Donnerstag, 26. Juli 2018

Bei den Schweizer Fahrenden in Frauenfeld

Am 14./15. Juli verbrachten wir wieder mal ein Camping-Wochenende – auf dem Campingplatz Aumühle in Frauenfeld.


Die Anreise war alles andere als ein Vergnügen. Zwar hatten wir aufgrund der Sommerferien mit viel Verkehr gerechnet, jedoch nicht gerade mit Stau. Doch leider ging kurz nach der  Verzweigung Limmattaler Kreuz fast gar nichts mehr, da ein Pannenfahrzeug den Gubristtunnel blockierte. Was natürlich in einem Fahrzeug Baujahr 1983 (sprich: ohne Klimaanlage) an einem solch warmen Sommertag (sicher 30 Grad) sehr angenehm ist... 

Oder anders gesagt: Nach wenigen Minuten waren wir bereits schweissgebadet, ziemlich genervt und entschlossen uns deshalb, einen Umweg über die Umfahrung Zürich Richtung Chur zu fahren. Diese hatte es dann jedoch in sich, denn wir wollten ja aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nur ungern mitten durch die Stadt Zürich fahren und so gings auf der A3 weiter bis nach Pfäffikon, von dort über den Seedamm nach Rapperswil und anschliessend überland bis nach Winterthur. So konnten wir immerhin fahren anstatt stehen und hatten dadurch kühlenden Fahrtwind, die Fahrt dauerte jedoch ziemlich lange.


Inzwischen war bereits Mittagszeit und so gabs anstatt Kaffee und Frühstück halt ein Salat-Zmittag auf der Autobahnraststätte Kemptthal. 

Auch für ein Check-in auf dem Campingsplatz ist die Mittagszeit natürlich denkbar ungünstig, doch da weder auf der Website noch beim Eingang des Platzes die Öffnungszeiten ersichtlich waren, fuhren wir auf gut Glück direkt über den ganzen (jedoch nicht sehr grossen) Campingplatz bis vor die Réception. 

Dort wurde uns klar gemacht, dass wir gefälligst unverzüglich den Motor ausschalten sollen und was uns eigentlich einfalle, einfach so auf den Platz zu fahren – schliesslich sei ja so  was von sonnenklar, dass JEDER Campingplatz in der Schweiz von 12:00 bis 13:30 Uhr Mittagsruhe hätte und man da keinesfalls einfach auf den Platz fahre...

Tja, was will man da noch entgegnen? Wir sind ja alles andere als Camping-Greenhorns und können somit sehr wohl beurteilen, dass dies sicherlich nicht für JEDEN EINZELNEN  Campingplatz in der Schweiz gilt. Aber naja, wir versuchten es auf die integrative Art (Sorry & Entschuldigung...) und durften uns dann auch prompt unverzüglich auf dem Platz einrichten. 

Mit der Anmeldung warteten wir dann wohlweisslich bis nach 13:30 Uhr, um die Campingplatz-Inhaber nicht noch mehr zu verärgern... ;-)


Der Rest des Tages verlief dann glücklicherweise ohne negative Zwischenfälle: Wir lagen gemütlich in unseren Liegestühlen und lasen in unseren Büchern; unternahmen dem  idyllischen Flüsschen Murg entlang einen Spaziergang ins Stadtzentrum, wo wir uns mit fehlenden Nahrungsmitteln fürs Nachtessen eindeckten und uns anschliessend mit einer Glacé stärkten und kühlten uns im nahe gelegenen Freibad ab.


Nach dem Nachtessen hatten wir uns eigentlich schon auf einen Leseabend auf unserem Plätzchen eingestellt, als uns beim Abwaschen ein anderer Camper darüber informierte, dass eine Gruppe Campingplatz-Gäste noch ein Lagerfeuer entfachten würde und wir doch auch noch dazu stossen sollten. So setzten wir uns mit einem kühlen Bier ums Feuer und lernten einige interessante und nette Leute kennen: Ein Männer-Paar, welches sich als Schweizer Fahrende bezeichnet, Aldo und seine thailändische Frau / Partnerin „NumberOne“, welche von Frühling bis Herbst in ihren Wohnmobil auf dem Campingplatz hausen und die Wintermonate jeweils bei ihren Eltern in Thailand verbringen. Und Marcel, der im Winter im Skigebiet Obersaxen Mundaun, wo wir ja jeweils in unseren Winterferien die Skipisten unsicher machen, einen Skilift bedient. Alle nicht „gewöhnliche“ Camper wie wir, die ab und zu ein Wochenende in ihren Camper oder Wohnwagen verbringen, sondern die über Monate oder sogar das ganze Jahr in ihren Gefährten wohnen und leben. Es war sehr interessant, deren Lebensweise kennen zu lernen. 


So wurde es ziemlich spät und die Nacht dann doch eher kurz. Dementsprechend müde starteten wir in den Sonntag. Doch Kaffee und Müesli machten uns soweit wieder munter und da es schon bald wieder sehr, sehr warm wurde, machten wir uns bald auf die Heimreise.


Diese führte uns gemütlich über Landstrassen durchs Zürcher Weinland bis nach Bad Zurzach und anschliessend via Brugg durch den Aargau zurück nach Hause.


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