Sonntag, 30. September 2018

Herbst-Camping im Jura

Nach einem wunderschönen, heissen und trockenen Sommer zeigt sich bislang auch der Herbst von seiner prächtigsten Seite. So konnten wir 2 Woche nach Ende unserer Sommerferien-Reise in die Bretagne am 29./30. September nochmals ein Campingwochende geniessen. 
Dieses verbrachten wir im äussersten Teil des Juras, ganze nahe der Grenze zu Frankreich, in Réclère.

Nach einem kühlen Start in den Tag am Samstag und einer gemütlichen, knapp 1 1/2 stündigen Anfahrt via Balsthal und den Naturpark Thal sowie über die Transjuranne erreichten wir kurz nach 10 Uhr morgens bereits das Camping Les Grottes. Die Sonne schien, doch es war aufgrund der ziemlich starken Bise recht frisch. Gemütlich an die Sonne sitzen war uns also zu kalt. So packten wir uns ein Picknick ein mit dem Ziel, einen gemütlichen Spaziergang zu unternehmen, unterwegs Zmittag zu essen und an einem windstillen Ort die Sonne zu geniessen und zu lesen.
Auf der Karte sah der Rundweg wirklich wie ein gemütlicher Spaziergang aus, es wurde dann aber doch eine recht anstrengende Wanderung. Zuerst gings durch den Wald in östlicher Richtung nach Roche-d‘Or. Dort konnten wir einen wunderschönen Fernblick über den Jura nach Frankreich sowie auf die Schweizer Seite über die Ajoie geniessen. Am fast höchsten Punkt hatte es einen gemütlichen Picknick-Tisch, den wir für unser mitgebrachtes Mittagessen nutzten. Doch auch hier blies der Wind sehr stark und so machten wir uns bald wieder auf den Weg, da laufen ja bekanntlich wärmer gibt als herumsitzen.
An der Vacherie Dessus (ein Bauernhof mit bellenden Hunden) und dem kleinen Weiler Le Fol vorbei gings nun wieder abwärts, bis an den Doubs bei Vaufrey. Kurz vor dem Weiler hatten wir das Land gewechselt, ohne dass wir dies gross gemerkt hätten. Wir überquerten keine eigentliche Grenze mit Zoll und so. Dass wir nicht mehr in der Schweiz waren, merkten wir eigentlich erst dann, als die Wanderwege nicht mehr mit gelben Pfeilen ausgeschildert waren, sondern mit braunen Holzschildern. Bzw. mit blau-gelben Markierungen an Bäumen und Zäunen. Wie schon in der Bretagne bei unserer Wanderung durch den „Märchenwald“ bei Trégastel, kämpfen wir auch hier mit der Beschilderung. Glücklicherweise gibt es jedoch noch Google-Maps und andere Karten und so fanden wir immer wieder auf den richtigen Weg zurück.
In Vaufrey hoffen wir auf ein Restaurant oder eine kleine Brasserie oder wenigstens einen kleinen Laden. Dann hätten wir uns nämlich noch ein Bierchen gegönnt - als Stärkung vor dem steilen Aufstieg zurück nach Réclère. Doch nix da; der nächst gelegende Einkaufsladen ist gemäss Beschilderung im rund 15 km entfernten Staint-Hippolye. Immerhin gabs Wasser, das wir mitgetragen hatten und eine schöne Aussicht auf den Doubs. 
Der Aufstieg war dann glücklicherweise weniger lang und anstregend als befürchtet und grösstenteils im Wald, so dass wir nicht all zu sehr schwitzen mussten. Auch hier kämpften wir ein, zwei Mal mit der Wegbeschilderung. Doch baldeinmal waren wir auf der Autostrasse und überquerten wieder die Grenze und dann war auch schon das Camping in Sicht. 
Vis-a-vis des Campingplatzes hatte es ein Restaurant, welches wir auf direktem Weg. Endlich das wohlverdiente kühle Bier und nach dem doch ziemlich schweisstreibenen Aufstieg sicher noch viel besser als jenes unten im Tal gewesen wäre.


Bei Le Fol





Am Doubs bei Vaufrey



Aufstieg zurück nach Réclère


Zurück auf dem Campingplatz, konnten wir noch die letzten Sonnenstrahlen geniessen und doch noch etwas lesen. Bald war die Sonne jedoch untergegangen und sogleich wurde es kühl. Zeit fürs Znacht also. Im Bus genossen wir ein gemüdtliches Racelette mit Kartoffeln, dazu die Standard-Beilagen (Silberzwiebeln, Essiggkurken, Maiskolben, Pilze) und grünen Salat, ein, zwei Gläser Weisswein und Schwarztee. Sehr fein und uu gmüetlech!

Anschliessend gabs eine Premiere: Obwohl wir unseren ausuan-braunen (ja, die Farbe heisst wirklich so, auch wenn man heute wohl camel-braun sagen würde) VW-Bus T3 Joker 1983 nun doch schon einige Jahre besitzen, haben wir noch nie oben geschlafen, sondern bislang immer unten auf der ausgeklappten Sitzbank. Da die Bank eben jeweils ausgeklappt werden muss und dahinter oft viel Zeugs (Stühle, Dreckwäsche, usw.) gelagert wird, ist das Bett-Bereitmachen jeweils mit etlichem Umräumen verbunden. Deshalb wollten wir heute mal ausprobieren, ob wir auch oben schlafen können.

Der Sonntagmorgen zeigt: Ja, wir konnten oben schlafen. Es war etwas ungewohnt und auch etwas hart (die vor rund zwei Wochen bestellte Matratzenauflage wurde leider noch nicht geliefert), aber es ging. Klar ist jetzt wohl eine Nacht nicht gerade extrem aussagekräftig, aber immerhin wars auch nicht so übel, dass wir mit einem „nie mehr“ erwacht wären. Ist also durchaus nochmals ein Versuch wert, mit der Auflage.

Der Morgen war sehr frisch, also wir unter den warmen Bettdecken hervorkrochen. Die Sonne war noch nicht hinter den hohen Bäumen hervorgekrochen, dafür war der Wind schon erwacht. Immerhin hatten die Duschen schön warmes Wasser. Da jemand von uns beiden  - nein, es war nicht Rolf... ;-)) - unbedingt noch Konfi und Früchte, anstatt „nur“ Brot und Kàse zum Frückstück wollte, gings also gleich los. Nach rund einer Viertelstunde Fahrt erreichten wir Staint-Hippolyte, welches wir bereits von früheren Campingausflügen kennnen und somit wussten, dass es einen Supermarkt hat. Dieser war seit unserem letzten Besuch, der wohl auch schon mehrere Jahre zurück liegt, umgebaut worden. Auf dem Rückweg Richtung Réclère fanden wir bei Soulce-Cernay einen schönen Parkplatz an der warmen Sonne, kochten Kaffee und genossen ein nun sehr reichhaltiges Frühstück (neben Konfi und Früchten hatten wir auch noch Baguette, Paté, Coppa und Orangensaft gekauft), mit Blick auf den Doubs, der hier aufgrund des Kraftwerks wie ein kleiner See aussieht.



Frühstücken mit wunderschöner Aussicht auf den Doubs bei Soulce-Cernay


Vor der Heimfahrt wollten wir uns noch die bekannten Grottes de Réclère anschauen. Wir hatten die Eintrittstickets bereits gekauft, als uns mitgeteilt wurde, dass die nächste Führung erst in 1 1/2 Stunden stattfinden würde. So lange wollten wir nicht warten, und so gings ohne Grotten-Besuch heimwärts. Dafür machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Saint-Ursanne. Diesen schönen Ort kennen wir zwar auch bereits, doch bei so schönem, warmen Wetter war ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt, an den Doubs und auch noch durch den Kreuzgang bei der Kirche ein sehrs schönes Erlebnis.







Saint-Ursanne


Anschliessend gings definitiv nach Hause zurück, wieder über die Transjuranne bis Moutier, durch den Naturpark Thal und anschliessend über die Autobahn. So waren wir schon vor 15:00 Uhr zu Hause und konnten den Rest des Nachmittags noch gemütlich an der warmen Sonne im schönen Garten verbringen. 

Freitag, 14. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 22: Lyon - Oberentfelden (14.09.2018)

Heute morgen bin ich mit den Gedanken erwacht, dass wir heute vor genau drei Wochen unsere Ferienreise gestartet haben. Drei Wochen, die unglaublich schnell vorbei gegangen sind. Und trotzdem kommt es mir wie vor einer Ewigkeit vor, als wir damals unsere Bretagne-Reise gestartet haben. Eine Reise, die uns nicht nur in die Bretagne, sondern - gezwungenermassen - auch zweimal quer durch das grosse, weite Frankreich geführt hat. Bei der Hinfahrt mit Halt in Auxerre, Orléans und Neuville-sur-Sarthe bei Le Mens. Und bei der Rückreise in Rodez und Lyon. Zudem haben wir auch noch knapp eine Woche südlich von Bordeaux in Biscarrosse-Plage verbracht. Wirklich sehr viele Eindrücke in drei Wochen. Es bleiben uns also viele schöne Erinnerungen von unserer erweiterten Bretagne-Reise.

Und nun ist also schon der letzte Tag unserer Reise. Ein letzter Tag fühlt sich immer etwas komisch an. Und wenn man davor 21 Tage unterwegs war, sowieso. Wann sind wir das letzte Mal so lange am Stück von zu Hause fort gewesen, überlege ich. Muss wohl vor ziemlich genau 6 Jahren der Fall gewesen sein, als wir 3 1/2 in der Normandie und in Lacanau-Océan verbracht haben.

Den letzten Tag gingen wir gemütlich an. Wir hatten keine Wecker gestellt, trotzdem waren wir schon kurz nach 08:00 Uhr wach. Wir frühstückten ein letztes Mal im Bus mit Kaffee aus der grosse Kanne, mit Müesli, Milch, französischen Jogurt und Lavalle-Trauben. Danach gab es noch eine kleine, gemütliche Leserunde. Dann ist endgültig Aufbruch angesagt, schliesslich sind es ja doch noch ein paar Stunden zurück bis nach Hause.

Diese verbrachten wir fast ausschliesslich auf den Autobahnen. Auf der Autobahnraststätte Valleiry, wenige km vor Genf, nahm Rolf dem Bus noch das rechte Vorderrad ab mit dem Versuch, das ständige Pfeiffen beseitigen zu können. Es scheint genützt zu haben - zumindest für den Moment. Danach haben wir hier noch an der Sonne Zmittag gegessen.

Bald darauf erreichten wir die französisch - Schweizerische Grenze bei Genf und nahmen noch die letzten fast 250 Kilometer unter die Räder. Der Verkehr war sehr zähflüssig. Vorallem entlang des Genfersees und dann auch ab Bern wieder. Zwischen Kriegstätten und Härkingen standen wir immer mal wieder im Stau. Schlussendlich waren wir froh, kurz vor 18:00 Uhr wohlbehalten in unserem Zuhause angekommen zu sein - nach knapp 3‘500 km Fahrt. Unser Bulli hat dies super gemeistert und Fahrer Rolf sowieso!

Unser Zuhause kam uns einerseits riesig vor, andererseits auch sehr, sehr sauber. Und dass sich Kater Leo so gefreut hat, uns wieder zu sehen, hat uns das nach Hause kommen auch noch etwas angenehmer gemacht. 
Es ist schön, wieder zu Hause zu sein. Auch wenn wirs problemlos noch länger ausgehalten hätten. 
Aber die nächste Reise kommt ja bestimmt... ;-))


Der Chefmechaniker muss das rechte Vorderrad abnehmen, um das nerventötende Quietschen zu beseitigen. Also glücklicherweise nur „Kosmetik“ - während den ganzen rund 3‘500 km hatten wir glücklicherweise keine Panne, keinen Unfall. Der dicke Braune hat dies super gemeistert! Und der Chefmechaniker, welcher gleichzeitig der Fahrer der ganzen Strecke war, sowieso! :-D




„Bretagne-Reise“ - Tag 21: Rodez - Lyon (13.09.2018)

Nach einer schwülwarmen, zu Beginn gewitterhaften Nacht war es am Morgen neblig mit einem feinen Nieselregen. 

Heute hatten wir rund 4 1/2 Stunden Fahrt vor uns. Tagesziel für unsere letzte Übernachtung auf unserer Ferienreise war Lyon. Zuerst gings über Land in östlicher Richtung. Dann über die A75 in Richtung Clermont-Ferrand. Ein Autobahn-Stück, bei welchem es immer wieder steil auf die Hügel hinauf (auf bis über 1000 Meter) und dann jeweils sogleich wieder runter ging. Hinauf waren sogar die Lastwagen schneller als wir, weil sie halt mehr PS haben als unser Bulli. Doch abwärts konnten wir sie dann jeweils wieder überholen, da es teilweise so steil runter ging, dass sie nur 50 km/h fahren durften. 

Bei Aumont-Aubrac verliessen wir die Autobahn. An hier folgte eine wunderschöne Fahrt über Nebenstrassen durch ländliche, praktisch unverbaute Landschaften. Es sah fast etwas wie im Jura aus; viele Wiesenlandschaften mit einzelnen Bäumen, dann wieder ganze Waldstücke. Immer mal wieder ein kleines Flüsschen, dass sich durch die Landschaft schlängelte, vereinzelte Wanderer und nur wenig Verkehr auf den zumal sehr engen, kurvigen Strassen.
Bei Le Nouveau Monde legten wir einen kurzen Halt ein und blickten von einem Ausstellplatz oberhalb des kleinen Örtchens auf die Brücken über den Fluss Allier und die stillgelegte Eisenbahnstrecke. Ein malerischer Ausblick bei inzwischen wieder strahlend schönem und drückend warmem Wetter.

Kurz vor Le Puy-en-Velay kamen wir wieder auf die Route Nationale. Wir kauften uns ein Baguette fürs Zmittag, In der Umgebung von Saint-Étienne fanden wir einen kleinen Ausstellplatz für unseren späten Mittagshalt.
Nach weiteren knapp 1 1/2 Stunden Fahrt erreichten wir Saint-Genis, einen Vorort von Lyon. Wir richten uns auf dem Camping des Barrolles ein und stiegen anschliessend bei brütender Hitze nach einem rund 10 minütigen Fussmarch ins Ortszentrum von Saint-Genis in den Bus C10, welcher uns in ungefähr 20 Minuten ins Stadtzentrum von Lyon zum Place Bellecour bringen sollte. Die Fahrt im vollbesetzten, schwülwarmen Bus dauerte dann jedoch im Feierabendverkehr sicherlich doppelt so lange.

Im Stadtzentrum von Lyon angekommen, spazierten wir in südwestlicher Richtung durch die Fussgängerzone durch die Shoppingstrassen. Während ich ein graues Naktetano-Kapuzenjäggli kaufte und mit dem Verkäufer plauderte, weil der Freude hatte, dass ich aus der Schweiz war und so gut französisch konnte, erstand uns Rolf ein neues, dreiteiliges Pfannenset. Nach einem kühlen Bier wollte ich noch etwas weiter shoppen. Da es jedoch schon schon nach 18:00 Uhr war und die meisten Geschäfte um 19:00 Uhr schlossen, gings zum Shoppingzentrum La Part-Dieu in nordöstlicher Richtung. Dieses hatte bis 20:00 Uhr geöffnet. Allerdings war es sicher ein halbstündiger Fussmarsch, welcher unter anderem durchs afrikanische Stadtquartier führte, welches uns sehr gut gefiel; auch wegen der feinen Essensdüfte, die hier in der Luft lagen. 

Anschliessend gings zu Fuss in die Altstadt, wieder zu Fuss. Diesmal in westlicher Richtung, zuerst über die Rhone, anschliessend über die Saône. Inzwischen war es dunkel und schon nach 20:00 Uhr. Überall waren die Leute beim Nachtessen und auch wir waren langsam hungrig. Irgendwie fanden wir aber kein passendes Restaurant. So überquerten wir erneut die Saône. Im Restaurant Hippopotamus erholten wir uns vom langen Tag mit der langen Autofahrt, dem langen durch die Stadt laufen, der Hitze des heutigen Tages und den Eindrücken in der Stadt Lyon. Mit dem Treiben um uns herum in die Strassen assen wir einen Vorspeisesalat (salade grecoise für Rolf, mit chèvre chaud für mich) und tranken roten Beaujolais. Danach gabs ein Trio vom Tartar mit Pommes für mich und einen Burger, ebenfalls mit Pommes für Rolf. Das anschliessende Dessert (île flottante für mich, panna cotta für Rolf) war leider nicht hausgemacht und auch nicht speziell gut.
Nach einem petit café spazierten wir zum nahe gelegenen Place Bellecourt und gelangten mit dem Bus nach Saint-Genis zurück. Diesmal tatsächlich in versprochenen rund 20 Minuten.





Unterwegs zwischen Rodez und Lyon bei Le Nouveau Monde












Abendstimmung im Lyon





Mittwoch, 12. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 20: Biscarrosse Plage - Rodez (12.09.2018)

Heute sind wir über 400 km und ca. 5 1/2 Stunden gefahren. Das führte dazu, dass wir praktisch den ganzen Tag unterwegs waren.

Wir verliessen Biscarrosse Plage morgens kurz nach 09:00 Uhr. Ohne Kaffee und Frühstück. Die Heimreise führte uns ostwärts an Biscarrosse Ville vorbei, zu Beginn über Neben- und Hauptstrassen. Unterwegs deckten wir uns zuerst mit croissants und pains au chocolats (fürs Frühstück) und Baguette (fürs Zmittag oder Znacht) ein, bei einem 2. Halt kauften wir auch noch café à emporter. Wir verpflegten uns dann „on the road“.
Gegen Mittag erreichten wir die Autobahn A62, welcher wir dann fast 150 km in süd-östlicher Richtung bis fast nach Toulouse folgten. 

In Agen legten wir eine Mittagspause ein. Zuerst kümmerten wir uns um unseren Sand und Piniennadeln geschädigten Bus und gönnten dem dicken Braunen eine ausgiebige Autowäsche. Und Rolf hatte Glück, denn es hatte ganz in der Nähe - ohne dass wir dies aktiv gesucht hätten - eine Kentucky Fried Chicken - Filiale! ;-) So gabs also Spicy Chicken Wings mit Salat, Maiskolben und Frites zum Zmittag. 

Nach einem kurzen Abstecher ins Sportgeschäft Décathlon, setzten wir die Fahrt über die Autobahn fort. Wir waren denn jedoch froh, als wir die A62 bzw. A20 nach Montauban wieder verlassen konnten. Wir waren zwar schnell voran gekommen, aber wir empfinden Autobahn fahren einerseits aufgrund des hohen Tempos (also nicht unseres, wir schaffen ja nie und nimmer 130 km/h, da würde der Bulli wohl in seine Einzelteile verfallen...) und andererseits wegen der fehlenden Aussicht (Überland sieht man viel mehr und es ist viel abwechslungsreicher) nicht sonderlich spannend und zudem auch sehr ermüdend. 

In Villefranche-de-Rouergue gabs Most für den Bulli und im Supermarkt neben an kauften wir fürs Nachtessen ein. Bis Rodez dauerte die Fahrt dann nochnmals eine knappe Stunde und wir waren froh, als wir kurz vor 19:00 Uhr auf dem Camping Municipal eingerichtet waren und uns mit einem Baguette-Käse-Aufschnitt-Salat - Znacht stärken und von der langen Fahrt erholen konnten.

Es war ein sehr heisser Tag gewesen, sicherlich nochmals über 30 Grad warm. Während fast der ganzen Fahrt hatte uns die Sonne durch die Frontscheibe gewärmt. Es sind solche Momente, in welchem wir uns manchmal schon ein moderneres Fahrzeug wünschen - wegen der in unserem 1983er T3 nicht vorhandenen Klimaanlage. Aber wir wollen nicht klagen, wir haben unseren Bus in den letzten Jahren so sehr lieb gewonnen, dass es uns momentan das Herz brechen würde, ihn weggeben zu müssen. Und ärgern mussten wir uns ja auch schon lange nicht mehr; er läuft und läuft. 
Aber besser nicht zu fest loben, das bringt sonst sicher Unglück... ;-D



Beim Abwasch auf dem Camping Municipal in Rodez

„Bretagne-Reise“ - Tag 19: Strandtag III (mit Boogie-Boards) (11.09.2018)

Heute war unser letzter Tag in Biscarrosse Plage. Morgen gehts heimwärts.
Deshalb galt es, am letzten Tag am Meer dieses nochmals richtig ausgiebig zu geniessen. Da heute ein heisser Sommertag werden sollte, nahmen wir auch unsere Boogie-Boards mit an die Plange Sud. Schliesslich waren sie bis jetzt noch nicht zum Einsatz gekommen und wir wollen sie ja nicht vergebens den ganzen weiten Weg an den Atlantik mitgetragen haben.
Wir verbrachten gemütliche Stunden mit Lesen im Sand. Zwischendurch genossen wir ein kleines Zmittag (Gurken, Radiesli und Rüebli, dazu Baguette). Am Nachmittag kamen dann die endlich die Boards zum Einsatz. Allerdings hatten wir schon bessere Wellen erlebt. Das mit dem Wellenreiten hat drum leider nicht ganz so gut geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Bald war uns der nicht mal 20 Grad frische Atlantik auch zu kalt und wir mussten uns wieder aufwärmen. 
Nach einer erneuten Leserunde gönnten wir uns auf dem Rückweg nochmals ein feines Glacé von „Igloo du Sud“. Mhhh, lecker wars!

Zu Ehren des letzten Abends hier wollten wir uns nochmals ein Essen im Restaurant gönnen. Mit dem „La Bodeguita Del Sango“ hatten wir ein glückliches Händchen. Zuerst genossen wir gemeinsam den „apéro pecheur“, ein Teller gefüllt mit feinen crevettes, bulots (Wellhornschnecken) und bigorneaus (Strandschnecken), dazu Baguette und kühlen Bordeaux-Rosé. Anschliessend genoss Rolf moules marinieres mit frites maison und ich ein super feines tartare de boeuf, ebenfalls mit frites maison. Zum Dessert hatte ich dann noch einen café gourmand; ein Espresso mit ein paar kleinen Desserts dazu. 

Anschliessend schauten wir uns ein letztes Mal den Atlantik an (also nur auf dieser Reise natürlich...).


Ein schöner letzter Abend in Biscarrosse Plage - mit wunderschöner Abendstimmung




Tartare de boeuf mit frites maison




Café gourmand






Dienstag, 11. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 18: Strandtag II (10.09.2018)

Heute haben wir nach einem langen, ausgiebigen Frühstück den Tag am Strand von Biscarrosse Plage verbracht. Bei schönem und warmem Sommerwetter sind wir im Sand gelegen und haben gelesen und uns zwischendurch im leider sich weiterhin sehr frisch anfühlenden Atlantik abgekühlt.





Am Strand von Biscarrosse Plage


Anschliessend ging ich noch etwas „lädelen“ und Rolf verbrachte die Zeit mit weiterlesen auf einer Parkbank. Zusammen genossen wir danach ein feines Glacé.

Zurück auf dem Campingplatz, planten wir die Route für die Rückreise. Wir wählten eine südlichere Strecke als die bereits bekannte Autobahnroute über Bordeaux, Clérmont-Ferrant und das Massif Central. Unsere Heimfahrt soll uns unter anderem über Saint-Étienne und Lyon führen. 
Doch vorerst sind wir noch in Biscarrosse Plage. 


 
Planung der Rückreise - inkl. Baguette... ;-))


Heute gabs ein super leckeres Nachtessen. Wir haben uns am Fischmarkt ein Duzend frische Austern gekauft. Die gabs zusammen mit Baguette und Salzbutter zur Vorspeise. Anschliessend assen wir einen feinen Tomaten-Gurken-Radieschen-Thon - Salat zur Hauptspeise sowie Tarte Basque (Törtchen gefüllt mit einer Vanille-Mandel-Crème) zum Dessert. Mhh...
Dazu sind wir lange draussen unter den Pinienbäumen gesessen und haben das schöne Abendrot und nach dem Eindunkeln den Sternenhimmel betrachtet. 




Montag, 10. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 17: Velotour zur Dune du Pyla (beinahe) (09.09.2018)

Heute sind wir mit den Velos zur Dune du Pyla geradelt. Bzw. beinahe. Bis ganz bis zur Düne haben wir es leider nicht geschafft. Doch der Reihe nach...

Gestartet sind wir Anfang Nachmittag. Auf einen angenehmen Veloweg (piste cyclabe) gings nordwärts am Stadtzentrum von Biscarrosse Plage und am 2. Campingplatz „Campéole Le Vivier“ vorbei. Angenehm deshalb, weil der Weg fast ausschliesslich eben war, also nicht ständig rauf und runter wie gestern. Trotzdem war es sehr abwechslungsreich, weil die Route nicht schnurgerade verlief, sondern immer mal wieder Kurven hatte. So wurde es nicht langweilig. 
Nach einem kurzen Gewitterregen am Vormittag war es inzwischen wieder sonnig und ziemlich drückend warm. So waren wir froh, dass der Weg durch den Wald führte und uns die Pinien Schatten spendeten. 
Bei der Plage la Salie Nord auf halber Strecke zur Düne legten wir einen Halt ein. Über einen langen Holzsteg gelangten wir ans Meer und zu einem kleinen Bistro, welches feine Panini versprach. Doch leider war das Strandbeizli nur gut ausgeschildert, aber nicht geöffnet. So verpflegten wir uns mit den mitgenommenen Äpfel und Erdnüssli am Strand. Es war drückend heiss, und kaum hatten wir uns im anscheinend 21 Grad warmen Atlantik (in Wirklichkeit wohl eher zwischen 15 und 18 Grad...) abgekühlt, schwitzten wir auch schon wieder. So flüchteten wir bald wieder in den Schatten, sprich in den Pinienwald zurück. 

Rolf wollte zurückkehren und beim südlich gelegenen Strand nochmals eine Pause einlegen, ich wollte jedoch noch die Düne sehen. Nicht, dass ich sie noch nie gesehen hätte; sowohl vor 10 Jahren bei unerer Reise ans Bassin d‘Arcachon sowie auch vor zwei Jahren, als wir mit den Kids in Le Porge waren, haben wir einen Ausflug zur Dune du Pyla unternommen. Doch ich finde diese hohe Sanddüne einfach sehr imposant und immer wieder einen Besuch wert. Schlussendlich gab Rolf getreu dem Motto „happy wife, happy life“ nach und wir radelten weiter nordwärts. Bei der Plage le Petit Nice waren wir eigentlich schon fast am Fuss der Düne, konnten sie aufgrund der Pinienbäume aber leider immer noch nicht sehen. So gings nochmals ein paar Kilometer weiter nordwärts. Inzwischen führte der Veloweg den stark befahrenen Autostrasse nach, zudem wurde es sehr hügelig und wir mussten uns folglich immer mal wieder den Hang hinauf kämpfen, und das alles bei sehr drückend warmen Wetter. Also alles andere als angenehm. Doch eben, die Düne... Unser Versuch, doch noch einen Blick auf die Düne zu erhaschen, endete schlussendlich beim Campingplatz „Pyla Camping“. Eigentlich hätte dort eine Strasse direkt zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Düne führen sollen. Doch wir fanden nur die Strasse, die ins Camping führte. Und ebendiese durften nur die Campinggäste befahren.

Fazit: Rolf war wütend, weil er nachgegeben hatte und wir so kilometerweit gefahren sind, ohne die Düne zu sehen. Und so aus der geplanten gemütlichen, kleinen Velofahr wieder mal eine grössere Velotour geworden war. Und ich war enttäuscht, weil wir so nahe am Ziel waren, dies aber trotzdem nicht erreicht hatten. Schlussendlich machten wir kehrt und radelten südwärts Richtung Biscarrosse retour. 
Da Bewegung ja bekanntlich bei Ärger hilft, war wir nach einigen Kilometern beide wieder gut gelaunt. Schlussendlich machten wir dann noch Halt bei der Plage La Salie Sud. Dort unternahmen wir einen eindrücklichen Spaziergang auf den Steg der Wasseraufbereitungsanalage „Emissaire de la Salie“. Dieser Steg ragt anscheinend 800 Meter ins Meer hinaus. Von dort konnten wir eine schöne Aussicht bis nach Biscarrosse Plage im Süden und bis fast zur Dune du Pyla im Norden. Aber eben, wieder nur fast... Trotzdem, es hat sich absolut gelohnt, hier einen Halt zu machen, denn so haben wir im Unterschied zur Düne noch etwas neues, schönes gekennen gelernt. 




Steg der Wasseraufbereitungsanalage „Emissaire de la Salie“ bei der Plage Salie Sud





Blick vom Steg Richtung Süden mit Biscarrosse Plage im Hintergrund


Gegen Abend kehrten wir ziemlich kaputt aufs Camping zurück. Wir beschlossen, aufs Kochen und Abwaschen zu verzichten und gönnten uns feine „Moules et Frites“ und kühlen Rosé im Restaurant Waikiki mit Blick auf die Strandpromenade. Nach einer „Crème Brulée“ mit Espresso waren die Strapatzen der langen Fahrt schon fast wieder vergessen, auch wenn wir den Eindruck hatten, dass uns beim anschliessenden Spaziergang zurück zum Campingplatz bei jedem Schritt die Muskeln schmerzten...

Samstag, 8. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 16: Velotour nach Biscarrosse (08.09.2018)

Nach dem gestrigen Faulenzer-Tag am Strand hatten wir heute wieder das Bedürfnis nach (mehr) Bewegung.
Am Morgen war Markttag in Biscarrosse Plage. So waren wir schon relativ früh auf den Beinen und fuhren mit unseren Velos ins Stadtzentrum. Der Markt war jedoch sehr klein und so hatten wir in kürzester Zeit alle Stände gesehen. Wir deckten uns noch mit Früchten fürs Mittagessen und Gemüse fürs Znacht ein.
In einer nahe gelegenen Bäckerei genossen wir feine croissants und chocolatines mit Kaffee zum Frühstück.

Mit den Velos machten wir uns anschliessend auf ins nahe gelegene Biscarrosse. Wie wir es uns von der Atlantik-Gegend um Bordeaux gewohnt sind, ist auch hier alles gut mit Velowegen erschlossen. Allerdings sind diese „pistes cyclables“ ähnlich wie Wanderwege nicht immer die direktesten Wege; im Gegenteil es geht rauf und runter und das alles mit vielen Kurven. Erschwerend kommt noch hinzu, dass diese Wege oft „dégradées“ sind, also nicht gerade in einem Top-Zustand, sondern immer mal wieder beschädigt von Wurzeln der Bäume unter dem Teer, mit Sand oder Piniennadeln überzogen oder teilweise auch schlicht veraltet. So war dann die eigentlich recht kurze Strecke doch ziemlich schweisstreibend, zumal es heute nochmals richtig hochsommerlich heiss wurde (über 30 Grad).
Doch nach etwa einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichten wir den Étang de Cazaux et de Sanguinet. Auch bekannt als Lac Nord von Biscarrosse. Das Städtchen Biscarrosse Ville liegt zwischen dem Lac Nord und dem Lac Sud, welcher auch Étang de Biscarrosse et de Parentis genannt wird. 
Unsere Fahrt ging vom Lac Nord via Centre Ville von Biscarrosse zum Lac Sud. An diesem legten wir unseren Mittagsrast ein und picknickten auf einem Wiesenfläche gleich beim See, nachdem wir uns in diesem abgekühlt hatten.

Nach einer gemütlichen, längeren Pause mit Melone und Baguette sowie unseren Leselektüren, setzten wir unsere Radtour fort. Via Stadtzentrum gings wieder an den Lac Nord. An diesem legten wir nochmals einen Halt ein, nahmen ein erfrischendes Bad und genossen anschliessend ein Glacé und die warmen Sonnenstrahlen.
Über denselben Veloweg durch den Wald gings anschliessend zurück nach Biscarrosse Plage.


Lac Sud





Lac Nord




Auf dem Veloweg in den Wäldern zwischen Biscarrosse Ville und Biscarrosse Plage


Nach einem selbst zubereiteten, richtig französischen Nachtessen (Crêpes mit Schinken und Ei gefüllt, dazu Salat) machten wir uns auf zur Plage Sud von Biscarrosse Plage, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Leider hatte es zwar - wie eigentlich fast immer - ein Wolkenband vor dem Horizont, so dass die Sonne nicht im Atlantik unterging, sonder eben in diese Wolken. Trotzdem war die Abendstimmung einfach traumhauft schön.

Hier ein paar Impressionen:




































Freitag, 7. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 15: Strandtag (07.09.2018)

An unserem heutigen 15. Tag unserer Reise haben wir es das erste Mal so richtig einen Tag am Strand verbracht. 
Nach dem Frühstück machten wir uns ausgerüstet mit Strandmuschel, Lesestoff, Getränke und Esswaren sowie unserem Badezeug auf an die Plage Sud von Biscarrosse Plage. 
Das Wetter war heute traumhaft schön; kaum ein Wölcklein bedeckte den Himmel. Doch es blies ein ziemlich starker Nordwind und so war es trotz den prognostizierten 23 Grad doch ziemlich kühl am Strand. Für Rolf zu kalt, um ins Meer zu gehen; ich hingegen wollte mir den Atlantik mit seinen hohen Wellen nicht länger entgehen lassen. Dieser war zwar anscheinend nur 17 Grad warm, doch da man ja sowieso mit der ersten grossen Welle gleich klatsch nass ist und anschliessend aufpassen muss, um nicht von Welle zwei oder drei umgerissen zu werden, merkt man die Kälte nicht gross. Auf jede Fall nicht von Anfang an. Nach einigen Minuten war mir dann jedoch schon ziemlich kalt und ich musste mich wieder aufwärmen.
Am späteren Nachmittag war Shopping an der „Avenue de la Plage“ angesagt. Rolf machte einige Zeit tapfer mit, gegen Ende meiner Shoppingtour zog er jedoch das Lesen auf einer Parkbank dem Shoppen vor. So schlenderte ich dann noch alleine durch die Geschäfte, welche jedoch (leider) mehrheitlich alle sehr ähnliches „Touristenzeugs“ anboten.
Fürs Nachtessen kehrten wir in die Laden- und Restaurantstrasse zurück und speisten im Restaurant „La Garole“. Das Essen war soweit ok, die Bedienung leider weniger. Ich hatte zur Vorspeise einen salade landaise (mit Spargeln, Speck, Rohschinken, Paté sowie Nüssen garniert) - super lecker - sowie gambas grillées mit frites. Für Rolf gabs 6 huitres sowie entrecôte mit frites. Aufs Dessert verzichteten wir, um dafür bei „l‘Igloo du Sud“ gleich nebenan feine Glacés zu holen. Diese genossen wir mit Blick auf die wunderschöne Abenstimmung am Atlantik sowie auf dem anschliessenden Spaziergang zurück zum Campingplatz.










Donnerstag, 6. September 2018

„Bretagne-Reise“ - Tag 14: Waschtag (06.09.2018)

Herrlich, auszuschlafen mit dem Wissen, dass wir heute nicht weiterfahren (müssen). 
Für heute war nicht das beste Wetter angekündigt; eher kühl soll es sein (um 20 Grad), bewölkt und gewitterhaft. Ein Grund mehr also, es gemütlich angehen zu lassen. Und auch ein passender Tag, um wieder mal Wäsche zu waschen, damit auch für die nächsten Tage noch ein paar saubere Kleider anziehen können. Glücklicherweise war das Wetter dann besser als die Prognose und so konnten wir all unsere Sachen, die wir nicht im Tubler trocknen wollten, über der Wäscheleine aufhängen, ohne dass sie vom Regen wieder nass wurden.




Waschtag :-)


Am Nachmittag unternahmen wir einen schönen, wenn auch anstregenden Spaziergang dem Strand entlang. Zuerst marschierten wir Richtung Süden, bald jedoch war da „accès interdit“ - aufgrund der Gefahr durch Schüsse. Also machten wir kehrt und liefen nach Norden. Im warmen Sand genossen wir die Sonne, teilten uns die mitgenommene Melone und lasen gemütlich in unseren Büchern.


Bis hierher und nicht weiter... 


Am Strand



Die Strandpromenade von Biscarosse Plage.


Anschliessend liefen wir durch den Ort zurück und gönnten uns unterwegs noch eine feine Glacé von einem der Stände.