Samstag, 28. August 2021

Wanderferien in Vattiz

Unsere diesjährigen Sommerferien verbrachten wir im Bachofschen Ferienhaus im bündnerischen Vattiz. 
Die knapp zwei Wochen vom Montag, 16. bis Samstag, 28. August waren geprägt von sehr sonnigem und warmem (Spät-) Sommerwetter und vielen kleineren und grösseren Wanderungen. 

Kaum angekommen, merkten wir jedoch am Montagnachmittag nicht mehr viel vom Sommer. Eben hatte noch die Sonne geschienen und es war angenehm warm gewesen, doch fast von einer Minute auf die andere waren dunkle Gewitterwolken aufgezogen. Es blieb nicht nur bei Regen, sondern eine gewisse Zeit lang hagelte es ziemlich stark! Innert kürzester Zeit war alles weiss; es sah fast aus wie im Winter. 
Doch eigentlich kann einen doch gar nichts mehr überraschen, in diesem wettertechnisch verrückten Sommer 2021…
Am späteren Nachmittag war der Spuck dann wieder vorbei und zum Nachtessen konnten wir bereits wieder draussen grillieren. Mit Jill, Nina und Curdin verbrachten wir einen gemütlichen ersten Abend im Ferienhaus, inkl. einer intensiven Runde Malefitz.



 
Zuerst Sonnenschein…






… und dann Hagel und Regen!


In den folgenden Tagen waren wir viel unterwegs:
Am Dienstag wanderten wir von Obersaxen Maierhof ins Restaurant Wali und wieder zurück. Nach einem sehr frischen Vormittag kam nach dem Mittagsrast die Sonne hervor und es wurde wärmer und wärmer - sonnen-verbrannte Nacken inklusive…










Wanderung von Obersaxen Maierhof zum Wali und wieder zurück


Am Mittwoch besuchten wir nach einer Einkaufstour in Ilanz den Turm Castelberg unterhalb von Luven. Wir hatten diesen alten, leicht zerfallenen Burgturm schon etliche Male auf der Autofahrt von Ilanz nach Vattiz gesehen, heute nun besichtigten wir ihn das erste Mal aus nächster Nähe. Den Nachmittag verbrachten wir mit ein paar spannenden Runden Pétanque auf der hauseigenen Bahn - bei viel Sonne und Wärme und ganz französisch mit einem „p‘tit apéro“ (anstelle von Pastis mussten wir mit Absinth improvisieren). 





Turm Castelberg unterhalb von Luven


Die anspruchsvollste Wanderung in diesen Ferien unternahmen wir am Donnerstag. Von Uors aus wanderten wir via Surcasti hoch hinauf zur Alp Zuord. Zuerst fast weglos steil durch Wälder und über Wiesen, dann über einen sehr schmalen Trampelpfad - es war wirklich kein Wanderweg (mehr)! - den teils doch recht steil abfallenden Hängen entlang und durch einige Täler mit Bergflüssen. Über die Alp da Silgin (auf über 1800 Metern) gings dann wieder steil abwärts bis nach Silgin, nun immerhin über einen ausgeschilderten und somit offiziellen (Wander-) Weg. Nach dem tiefsten Punkt, der Holzbrücke Silgin über den Glenner, mussten wir bei viel Sonnenschein und Wärme nochmals steil hinauf steigen bis nach Lumbrein. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns ein feines Nachtessen im „Pöstli“ (Ustria della Posta) in Vella - Spaghetti für Rolf, Pizza für mich.












Alp Zuord




Holzbrücke über den Glenner zwischen Silgin und Lumbrein




Kirch Vella




Abendstimmung in Vattiz


Am nächsten Tag, dem Freitag, war Frei-Tag. D.h. wir erholten uns von den Wanderstrapazen des Vortages. Zugleich bereiteten wir das Haus noch für unsere Gäste vor (aufräumen und etwas putzen). Am frühen Nachmittag erfrischte ich mich ein erstes Mal im Badesee Davos Munts oberhalb des Ferienhauses. Anders als im Juni, kam mir das Wasser heute jedoch extrem kalt vor! Glücklicherweise war die Luft jedoch angenehm warm (schon fast hochsommerlich „heiss“ für hier in den Bergen), so dass ich mich wieder aufwärmen konnte. Nach einer Einkaufsfahrt nach Ilanz trafen auch bald schon Claudia und Dany ein, mit welchen wir einen gemütlichen Grillabend verbrachten.




Fresh out of the Badesee ;-))


Der Samstag startete bereits mit viel Sonnenschein. Anders als an den bisherigen Tagen, hatte es am Morgen weder Wolken noch Hochnebel. Nach einem frühen Zmorgen fuhren wir mit dem Auto via Peiden und Vals an den Zervreila-Stausee. Dort wanderten wir zuerst hinab an den Stausee und dann zur Lampertschalp - immer mit Blick auf das imposante Zervreilahorn. Nach einem erfrischenden Getränk und einem kleinen Zmittag-Plättli gings denselben Weg wieder zurück, begleitet von viel Sonne und Wärme. Am Abend genossen wir (nach einer - für mich erneuten - Runde schwimmen im Badesee) draussen ein feines Raclette mit super leckerem Käse, den Claudia und Dany mitgebracht hatten.




Unterwegs nach Vals




Am Zervreila-Stausee mit Blick zum Zervreilahorn




Blick Richtung Staumauer






Bei der Lampertschalp




Vollmond über dem Lugnez


Am Sonntagmorgen regnete es. Bald verzogen sich jedoch die Wolken und es wurde bereits wieder ziemlich warm. Um neben dem vielen feinen Essen zu Bewegung zu kommen, unternahm ich heute einen „Schnell-Lauf“ zum Triel (Mittelstation der Bergbahn Vella - Hitzeggen) und via Vella wieder nach Vattiz zurück. Für die gemäss Wander-App knapp 2.5h Strecke benötigte ich rund 80 Minuten - es war also wirklich ein schneller Lauf. Inzwischen war Nils eingetroffen, so konnten wir am späteren Nachmittag noch eine Runde Doppel-Pétanque spielen, welche Rolf und ich nur sehr knapp gegen Dany und Nils gewannen.






Blick vom Triel


Mit Nils unternahmen wir am Montag eine Wanderung, die wir doch schon etliche Male gemacht haben, welche uns jedoch jedes Mal wieder aufs neue sehr gut gefällt. Mit dem Postauto fuhren wir bis Vrin und wanderten anschliessend über Surin und Silgin bis nach Surcasti und Uors. Bei Silgin überquerten Nils und ich die 45 Meter hohe Hängebrücke, während der von Höhenangst geplagte Rolf den Weg über die Strasse wählte. In Ilanz mussten wir einige Zeit aufs Anschluss-Postauto nach Vattiz warten, so dass wir noch eine feine Kiosk-Glacé schnausen konnten. Zurück im Ferienhaus, trafen bald darauf Dodo und Felix ein. Zu fünft genossen wir ein feines Nachtessen im Pez Regina in Lumbrein. Sowohl Nils wie auch Rolf und ich genossen ein leckeres Cordon-bleu mit Pommes. 








Wanderung von Vrin nach Surcasti - mit der Hängebrücke bei Silgin


Am Dienstag wollten wir Felix (und auch mir; und Nils) einen grossen Wander-Wunsch erfüllen: den Pala da Tgiern. Im Voraus hatten wir recherchiert, dass man auf der Gemeinde eine Fahrbewilligung für die Alp Plantialas besorgen kann. Doch leider war diese Info veraltet; die Gemeinde Lumnezia stellt keine Fahrbewilligungen mehr aus, wurde uns auf der Gemeindeverwaltung in Vella gesagt. So mussten wir also in Camuns anstatt auf der Alp starten, d.h. auf rund 1200 anstatt auf 1600 Metern. Nach ein paar Kurven über die Schotterstrasse gings steil hinauf durch den Wald zur Alp hinauf. Dort gabs einen kleinen Rast mit Blick direkt zum Ferienhaus, bevor wir nochmals rund 250 Höhenmeter hinter unter brachten und auf einer Kuhweide am Fusse des Pala da Tgiern unseren Mittagsrast einlegten. Hier endete Felix Wander-Traum; die rund 650 Höhenmeter waren für ihn genug (für heute). Doch Nils und ich fühlten uns unserem Traum zu nahe, um ihn platzen zu lassen, so dass wir den fast 2300 Meter hohen Pala da Tgiern in einer weiteren Stunde Wanderzeit nun also zu zweit erreichten, während sich Rolf und Felix gemütlich auf den Rückweg begaben. Um die beiden wieder einzuholen, legten wir dann einen regelrechten Tal-Schnellspurt hin und wir benötigten für die fast 1200 Höhenmeter von der Bergspitze zurück bis nach Camuns nur gerade 1 1/4 Stunden! So waren wir dann fast zeitgleich mit unseren anderen beiden Wandern, welche jedoch den weiteren Weg über die Strasse (anstatt wie beim Hinweg direkt durch den Wald) gewandert waren, beim Auto zurück.





Alp Plantialas












Zum und auf dem Pala da Tgiern - mit Nils




Blick zum Pala da Tgiern vom Ferienhaus aus


Der gestrige schnelle Tal-Lauf machte sich bei mir in Form von doch sehr starkem Muskelkater in den Oberschenkeln bemerkbar. Naja, selber schuld, bin ja auch nicht mehr 20… ;-) Aber die schmerzenden Beine sind das tolle Erlebnis von gestern mehr als wert! So machten wir uns am heutigen Mittwoch einen gemütlichen Tag. Bei viel Sonnenschein und noch mehr Wärme waren wir am Vormittag kreativ tätig: Ich kreierte mit Perlen Arm- und Fussbänder und Rolf klopfte und wusch Steine auf der Suche nach Gold. Am Nachmittag gingen wir zu Fuss nach Vella entsorgen und einkaufen und anschliessend spielten wir erneut ein paar spannende Partien Pétanque. 




Kreativ mit Schmuck :-)


Am Donnerstag war nochmals wandern angesagt. Wiederum bei viel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Unsere heutige Tour führte uns via Vella auf den fast 2100 Meter hohen Pez Mundaun. Dort erfrischten wir uns mit einem kühlen Getränk und genossen ein feines Aufschnitt-Plättli mit einem Salatteller. Über den Hitzeggen und die Talsenke Puoz da Grun erreichten wir die Mittelstation Triel. Leider war das Restaurant geschlossen, so dass es erst beim Badesee Davos Munts das avisierte Stück Kuchen gab. Dafür gleich noch ein kühles Bier dazu; schliesslich warens ja anschliessend nur noch ein paar wenige Meter bis zum Ferienhaus zurück.










Pez Mundaun - inkl. Gipfel-Selfie ;-D




Talsenke Puoz da Grun unterhalb vom Hitzeggen




Speichersee für die Schneekanonen oberhalb vom Triel


Und schon war der letzte „ganze“ Ferientag hier in Vattiz angebrochen. Und genau an diesem Tag kam es uns vor, als sei der Sommer vorbei und der Herbst hat gestartet. War es gestern noch sommerlich warm gewesen, so richtig T-Shirt und kurze Hosen - Wetter, so war es heute herbstlich frisch. Der Tag startete mit Nebel - nicht das erste Mal in diesen zwei Wochen Ferien. Doch auch als sich die Sonne durchsetzte, blieb es frisch. Und vorallem ziemlich windig. Richtig Herbst-Feeling halt, irgendwie. Nach dem Mittag fuhren wir mit dem Auto über Morissen zur Kirche Sankt Carli hoch. Von dort unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang mit Blick über Ilanz und den „Grand Canyon der Schweiz“ (Rheinschlucht). Nach einer kurzen Leserunde auf einem Bänkli (die Bise blies uns unbarmherzig kalt um die Ohren!), kehrten wir zum Bündner Rigi zurück und stärkten uns mit Kaffee und Kuchen.
Am Abend gingen wir nochmals auswärts essen. Das Nachtessen im Pellas in Vella schmeckte uns sehr: Zur Vorspeise gabs ein Tatar für mich und geräucherten Saibling mit Sauerrampfereis für Rolf und anschliessend Capuns mit Entenleber (ich) sowie Kalbshaxe mit Auberginen-Pramata an Trüffelsauce (Rolf). Mhh, das war wirklich sehr, sehr lecker! 



Beim Bündner Rigi mit Blick Richtung Ilanz und Rheinschlucht


Am Samstagmorgen klingelte uns der Wecker aus dem Bett. Als erstes musste die Bettwäsche gewaschen werden, damit sie dann rechtzeitig fertig getumplert ist und wieder angezogen werden kann, bevor die nächsten Hausgäste eintreffen. Vor dem Zusammenräumen und Putzen stärkten wir uns mit Kaffee und Frühstück. Danach gings step by step vorwärts - inzwischen sind wir ein gut eingespieltes Team - und am Mittag waren wir abfahrbereit. Glücklicherweise war der Haupt-Verkehr eher in Richtung Süden unterwegs, so dass wir inkl. Esswaren einkaufen so gegen 15:00 Uhr gut zu Hause ankamen. 






Bye, bye, Vattiz - bis bald wieder! (am Holzer-Weekend Ende September)


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