Heute stand der letzte Reisetag nach Lacanau-Océan an. Doch wie der Blog-Titel des heutigen Tages verrät, haben wir es nicht bis Lacanau geschafft. Das heisst, eigentlich haben wir es schon bis Lacanau geschafft, doch nur sind wir nun schon nicht mehr dort. Doch alles schön der Reihe nach...
Wir verliessen Brantôme nach einem kleinen Frühstück in nordwestlicher Richtung. Zuerst gings über Nebenstrassen; immer mal wieder an wunderschönen Sonnenblumenfeldern und alten romanischen Kirchen vorbei. Bei Montpon-Ménestérol wechselten wir nach einem Einkaufsstopp im Supermarche auf die D6089. Nun gings zügig voran und bald schon hatten wir Libourne hinter uns gelassen und kämpften uns über die hohe Brücke über die Garonne und über die Rocade von Bordeaux. Die Umfahrungsautobahn schafften wir für einmal sogar ohne Stau! So wars trotz heissen Temperaturen dank des Fahrtwindes einigermassen angenehm. Nun trennte uns noch eine gute Dreiviertelstunde vom Meer. Bald hatte Catweazle auch diese Distanz hinter sich gebracht.
Doch anstatt nach vier Tagen Reise endlich anzukommen, fing der Stress jetzt leider erst richtig an... Denn beide Campings in Lacanau-Océan waren „complet“. Das hatten wir noch nie erlebt, obwohl wir doch schon etliche Mal während dieser Jahreszeit an die französische Atlantikküste gereist waren. Normalerweise ist es ab Mitte August nach dem grossen Sommerferienansturm überhaupt kein Problem, einen freien Campingplatz zu finden. Doch eben, normalerweise. Denn was ist schon normal in einem Corona-Jahr... :-(
So sassen wir nun mit langen Gesichtern in unserem Bulli und ärgerten uns über uns selber, dass wir nicht vorgängig reserviert oder zumindest angerufen hätten. Trotzdem versuchten wir cool zu bleiben - was zwar aufgrund der Hitze per se schon ein Ding der Unmöglichkeit war... ;-)) - und überlegten uns Alternativen.
Schlussendlich konnte ich nördlich von Lacanau in Carcans einen Platz für 5 Nächte reservieren. Die überaus freundliche Dame am Telefon des Camping Océan ging alles mit mir in Ruhe zuerst auf französisch und dann auf deutsch durch, inkl. Anzahlung via Kreditkarte und Auftragsbestätigung per E-Mail. Doch der Haken an der Sache war, dass der Platz erst ab Freitag frei war und heute ist Mittwoch...
Da weiterere Versuche, etwas südlich beim Bassin d‘Arcachon einen freien Campingplatz zu finden, ebenfalls scheiterten, entschlossen wir uns, wieder zurück ins weniger stark frequentierte Innenland zu fahren. Nach einen Stärkung in Form eines Sandwiches vom Supermarché nahmen wir erneut die Fahrt über die Rocade von Bordeaux unter die Räder. Nach Überquerung der Garonne und Dordogne nordöstlich von Bordeaux verliessen wir Saint-André-de-Cubzac die Autobahn und fuhren in nordöstlicher Richtung ins Landesinnere. Irgendwo musste es hier doch einen Campingplatz geben. Wir durchfuhren malerische Orte und waren nach dem Gedränge am Meer bei Lacanau wieder ganz froh über die Ruhe, Leere und Weite hier. Nur eben, einen Campingplatz schien es hier nicht zu geben... Bei Guîtres überquerten wir den Fluss l‘Ille und sahen auf den letzten Blick im centre ville den Wegweiser zum Camping Le Chêne du Lac bei Bayas.
Nach ein paar Minuten Fahrt kamen wir auf dem malerischen Campingplatz direkt an einem kleinen Badesee an. Platz hatte es auch und so entschlossen wir uns, gleich 2 Nächte zu bleiben, damit wir morgen mal nicht weiterfahren müssen.
Nach einem erfrischenden Schwumm im See hatten wir uns mit dem alles andere als optimal verlaufenden Tag wieder vollends versöhnt. Man muss ja schliesslich nicht dem Nachtrauern, das man nicht kriegt, sondern sich über das freuen, was man hat.
Morgenidylle an der Dronne auf dem Campingplatz von Brantôme
Breakfast is ready... ;-D
Sonnenblumenfelder bei Cercles
Über die Dordogne bei Libourne
Fast endlose Pinienwälder zwischen Bordeaux und Lacanau
Campingidylle auf dem Campingplatz bei Bayas
Abendstimmung am kleinen Badesee des Campings
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