Montag, 31. August 2020

France 2020 - Tag 17: Bourges - Arnay-le-Duc (31.08.2020)

Dass die älteren Herren, welche gleich auf dem Platz links von uns übernachteten, ihre eigene (abgekürzte) Tour-de-France fahren, mögen wir ihnen ja von Herzen gönnen. Dass sie sich dafür aber bereits am Morgen kurz nach 07:00 Uhr in grosser Lautstärke miteinander unterhalten mussten (und sich dann trotzdem erst gegen 09:00 Uhr in ihre Sättel schwangen), verstanden wir hingegen nicht. Jänu, wir wollten eh zeitig aufstehen, so waren wir schon mal wach.
Der Regen hatte aufgehört, es war jedoch ziemlich bewölkt, windig und auch ungewohnt frisch. Wir nahmen drinnen ein kleines Frühstück zu uns und waren dann nach 09:00 Uhr startklar. Von Bourges setzten wir unsere Reise in süd-östliche Richtung fort. Via Saint-Pierre-le-Moûtier, wo wir einen kleinen Nahrungsmitteleinkaufshalt einlegten, erreichten wir Decize. Dort überquerten wir die Loire. Anschliessend gings nochmals etwas in süd-östliche Richung weiter bis Luzy, dann nord-östlich nach Autun. Auf einer kleinen Aire de Repos beim Stadteingang machten wir direkt am Fluss L‘Arroux Mittagspause. Rolf kochte uns feine Omlettes, dazu gabs Melone, Aufschnitt und Käse und etwas Baguette.
Bei der anschliessenden Stadtbesichtung schauten wir uns zuerst den Temple de Janus an. Danach parkierten den Bus im Stadtzentrum. Der Fussmarsch durchs Centre Ville tat gut, aber viel zu besichtigen gab es leider nicht. Denn wie gestern in Bourges (da Sonntag war, nachvollziehbar) hatten auch heute in Autun (weshalb am Montag?) alle Läden geschlossen. Man muss es nicht verstehen... Es war zwar schade, weil einer Stadt irgendwie das Flair in den Gassen fehlt, wenn alles geschlossen ist. Aber man soll sich bekanntlich ja nicht über das ärgern, was man nicht ändern kann. Ich habs aber natürlich trotzdem kurz getan - bis ich ein kleines Lädeli fand, welches offen hatte und selbstkreierten Silberschmuck verkaufte, welcher aus Löffeln und Gabeln hergestellt wurde. Dort erstand ich ein paar Ohrhänger mit Sternen und nachher war meine Laune wieder erheblich besser. :-)
Wir schauten uns noch die imposante Cathédrale Saint-Lazare an und danach fuhren wir mit dem Bus noch bis zum Amphitheater etwas ausserhalb der Stadt, welches wir jedoch nicht so imposant fanden (halt verglichen mit anderen, sehr grossen und gut erhaltenen Amphitheater wie jenes in Trier (Deutschland) oder Pula (Kroatien) oder auch Augusta Raurica (Kaieraugst) in der Schweiz.
Da wir vor ziemlich genau 8 Jahren, bei unserer Rückreise aus der Normandie bzw. Lacanau-Océan schon mal in Autun übernachtet hatten, entschlossen wir uns, noch etwas weiter zu fahren. Nach einer guten halben Stunden erreichten wir das Camping Huttopia Etang de Fouché in Arnay-le-Duc, nord-östlich von Autun.



Über die Loire bei Decize



Blick nach Autun





Mittagsrast am Fluss L‘Aurroux in Autun









Temple de Janus



Cathédrale Saint-Lazare D‘Autun



Für Rolf :-))



Abendspaziergang durch Arnay-le-Duc

Sonntag, 30. August 2020

France 2020 - Tag 16: Chauvigny - Bourges (30.08.2020)

Am heutigen letzten August-Sonntag regnete es das erste Mal (abgesehen von ein paar kurzen Gewitterregen) seit unserem Reisestart vor genau zwei Wochen. Das hätten wir uns zwar erhofft, aber nicht erwartet, dass wir solches Wetterglück haben.
Morgens um 09:00 Uhr sah es jedoch noch gar nicht nach Regen aus. Im Gegenteil, der Tag startete wolkenlos schön. Dann aber zogen schnell erste Wolken auf und schlussendlich konnten wir unser Frühstück gerade noch mit den letzten Sonnenstrahlen beenden, bevor der ganze Himmel von grauen Wolken überzogen war.
Gegen 11:00 Uhr setzten wir unsere Reise fort; zuerst nochmals mit einem wunderschönen Ausblick auf das Château d‘Harcourt von Chauvigny. Dann gings immer weiter in nordöstliche Richtung mit Tagesziel Bourges. Bald wurden die Wolken dichter und es setzte Nieselregen ein. Nach rund 2 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir über Haupt- und Nebenstrassen und an Châteauroux vorbei gegen 14:00 Uhr das Camping Robinson in Bourges.
Nach einem späten Brot-Käse-Aufschnitt-Früchte - Zmittag verbrachten wir den Nachmittag gemütlich mit lesen und Kaffeetrinken. Am frühen Abend machten wir uns dann zu Fuss auf ins Stadtzentrum. Inzwischen waren fast schwarze Wolken aufgezogen und so schafften wir es gerade noch bis zur Cathédrale Saint-Etienne. Dann fing es heftig zu regnen an und so standen wir bei der Kathedrale unter und besichtigten diese. Bald liess der Regen zum Glück wieder nach und wir setzten die Stadtbesichtung fort. Sehr gut gefallen hat uns die Rue Mirebeau mit den vielen kleinen Boutiquen. Nur war ja Sonntag und folglich war alles geschlossen - leider. Auch die zahlreichen Riegelbauten-Häuschen war sehr schön anzuschauen.
Auf dem Rückweg zum Camping wurden wir dann während den letzten 5 bis 10 Minuten regelrecht „verschifft“ und so waren wir froh, dass wir uns im Bus wärmen und trockene Kleider anziehen konnten. Zwar hatten wir unsere Regenjacken angehabt, doch leider hat es eher waagrecht als senkrecht geregnet, so dass wir schlussendlich ganz durchnässte Hosenbeine hatten.



Blick zurück zum Château d‘Harcourt von Chauvigny





Auch die Sonnenblumen lassen bei diesem Regen die Köpfe hängen - bei Issoudun zwischen Châteauroux und Bourges



Riegelhäuser-Zeile in Bourges



Cathédrale Saint-Etienne de Bourges

France 2020 - Tag 15: Melle - Chauvigny (29.08.2020)

Heute war nicht unser Morgen. Irgendwie wollte alles nicht so wie wir es wollten... 
Wir hatten den Wecker auf 07:30 Uhr gestellt, um nicht wieder wie in den letzten Tagen den halben Morgen zu verschlafen. In der Nacht hatten wir nicht gut geschlafen. Es war zwar im Vergleich zu den Nächten davor aussergewöhnlich ruhig gewesen. Doch irgendwie schienen wir leicht kopfabwärts gelegen zu haben, jedenfalls wars irgendwie unangenehm. Geweckt wurden wir dann jedoch bereits um 07:25 Uhr, als Jill auf Rolfs Handy anrief. Im Unteschied zu uns war sie bereits hellwach und hatte schon Pause (sie war für ihre Arbeit bei Merz nach 03:00 Uhr aufgestanden...).
Immerhin war das Wasser zum Duschen warm. Und der Kaffee auch und weckte uns etwas. Doch wie erwähnt, irgendwie waren wir heute nicht so im Strumpf; es dauerte alles viel länger als sonst, wir stellten uns ungeschickt an. 
Doch nach 09:00 Uhr waren wir dann doch startklar an diesem sonnigen, aber sehr frischen, nun doch irgendwie schon Herbst-Morgen. Wir mussten wie gestern wiederum anrufen, damit die Schranke aufging und wir herausfahren konnten.
Dann setzten wir unsere Reise in nordöstlicher Richtung fort. Ziel war Poitiers. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt fanden wir in Lusignan endlich eine Bäckerei, wo wir uns fürs Frühstück eindeckten (heute ganz ungesund Pain au Chocholat und Croissants). Gleich neben der Boulangerie gönnten wir Catzweazle beim Supermarché noch eine Autowäsche, um den Sand loszuwerden. Beim Wieder-Einstiegen stiess ich mir dann ziemlich heftig den Kopf an. Wie erwähnt, irgendwie nicht unser Morgen! Ich hatte einen richtigen Brummschädel für einige Zeit...
Doch das Zmorgen hat gut. Gestärkt machten wir uns danach an die Weiterfahrt nach Poitiers. Im Sportgeschäft Décathlon eingangs der Stadt kauften wir noch Kleider für Rolf (Shorts und ein Jäggli) sowie für uns beide einen „Duschtuchumhang“ (ich weiss nicht, wie man diesen Dingern genau sagt, so eine Art Duschtuch-Kleid, dass man wie einen Pullover oder ein Kleid anziehen kann, anstelle eine Duschtuches. Äusserst praktisch und vorallem bei den Surfern sehr beliebt, wenn sie aus ihren Neoprenanzügen steigen.
Auf einem Parkplatz am Flussufer der Clain in Poitiers parkierten wir unseren Bus und marschierten anschliessend hinauf ins Centre Ville. Neben etwas lädelen genossen wir Galettes mit Cidre aus der Normandie in einem Restaurant in der Nähe des Marktplatzes. 
Weiter gings in östliche Richtung. Nach einer halben Stunde Fahrt und einem Einkaufshalt beim Ortseingang erreichten wir das Camping de Chauvigny. Nun war erst mal Ordnung machen angesagt. Mit den vielen Einkäufen der letzten beiden Woche - natürlich primär mein Zeugs... ;-)) - hatte sich nun sehr viel angesammelt, dass jeden Tag beim Bett machen umhergefugt werden muss. Also wurde sortiert, komprimiert und vieles in den Schrank verstaut; vorallem die Strandsachen, die wir nun ja nicht mehr brauchen werden.
Anschliessend machten wir vor dem Nachtessen noch einen ausgiebigen Abendspaziergang. Zuerst gings einem kleinen Bächlein und einem Teich mit vielen Enten auf dem Wasser entlang, dann stiegen wir hinauf und besichtigten das Château d‘Harcourt, von wo wir einen schönen Blick auf das Städtchen und die Umgebung von Chauvigny hatten. 












In Poitiers



Unterwegs nach Chauvigny



Auf dem Camping von Chauvigny mit Blick zum
Château d‘Harcourt











Besichtigung des Château d‘Harcourt von Chauvigny





Wunderschöne Abendstimmung auf dem Campingplatz mit Blick zum Schloss

Samstag, 29. August 2020

France 2020 - Tag 14: Le Gurp - Melle (28.08.2020)

Noch vor dem Frühstück hatte ich heute eine Stinkwut! Dabei hatte der Tag eigentlich ganz gut angefangen. Nachdem es in der Nacht geregnet hatte (und wir noch all unsere Tücher und Badesachen, welche draussen zum Trocknen aufgehängt waren, vom Regen retten - und nachher fast nicht mehr einschlafen konnten...), war es am Morgen wieder wunderschön sonnig. Da wir leider auf diesem Campingplatz nicht wie sonst üblich bei der Ankunft bezahlen konnten, mussten wir dies am heutigen Abreisetag noch erledigen. Während Rolf das Zmorgen vorbereite, ging ich zur Réception. Und ja, da fing dann der Ärger an... Es hatte eine riesen lange Schlange von Leuten, die ebenfalls auschecken und bezahlen wollten. Und es ging und ging einfach nicht voran... Schlussendlich stand ich sicher eine dreiviertel Stunde an, bis ich endlich unsere zwei Campingnächte bezahlen konnte! Ich war wirklich mehr als genervt, als wir dann endlich doch noch frühstücken konnten - mit lauwarmem Kaffee... 
Aber genau so schnell hatte ich mich auch wieder beruhigt. Kurz nach 11 Uhr waren wir startklar und setzten unsere Reise fort. Anstatt wie sonst üblich über Bordeaux heimwärts zu fahren, entschlossen wir uns für die Fähre nach Royan. So gings in nördliche Richtung, an Soulac-sur-Mer (welches wir gestern mit den Velos besucht hatten) vorbei nach Le Verdon-sur-Mer. Vom Pointe de Grave ganz im Nordosten setzte die Fähre über nach Royan. Wir hatten Glück; wir mussten zwar warten, weil es sehr viele Autos hatte mit demselben Ziel, doch die nächste Fähre war schon am Heranfahren und wir hatten auch noch Platz auf diesen. Auf der Überfahrt sahen wir nochmals zurück zur Gegend, in welcher wir nun die letzte Woche verbracht hatten und dann auch vorwärts zum Festland, heimwärts Richtung Osten.
In Royan bekam Catweazle etwas zu schlucken (Benzin-Nachschub) und wir deckten uns mit Nahrungsmitteln ein. Royan kam mir übrigens nicht sehr bekannt vor, obwohl ich während meiner KV-Lehre hier eine Woche Französisch-Unterricht mit Kost und Logis bei einer Gastfamilie verbracht hatte. Aber das war 1999, d.h. es ist auch schon über 20 Jahre her und es hat sich seither hier sicher vieles verändert. Zudem war es während meines damaligen Aufenthalts Frühling gewesen; kalt, nass und windig. Windig wars auch heute, doch ein warmer und ziemlich sonniger Sommertag.
Wir verliessen Royan in nordöstlicher Richtung über die Schnellstrasse Richtung Saintes, dann weiter Richtung Saint-Jean-d‘Angély. In Saint-Hilaire-de-Villefranche legten wir einen späten Mittagsrast ein. Weiter gings in nordöstlicher Richtung Richtung Poitiers bis nach Melle.
Dort richteten wir uns nach etwas Mühe (die Barrierie liess sich nur mit telefonischer Hilfe öffnen...) auf dem Camping Municipal ein. Nach einem stärkenden Kaffee machten wir vor dem Nachtessen noch einen längeren Spaziergang, um die Stadt mit ihrem Centre Ville und die Umgebung zu erkunden. Wir fanden per Zufall einen wunderschönen Chemin de Découverte, welcher an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei führte: Zuerst eine grosse Sammlung von verschiedenen Kastanienbäumen, dann zur Mine d‘Argent (welche leider, da schon Abend war, bereits geschlossen hatte), dann zum Lavoir de Loubeau (Waschhaus), zur Eglise Saint-Hilaire (wo gerade ein Konzert geprobt wurde) und durchs Stadtzentrum wieder zurück zur Kirche Saint-Pierre und zum Lavoir de Villiers (Waschhaus) gleich neben dem Camping.
Zum Znacht gabs heute ein super feines, riesen grosses Entrecôte, dazu Salat und Rosé. 









Auf der Fähre von Pointe de Grave nach Royan



Blick zurück zum Pointe de Grave mit dem Leuchtturm...





... und vorwärts Richtung Royan





Lavoir (Waschhaus) de Villiers gleich beim Camping von Melle



Eglise Saint-Pierre in Melle



Blick zum Städtchen Melle



Unterwegs zum Lavoir de Villier (Waschhaus)





Eglise Saint-Hilaire in Melle





Auf dem Campingplatz von Melle

Freitag, 28. August 2020

France 2020 - Tag 12: Carcans Plage - Le Gurp (26.08.2020)

Die Nacht war nicht sehr erholsam gewesen. Auch hatten wir den Campingplatz und den Ort Carcans Plage langsam gesehen. Es war uns doch etwas zu betriebsam gewesen; auch weil wir unseren Platz direkt neben dem Sanitärgebäude (mit regem Betrieb fast die ganze Nacht hindurch) gehabt hatten. So war nach 5 Nächten hier nun Weiterfahrt angesagt. Da ich unbedingt noch etwas Zeit am Atlantik verbringen wollte (weil es ja sicherlich wieder bis mindestens nächsten Sommer dauern wird, bis wir das nächste Mal ans Meer reisen werden), fuhren wir weiter nordwärts, um nochmals zwei Nächte in Meeresnähe zu verbringen. 
Das Camping Municipal du Gurp zwischen Montalivet und Soulac-sur-Mer war unser Ziel. Wir verliessen Carcans Plage Richtung Landesinnere und fuhren via Carcans und Hourtin am Lac d‘Hourtin vorbei nach Norden. In Hourtin legten wir einen kurzen Stopp ein, um einzukaufen und unseren Bargeldvorrat aufzustocken. Dann ging unsere Fahrt weiter, wieder nach Westen zur Hourtin Plage und von dort nordwärts in Richtung Montalivet. Auf halber Höhe fuhren wir westwärts ans Meer. Den Nachmittag verbrachten wir mit baden, lesen und süssem Nichtstun an der Plage Le Pin Sec. Heute war es sehr sonnig und auch nicht stark windig, so dass wir froh waren, hatten wir unseren Sonnenschirm und die Strandmuschel dabei, die uns Schatten spendeten. Im Unterschied zum fast schnurgerade verlaufenden Strand von Carcans Plage war es hier interessanter und abwechslungsreicher. Einerseits hatte es etliche schräg liegende, angesprayte Bunker, andererseits war das Terrain hügeliger und kurviger.
Via Montalivet erreichten wir gegen Abend das avisierte Camping Municipal du Gurp. Ein sehr grosser Campingplatz mit 1000 Plätzen, wo reservieren nicht möglich ist. Zu Fuss konnten wir uns einen Platz aussuchen auf dem sehr weitläufigen Gelände. Nun wählten wir einen etwas ruhiger und nicht direkt neben dem Sanitärgebäude gelegenen Stellplatz (in Carcans Plage hatten wir leider nicht aussuchen können). Auch der Platz hier war jedoch sehr gut besucht, wenn zum Glück jedoch weniger überfüllt. 
Zum Nachtessen kochten wir uns heute ein Eintopf aus Penne mit Auberginen und Fisch, dazu grünen Salat und Rosé du Bordeaux. 
Der schöne, relativ klare Abend riss mich anschliessend regelrecht an den Strand, um den Sonnenuntergang zu besichtigen. Rolf war so nett, mich zu begleiten; getreu seinem Motto „Happy Wife - Happy Life“. ;-))
Wie (fast) immer, ging die Sonne dann doch nicht direkt ins Meer unter, sondern es hatte noch ein kleines Wolkenband am Horziont, hinter welchem sie verschwand. Nichtsdestotrotz einfach ein magischer und wunderschöner Anblick, so ein Sonnenuntergang am Meer. 









Plage Le Pin Sec zwischen Hourtin Plage und Montalivet












Sonnenuntergang an der Plage Le Gurp