner Oberland










Auf dem Campingplatz Gemmi in Leuk


Nach einer kalten, klaren Nacht startete der Freitag sehr sonnig. So konnten wir uns am Morgen wieder aufwärmen. Am Vorabend waren wir nämlich noch lange draussen gesessen; bis die Kälte in alle unsere Knochen gekrochen war und wir sehr froh waren über die Wolldecken, die uns nebst unseren Schlafsäcken zusätzliche Wärme spendeten. Und über unsere Mützen, so blieben auch unsere Köpfe schön angenehm warm.
Nach einem Outdoor-Frühstück an der Sonne unternahmen wir bei unerwartet schönem und sehr sonnigen Wetter vom Bahnhof Susten-Leuk aus eine Wanderung durch den Pfynwald hinauf zum Illgraben. Den Forêt de Finges, wie der Pfynwald auf französisch heisst, hatten wir vor einigen Jahren erstmals während eines Campingausflugs über Ostern (bei Kälte und Schneefall!!) kennen gelernt. Auch dieses Mal waren wir begeistert von diesem wunderschönen, grossen Föhrenwald im Naturschutzgebiet zwischen Siders und Leuk. Der Illgraben ist ein tief in den weichen Dolomit der Walliser Alpen eingeschnittenes Wildbachtal des Illbachs. Der Graben wird von einer Hängebrücke überspannt, welche das deutschsprachige Oberwallis mit dem französischsprachigen Unterwallis verbindet. Die Brücke ist 134 Meter lang und mit Gebetsfähnlein behangen, welche die Verbundenheit mit dem Königreich Bhutan, welches den Bau unterstützt hat, symbolisieren. Deshalb auch der Name der Seilbrücke: Bhutanbrücke.
Nach einem stärkenden Mittagessen wagte ich mich gemeinsam mit Ane, Mäs und Mailo über die schwankende Brücke und wieder zurück, während uns Rolf mit der Drohne filmte. 
Am Abend wars zu kalt um draussen zu essen. Wir wurden im Womo von Langhards mit leckeren Spaghettis verwöhnt. Zum Dessert gabs hausgemachte Crèmeschnitten von der Boulangerie Mathieu in Susten, welche uns Paul vorgeschlagen hatte, zu besuchen. 














Durch den wunderschönen Pfynwald zum Illgraben










Bhutanbrücke über den Illgraben


Der Samstag startete leider nicht mehr so sonnig. Am Freitagabend waren Wolken aufgezogen, doch wenigstens regnete es nicht. Bzw. noch nicht. Doch es war schon viel frischer als am Vortag, so ohne wärmende Sonnenstrahlen. Wir durften deshalb bei Ane und Mäs im Womo frühstücken. 
Anschliessend unternahmen wir einen Ausflug nach Leuk-Stadt. Zu Fuss gings durch den Ortsteil Feithieren bis nach Susten-Leuk und dann steil hinauf ins Städtchen. Dort besichtigten wir die Altstadtgässchen und schauten uns das Schloss Leuk und das Rathaus von aussen an. In der von aussen unscheinbar anmutenden Kirche St. Stephan besichtigten wir das Beinhaus, eine rund 20 Meter lange Schädelmauer. Die Schädelköpfe sowie andere menschliche Knochen kamen bei einer Restauration des Gotteshausees im Jahre 1982 hinter einer Wand bzw. in einem Schrank zum Vorschein. Man rechnet mit 15‘000 bis 20‘000 Schädel aus dem 16. Jahrhundert, die hier gefunden wurden und alle sorgfältig aufgeschichtet waren. Die qualitativ wertvollsten Figuren sind im Beinhaus ausgestellt. Etwas gruselig, aber sehr eindrücklich anzuschauen!
Bald einmal setzte der angekündigte Regen ein. Gestärkt und gewärmt durch einen „Café to go“ machten wir uns auf den Rückmarsch. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir dann gemütlich mit lesen, malen, bloggen und Social Media in unseren Fahrzeugen.
Am Abend gönnten wir uns Burger und Pommes vom Camping-Takeaway und spielten danach noch eine Runde „Joker“.



Blick übers Rhonetal von Leuk-Stadt




Schloss Leuk




Rathaus Leuk




Kirche St. Stephan in Leuk - von aussen ganz unscheinbar, doch von innen…










Spaziergang durch Leuk-Stadt




La maison qui parle in Susten-Leuk


Die Nacht auf Sonntag hatten wir weniger kalt empfunden als die vorherigen Nächte. Das hatte sicherlich einerseits mit der isolierenden Wolkendecke zu tun, aber vorallem, dass wir unsere Termoshirts getragen hatten. Trotz fehlender Heizung im Bus war es so angenehm warm (frisch) gewesen.
Nach einem gemeinsamen Frühstück machten wir uns auf die Heimreise, diesmal über die Autobahn via Montreux und Fribourg. In Rossens verliessen wir die Autobahn für einen Tankstop und machten dann gleich noch eine Mittagspause bei der Staumauer „Barrage de Rossens“ des Greyerzersees. Nach einem kurzen Spaziergang bei Regen über die Staumauer waren wir gestärkt für den Rest der Fahrt. Kurz vor Bern gerieten wir in den Stau, vor Schönbühl abermals. So fuhren wir von Gerlafingen bis Oesingen überland, bei weiterhin starkem Regen. 





Barrage de Rossens - Staumauer am Greyerzersee


Nun ist Catweazle bereits wieder ausgeräumt und sauber geputzt und somit bereit für neue Erlebnisse.

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