Sonntag, 29. September 2013

Wanderferien Jura & Genfersee (Betti)

Unsere diesjährigen Herbstferien nutzten wir für eine mehrtägige Wanderung auf dem Jura-Höhenweg.

Am Montag, 23. September gings frühmorgens bei dichtem Nebel los. Gegen 08:00 Uhr erreichten wir mit dem Zug den Bahnhof von Noiraigue. Der Start war gleich ziemlich deftig, galt es doch von rund 800 Metern auf den Creux du Van mit über 1400 Meter zu wandern. 
Nach knapp 2 Stunden hatten wir es geschafft und wurden mit einer wunderbaren Fernsicht über das Nebelmeer belohnt. Weiter gings über Wiesen, durch Wälder, mal rauf und wieder runter. 
Einige Stunden sowie einen Mittagsrast später erreichten wir den Chasseron oberhalb Ste-Croix. Die Aussicht war wiederum atemberaubend schön, wir jedoch inzwischen ziemlich geschafft. 
So waren wir froh, als wir rund 1 1/2h später nach guten 9 Stunden Marschzeit das "hôtel de France" in Ste-Croix erreichten und unseren Durst mit einem kühlen Bier löschen konnten. Nach einem guten Nachtessen fühlten wir uns schon wieder ziemlich fit für die nächsten Etappen, auch wenn uns die Füsse aufgrund diverser Blasen schmerzten.




Am Dienstag führte unsere Wanderroute weiter dem Jura-Höhenweg entlang. Dieser heisst übrigens auf französisch "chemin des crètes du jura", was doch aufgrund diverser Abschnitte mit sehr steilen und hohen Felswänden zutreffender ist als die deutsche Bezeichnung.
Das Wetter war wiederum traumhaft, es war für die Jahreszeit ungewohnt warm. So warem wir froh, als wir uns nach dem steilen, ziemlich schweisstreibenden Aufstieg auf den Le Suchet im dortigen Bergrestaurant bei einem feinen Mittagessen erholen konnten.
Anschliessend nahmen wir den Abstieg in den Angriff. Dieser zog sich jedoch in die Länge. Als wir nach rund 2 Stunden Ballaigues erreichten, war die Wanderzeit nach Vallorbe immer noch mit über einer Stunde angeschrieben. Und diese letzte Stunde hatte es dann wirklich in sich: anstatt wie auf der Wanderkarte aufgeführt direkt via Bahnhof, führte der Weg zuerst an die Orbe runter, dann wieder steil bergauf zur sehr hohen Eisenbahnbrücke. Diese bewältigte Rolf trotz Höhenangst; er wollte nicht weiter laufen als absolut notwendig. Auf der anderen Seite führte der Weg wieder steil hinunter an die Orbe und schliesslich dann doch noch nach Vallorbe. Dort stellten wir genervt fest, dass unsere heutige Übernachtungsmöglichkeit, die Jugendherberge "auberge pour tous", gleich neben dem Bahnhof liegt. Wir mussten also noch quer durchs Dorf und wieder auf die andere Flussseite laufen. Der direkte Weg zum Bahnhof wäre also weitaus schneller gewesen als der ausgeschilderte Wanderweg!
Nach einer sehr feinen Pizza im "le France" waren wir jedoch wieder gestärkt.




Am Mittwoch entschieden wir uns, nicht dem Höhenweg über den Dent du Vaulion zu folgen, sondern eine Flachetappe einzulegen. Diese führte -nach einem stärkenden Frühstück in der Jugendherberge - dem Flüsschen Orbe entlang bis zu dessen Quelle, der "source de l'orbe". Dort gings dann ziemlich steil bergauf, so dass wir innert kürzester Zeit doch noch einige Höhenmeter erwanderten. Danach erreichten wir bald einmal den "juraparc", wo wir in einer sehr schönen und weitläufigen Anlage Bären, Wölfe und Bisons besichtigen konnten.
Dem Lac Brenet entlang erreichten wir Le Pont, wo wir auf einem Bänkli mit Sicht auf den Lac de Joux unser Mittagessen genossen.
Mit dem Zug fuhren wir anschliessend ans andere Seeende nach Le Brassus. Dort bezogen wir ein Zimmer im sich nicht mehr ganz so im Topzustabd befindenden "hôtel de la lande". Hier war vor allem ich froh, konnten wir den Rest des Nachmittags gemütlich mit lesen und TV schauen im Hotelzimmer verbringen, hatte ich doch inzwischen sehr schmerzende Blasen an meinen beiden kleinen Zehen.
Zum Znacht gab es ein Fondue im Hotelrestaurant, welches uns jedoch nicht gerade umhaute.



Am Donnerstag stand die letzte Etappe an, welche von Le Brassus über den Col du Marchairuz nach St-George oberhalb des Genfersees führte.
Der Aufstieg auf den Pass war zwar wandertechnisch und landschaftlich sehr schön, jedoch schmerzten meine Blasen so stark, dass ich gar nicht mehr richtig rund laufen konnte. So war ich dann auch sehr froh, als wir nach etwa 3 Stunden Wanderzeit die Passhöhe erreichten.
Gestärkt durch eine feine Käseschnitte und nach dem Wechsel meiner Schuhe nahmen wir anschliessend den Abstieg unter die Füsse. Mit Rolfs Nike Free fiel mir das Laufen wesentlich leichter und so erreichten wir nach knapp 2 Stunden Marschzeit St-George. Mit dem Postauto gelangten wir anschliessend nach Nyon, wo wir im "hôtel des alpes" eincheckten. Auch dieses Hotel hat seine beste Zeit bereits hinter sich; sehr angenehm überrascht waren wir jedoch von der Grösse des Zimmers.
Am Abend genossen wir die schöne Stimmung am Genfersee sowie sehr feine Eglifilets mit hausgemachten Pommes Frites in einem kleinen Restaurant in der Nähe des Genfersees.



Am Freitag besichtigten wir nach einem ausgiebigen Frühstück die Stadt Nyon. Zuerst verstauten wir unsere schweren Rucksäcke in einem Schliessfach am Bahnhof. Nach einem Abstecher ins nahe gelegene Shoppingcenter "la combe" schlenderten wir durch die Strassen und besichtigten einige Läden. Ganz am Schluss unserer Shoppingtour entdeckten wir einen "American Market", in welchem Rolf sich an seinen Amerika-Aufenthalt zurückversetzt fühlte. So kamen wir natürlich nicht drum herum, einige Produkte zu kaufen.
Bald einmal machten wir uns anschliessend auf die Heimreise und erreichten via Lausanne, Bern und Olten unser Daheim. 
Nun waren wir doch ziemlich froh, mussten wir nicht mehr länger aus dem Rucksack leben und konnten wieder mal unsere Wanderbekleidung ablegen. Da es auch hier sehr angenehm warm und sonnig war, verbrachten wir den Rest des Nachmittags in unserem Garten.

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