Sonntag, 25. April 2021

Top of Biel

So kalte Füsse wie in der Nacht auf Samstag hatte ich schon lange nicht mehr gehabt! Wir hatten ja gewusst, dass es eine frische Nacht mit Temperaturen nur knapp über der Nullgrad-Grenze werden würde. Deshalb trug ich auch warme Socken und hatte mich regelrecht in meinen neuen Schlafsack eingemummelt. Und doch hatte ich ganz kalte Zehen und schwor mir in der Nacht, erst aufzustehen, wenn es wieder warm war...

Am Vorabend waren wir via Biel auf diesen wunderschönen Parkplatz oberhalb von Magglingen angereist. Wir waren relativ spät dran und so hatten sich bereits andere Camper auf dem Platz eingefunden. Doch Catweazle ist ja vergleichsweise klein und so fanden wir problemlos ein schönes Plätzchen. Beim anschliessenden Apéro konnten noch die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Es war ein sehr warmer, fast schon sommerlicher Freitag gewesen. Auch abends war es noch wolkenlos und so konnte es halt erst recht richtig abkühlen, ohne schützende (sprich wärmende) Wolkendecke. Dass wir auf über 1000 Metern nächtigten, trug natürlich auch nicht zu zusätzlicher Wärme bei - im Gegenteil.






Ein gemütlicher Übernachtungsplatz oberhalb von Magglingen


Deshalb meine kalten Füsse in der Nacht. Doch kaum war es hell geworden, lugte auch bald die Sonne hinter den Hügeln und Bäumen hervor und es wurde angenehm warm. Ich musste mich dann noch bis fast halb neun gedulden, bis es richtig warm war im Bus, doch dann blieb die Wärme. 

Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf zum Twannberg. Dabei erwies sich der hoch gelegene Schlafplatz als Vorteil; es war nun mehr ein Abstieg als ein Aufstieg zum Hausberg von Twann oberhalb des Bielersees. Nach etwas mehr als einer Stunde wandern durch die wunderschönen Jurawälder genossen wir den Ausblick über den Bielersee mit Petersinsel, zum Neuenburger- und Murtensee sowie das Bergpanorama in der Ferne. 



Wanderung durch wunderschöne Jura-Landschaften zum Twannberg




Blick zum Chasseral in der Ferne




Ausblick vom Twannberg


Am oberen Ende der Twannbachschlucht legten wir einen gemütlichen Mittagsrast direkt am Bach ein, bevor wir durch die imponsante Twannbachschlucht hinab nach Twann stiegen. Es hatte sehr viele Leute (die meisten wählten den Weg hinauf), also coronatechnisch wohl nicht die beste Idee... Doch die Schlucht, welche wir beide - natürlich unabhängig voneinander - wohl zuletzt während einer Schulreise in der Bezirksschule besucht hatten, war wirklich sehr eindrücklich.





Abstieg durch die imposante Twannbachschlucht






Das Städtchen Twann am Bielersee mit der Petersinsel 


Unten am See in Twann gabs einen Kaffee vom Bahnhofskiosk. Wir wollten dann noch etwas lesen, doch es hatte entweder nur Bänke in der prallen Sonne (dort war es uns nun doch zu heiss) oder solche im Schatten von Bäumen, welche jedoch von Fliegen überbevölkert waren und uns deshalb auch nicht reizten, uns länger aufzuhalten.
Über den Seeuferweg setzten wir deshalb unsere Wanderung Richtung Biel fort. Inzwischen war es wieder fast sommerlich warm geworden. So waren wir froh, als wir kurz vor Tüscherz doch noch einen gemütlichen Schattenplatz fanden, um eine ebenso gemütliche Lesepause einzulegen.




Pause am See


Nach einer weiteren Stunde wandern erreichten wir Biel. Mit dem Funiculaire gings hinauf nach Magglingen. Dieses war gut gefüllt mit Downhill-Bikern in Vollmontur und ihre Fahrrädern. Auf der Terrasse des Sportzentrums genossen wir nochmals den wunderschönen Ausblick von „Top of Biel“, bevor wir die letzte halbe Stunde Marsch unter die Füsse nahmen und hinauf zum Parkplatz gelangten. 




„Top of Biel“ - Ausblick vom Sportzentrum Magglingen


Über die Transjuranne nach Norden (bis Moutier) sowie via Balsthal und dann über die Autobahn gelangten wir nach Hause zurück, wo wir nach einem kurzen Einkaufshalt und Auspacken ein spätes Nachtessen genossen: Spaghetti Vita Sana (mit Pouletfilets und Spinat), grüner Salat und ein Glas Rosé. Ein feiner Abschluss eines schönen Kurz-Campingstrips!

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