Montag, 10. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 17: Velotour zur Dune du Pyla (beinahe) (09.09.2018)

Heute sind wir mit den Velos zur Dune du Pyla geradelt. Bzw. beinahe. Bis ganz bis zur Düne haben wir es leider nicht geschafft. Doch der Reihe nach...

Gestartet sind wir Anfang Nachmittag. Auf einen angenehmen Veloweg (piste cyclabe) gings nordwärts am Stadtzentrum von Biscarrosse Plage und am 2. Campingplatz „Campéole Le Vivier“ vorbei. Angenehm deshalb, weil der Weg fast ausschliesslich eben war, also nicht ständig rauf und runter wie gestern. Trotzdem war es sehr abwechslungsreich, weil die Route nicht schnurgerade verlief, sondern immer mal wieder Kurven hatte. So wurde es nicht langweilig. 
Nach einem kurzen Gewitterregen am Vormittag war es inzwischen wieder sonnig und ziemlich drückend warm. So waren wir froh, dass der Weg durch den Wald führte und uns die Pinien Schatten spendeten. 
Bei der Plage la Salie Nord auf halber Strecke zur Düne legten wir einen Halt ein. Über einen langen Holzsteg gelangten wir ans Meer und zu einem kleinen Bistro, welches feine Panini versprach. Doch leider war das Strandbeizli nur gut ausgeschildert, aber nicht geöffnet. So verpflegten wir uns mit den mitgenommenen Äpfel und Erdnüssli am Strand. Es war drückend heiss, und kaum hatten wir uns im anscheinend 21 Grad warmen Atlantik (in Wirklichkeit wohl eher zwischen 15 und 18 Grad...) abgekühlt, schwitzten wir auch schon wieder. So flüchteten wir bald wieder in den Schatten, sprich in den Pinienwald zurück. 

Rolf wollte zurückkehren und beim südlich gelegenen Strand nochmals eine Pause einlegen, ich wollte jedoch noch die Düne sehen. Nicht, dass ich sie noch nie gesehen hätte; sowohl vor 10 Jahren bei unerer Reise ans Bassin d‘Arcachon sowie auch vor zwei Jahren, als wir mit den Kids in Le Porge waren, haben wir einen Ausflug zur Dune du Pyla unternommen. Doch ich finde diese hohe Sanddüne einfach sehr imposant und immer wieder einen Besuch wert. Schlussendlich gab Rolf getreu dem Motto „happy wife, happy life“ nach und wir radelten weiter nordwärts. Bei der Plage le Petit Nice waren wir eigentlich schon fast am Fuss der Düne, konnten sie aufgrund der Pinienbäume aber leider immer noch nicht sehen. So gings nochmals ein paar Kilometer weiter nordwärts. Inzwischen führte der Veloweg den stark befahrenen Autostrasse nach, zudem wurde es sehr hügelig und wir mussten uns folglich immer mal wieder den Hang hinauf kämpfen, und das alles bei sehr drückend warmen Wetter. Also alles andere als angenehm. Doch eben, die Düne... Unser Versuch, doch noch einen Blick auf die Düne zu erhaschen, endete schlussendlich beim Campingplatz „Pyla Camping“. Eigentlich hätte dort eine Strasse direkt zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Düne führen sollen. Doch wir fanden nur die Strasse, die ins Camping führte. Und ebendiese durften nur die Campinggäste befahren.

Fazit: Rolf war wütend, weil er nachgegeben hatte und wir so kilometerweit gefahren sind, ohne die Düne zu sehen. Und so aus der geplanten gemütlichen, kleinen Velofahr wieder mal eine grössere Velotour geworden war. Und ich war enttäuscht, weil wir so nahe am Ziel waren, dies aber trotzdem nicht erreicht hatten. Schlussendlich machten wir kehrt und radelten südwärts Richtung Biscarrosse retour. 
Da Bewegung ja bekanntlich bei Ärger hilft, war wir nach einigen Kilometern beide wieder gut gelaunt. Schlussendlich machten wir dann noch Halt bei der Plage La Salie Sud. Dort unternahmen wir einen eindrücklichen Spaziergang auf den Steg der Wasseraufbereitungsanalage „Emissaire de la Salie“. Dieser Steg ragt anscheinend 800 Meter ins Meer hinaus. Von dort konnten wir eine schöne Aussicht bis nach Biscarrosse Plage im Süden und bis fast zur Dune du Pyla im Norden. Aber eben, wieder nur fast... Trotzdem, es hat sich absolut gelohnt, hier einen Halt zu machen, denn so haben wir im Unterschied zur Düne noch etwas neues, schönes gekennen gelernt. 




Steg der Wasseraufbereitungsanalage „Emissaire de la Salie“ bei der Plage Salie Sud





Blick vom Steg Richtung Süden mit Biscarrosse Plage im Hintergrund


Gegen Abend kehrten wir ziemlich kaputt aufs Camping zurück. Wir beschlossen, aufs Kochen und Abwaschen zu verzichten und gönnten uns feine „Moules et Frites“ und kühlen Rosé im Restaurant Waikiki mit Blick auf die Strandpromenade. Nach einer „Crème Brulée“ mit Espresso waren die Strapatzen der langen Fahrt schon fast wieder vergessen, auch wenn wir den Eindruck hatten, dass uns beim anschliessenden Spaziergang zurück zum Campingplatz bei jedem Schritt die Muskeln schmerzten...

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