Freitag, 18. Juni 2010

Irland 2 (Betti)

Auch der heutige Tag (Mittwoch) war für irische Verhältnisse ungewohnt sonnig und warm (wenn nicht schon fast heiss...). Deshalb war wieder wandern im Killarney National Park angesagt.

Unsere heutige Wanderung sollte uns gemäss Wanderbuch auf den Carrauntoohil, den mit 1039m höchsten Berg Irlands, führen. Am Anfang gings bei Sonnenschein gemächlich den einen steinigen Weg den Hang hinauf. Immer wieder überquerten wir auf Steinen oder Brücken den Gaddagh River und erreichten bald einmal den Hags Glen mit den beiden Bergseen Lough Gouragh und Lough Callee. Der Weg wurde nun immer steiniger und steiler und die Sonne brannte uns heiss in den Nacken. So ganz ohne Sonnencrème war dies alles andere als angnehm, aber beim Packen waren wir nun wirklich nicht davon ausgangen, dass es so hochsommerlich schon und warm sein wird. Bald standen wir vor der Devil's Ladder, einer fast senkrechten Felswand mit vielen Steinen und einem kleinen Flüsschen. Wollten wir den Carrauntoohil wirklich erklimmen, so mussten wir wohl oder übel diese steile Felswand erklimmen. Ein Schild, dass aufgrund von Erosionen davon abriet, machte die ganze Angelegenheit auch nicht einfacher. So stiegen wir einige Meter empor, begleitet von einem mulmigen Gefühl. Bei Rolf war dieses ungleich stärker, leidet er doch an Höhenangst. So genossen wir zwar die wunderschöne Aussicht zurück zu den beiden Seen beim Hags Glen sowie die schöne Fernsicht Richtung Osten, entschieden uns jedoch, nicht weiter hinaufzusteigen. Der Aufstieg mit Blick in die Felswand wäre ja noch eingermassen machbar gewesen, was wäre jedoch mit dem Abstieg und Blick nach unten? Rolf's Höhenangst war schlussendlich stärker und im Nachhinein betrachtet war es sicher die bessere Entscheidung, auch wenn es mich etwas fuchste, nicht vom Gipfel die erwartete Rundumsicht geniessen zu können. Also machten wir uns wieder an den Abstieg. Nach einer Mittagspause am Gaddagh River kehrten wir zu unserem Ausgangsort zurück und setzten unsere Reise mit dem Auto fort.
Wir starteten die Rundreise um den Ring of Kerry mit einem erfrischenden Getränk beim Muckross House. Anschliessend fuhren wir weiter, genossen die wunderschöne Landschaft und hielten immer mal wieder an, um Fotos zu schiessen (u. a. beim Ladies View).

Zudem erfuhren wir im irischen Radio das sensationelle Resultat vom WM-Match Spanien - Schweiz, nämlich, dass die Schweiz mit 1:0 siegte!!! Olé, olé, kann man da nur sagen!! ;-)
In einem B&B in Sneem am Ring of Kerry übernachteten wir und genossen auch ein feines Nachtessen im einem Gartenrestaurant sowie ein Glacé im Stadtpark.
Bei weiterhin schönem und warmem Sommerwetter fuhren wir am nächsten Morgen (Donnerstag) weiter dem Ring of Kerry entlang bis nach Cahierdaniel. Hier unternahmen wir wieder eine wunderschöne Wanderung gemäss unserem Wanderbuch. Wir starteten im Derrynane National Park beim Derrynane House und gelangten bald einmal an die Küste. Es hatte viele Sanddünen und wunderschöne Sandstrände und kleine Buchten.
Entlang dem Strand gelangten wir zur Derrynane Abbey, einer kleinen verfallenen Abtei aus dem 10. Jahrhundert. Bereits im 6. Jahrhundert wurde hier vom heiligen Finian ein Kloster gegründet. Nach ihm ist auch die Gegend hier benannt: Derrynane, gälisch Doire Fhionnan bedeutet "Finians Eichenhain". Über einen sogeannten "mass path" ging unsere Wanderung weiter der Küste entlang, über Steine, unter Bäume und Sträuchen hindurch. "Mass path" wurden bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts von den Iren begangen, um zum verbotenen Gottesdienst zusammen zu kommen. In Bunavalla verliessen wir den Küstenweg und gelangten auf einem höher gelegenen Weg zum Derrynane House zurück.
Anschliessend gings mit dem Auto weiter nach Waterwille, wo wir einen Mittagessen-Halt direkt auf einer Picknick-Bank am Meer einlegten. Danach fuhren wir weiter dem Ring of Kerry entlang bis nach Killorglin und anschliessend weiter nach Tralee. Wiederum hielten wir unterwegs ein paar mal an, um schöne Küstenfotos zu schiessen. Eigentlich wollten wir in Tralee übernachten, doch die Stadt gefiehl uns gar nicht. So verliessen wir sie wieder Richtung Dingle. Die vielen kleinen Orte entlang der Route nach Dingle hatten entweder kein Restaurant oder keinen Geldautomaten und wir leider nicht mehr genügend Geld, um B&B sowie Nachtessen zu bezahlen. So entschlossen wir uns, bis nach Dingle zu fahren. Über den Connor Pass, von welchem man auf beide Küstenbereiche der Dingle-Halbinsel sieht, gelangten wir schliesslich nach Dingle an der Südküste.
Bald fanden wir einen Geldautomaten und ein B&B. In einem Pub gabs ein feines Nachtessen inkl. einem irischen Getränk (Guinness resp. Bulmers, welches ein irisches Cider ist). Mit einem feinen, aber etwas sehr grossen Glacé in der Hand spazierten wir anschliessend durchs Städtchen hindurch zurück zum B&B.

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