Donnerstag, 26. Juli 2018

Mit Gianna Nannini auf der Piazza Grande

Wie bereits letztes Jahr, machten wir auch in diesem Juli einen Abstecher ins Tessin ans “Moon and Stars” – Festival.


Rolf ist ein Fan von Gianna Nannini, hat sie jedoch bisher noch nie live gesehen. Ein guter Grund also, ihr Konzert am 21. Juli auf der wunderschönen Piazza Grande zu besuchen.

Da wir uns relativ spät dafür entschlossen, war es auch nicht so einfach, noch ein Hotel in der Nähe zu finden, welches unseren (Preis-) Vorstellungen entsprach. Mit dem Hotel  Tamaro an der Seepromenade in Ascona wurden wir jedoch glücklicherweise fündig.

Die Voraussetzungen für ein malerisches Wochenende im sonnenverwöhnten Süd-Kanton der Schweiz waren jedoch leider etwas getrübt. Pünktlich aufs Wochenende sollte das Wetter umschlagen; für Freitagabend und vor allem für den Samstag sagten die Wetterprognosen Gewitter und kühlere Temperaturen voraus.

So waren wir dann auch nicht sonderlich überrascht, dass wir mit geschlossenem Cabrio-Dach losfahren mussten. 

Auch die Verkehrssituation war nicht gerade rosig. 12km Stau und ca. 2 Stunden Wartezeit vor dem Gotthard wurden vermeldet. Da es zudem in der Schöllenenschlucht eine Baustelle mit Lichtsignal hat, wurde von einer Fahrt über den Pass abgeraten. Kurz überlegten wir uns, via San Bernardio anzureisen. Als wir jedoch in den Nachrichten hörten, dass die Strecke aufgrund eines Unfalls beidseitig gesperrt war und sich bereits ein langer Stau gebildet hatte, waren wir jedoch froh, hatten wir uns dagegen entschieden.

Schlussendlich waren es dann auch „nur“ noch 4km Stau und knapp eine Dreiviertel-Stunde,welche wir vor dem Nordportal im Gewitterregen über uns ergehen lassen mussten. Im Tunnel stieg die Temperatur auf unangenehme, schwülwarme 35 Grad. Da waren wir froh, konnten wir den 17km langen Tunnel nach rund einer viertel Stunde wieder verlassen.

In der Autobahnraststätte Gottardo Sud gönnten wir uns ein Sandwich und eine Cola. Als wir anschliessend in Bellinzona die Autobahn verliessen, war es über 30 Grad warm und fast  wolkenlos, so dass wir die letzten Kilometer doch noch mit offenem Dach fahren konnten.


Nach dem Check-in im Hotel gönnten wir uns eine Gelati an der Seepromenade mit Blick auf den Lago Maggiore und die heranziehenden Gewitter mit Blitz und Donner. Den  anschliessenden Drink konnten wir dann bereits nicht mehr auf der Hotelterrasse einnehmen, da zu winden und regnen begann. Doch drinnen wars auch ganz gemütlich.

Die Nacht in der Dépendance „Roccolo“ war für Ascona-Verhältnisse sehr ruhig – hatten wir doch im Vorjahr im Hotel Della Posta unser Zimmer gleich gegenüber einer Bar mit Livemusik, welche uns die halbe Nacht vom Schlaf abhielt.


So starteten wir gestärkt in den Samstag. Die Gewitter hatten sich verzogen, es war zwar frischer, doch es blinzelte bereits ab und zu die Sonne durch die Wolken und so wars trotzdem angenehm warm. Nach einem Besuch des Frühstückbüffets und feinem italienischem Café waren wir gestärkt für den Tag.


Als erstes besuchten wir den Markt entlang der Seepromenade, wo es vor allem Schmuck zu besichtigen (und kaufen) gab. Auch in Locarno war noch etwas Zeit für Shopping (ich) und Lesen (Rolf). Anschliessend fuhren wir anschliessend mit der Bahn ins Centovalli. Im letzten Ort vor der Grenze nach Italien, in Camedo, stiegen wir aus. Denn bis nach Domodossola  durften wir mit unseren Ticino Tickets nicht fahren. Was jedoch nicht weiter schlimm war, hatten wir ja im April zusammen mit Chrigi und Lula einen Tag am Markt und im Ort verbracht.

Von Camedo liefen der wir der Autostrasse entlang Richtung Locarno. Die Sicht war atemberaubend; einerseits verlief die Strasse in grosser Höhe und es war sehr steil, andererseits konnten wir immer mal wieder einen Blick auf die Bahnlinie und ihre imposantenSteinbrücken wie auch auf den Stausee Lago di Palagnedra erhaschen. In Corcapolo stiegen wir wieder ins Centovalli-Bähnli und fuhren nach Locarno zurück.


In zwischen war schon Mitte Nachmittag und wir waren sehr hungrig. Doch unser Plan, uns an der Foodmeile ausserhalb des „Moon and Stars“ – Gelände zu verpflegen scheiterte leider, da dieser noch geschlossen war. So gabs halt eine italienische Gelati.

Zurück im Hotel, stellten wir unsere Liegestühle auf unsere eigene kleine Hotelterrasse vor unserer Dépendance und vertieften uns in unsere Lektüren. 

Bald machten wir uns jedoch erneut auf den Weg nach Locarno. Diesmal klappte es mit Essen und wir genossen feine Burger mit Wedges und kühlem Bier.

Nachdem es – wider den Prognosen – den ganzen Tag nie geregnet hatte, verzogen sich nun auch noch die letzten Wolken und ein wunderschöner, lauer Sommerabend stand uns bevor – also absolut perfekt für einen unvergesslichen Abend auf der malerischen Piazza Grande!


Vor dem Start des Konzerts gönnten wir uns noch eine Art Apfelmus-Cornet von einem der Food-Stände. 

Gianna Nannini legte pünktlich um 20:00 Uhr los und bot während gut 1 ¼ Stunden eine tolle Performance. Unglaublich, dass sie schon weit in den 60ern ist – so wie sie die Bühne rockte! Die Stimmung war gut und neben ihren grossen Hits aus vergangenen Zeiten sang sie auch einige neue Lieder. 

Nach einer Pause gings kurz vor 22:00 Uhr mit dem Hauptact dieses Abends weiter: Die deutsche Hard-Rock-Band Scorpions legte los.

Peinlicherweise hatten wir ja gemeint, dass die Scorpions die Vorband und Gianna Nannini der Hauptact wäre... Alles in allem hatte uns dann die Performance von Gianna Nannini auch besser gefallen als der Auftritt der Scorpions, was jedoch primär daran lag, dass uns die Musik der italienische Rockröhre besser gefällt als jene der Band aus Hannover. Doch deren Show war ebenfalls bombastisch – vor allem der Drummer spielte sehr beeindruckend! Und „Wind of Change“ live zwischen den Altstadt-Häusern von Locarno zu hören, während am Himmel die Sterne funkelten, sorgte dann auch für einen dieser unvergesslichen Hühnerhaut-Momente!


Nach dem obligaten Schluss-Feuerwerk kurz vor halb zwölf trafen wir beim Ausgang auf Rolf’s Arbeitskollegin Astrid und Partner Dani, mit welchen wir anschliessend noch gemeinsam ein Bier in der Stadt tranken.

Unseren obligaten Rückmarsch nach Ascona nahmen wir danach trotzdem noch unter die Füsse.


Der Sonntagmorgen verwöhnte uns mit strahlendem Sonnenschein, so dass wir das Frühstück auf der Hotelterrasse mit Blick auf den See geniessen konnten. Bevor wir uns wieder auf die nördliche Seite des Gotthards begeben mussten, machten wir noch einen Abstecher nach Sonvico oberhalb von Lugano. Die Hinfahrt über den Ceneri via  Hauptstrasse genossen wir bei offenem Dach und Fahrtwind sehr (inzwischen war es wieder über 30 Grad warm). 


In Sonvico machten wir einen Spaziergang durchs Dorf mit seinen schönen, kleinen Altstadtgassen. Am Haus bzw. der Hausteil, in welchem Rofl jeweils mit seinen Grosseltern Ferien verbracht hatte, kamen wir ebenfalls vorbei.


Da es vor dem Südportal bereits wieder ca. 4 km Stau hatte, entschieden wir uns für die Fahrt über den Pass. Wir kamen zügig voran und nach einem kleinen Halt auf der Autobahnraststätte Neuenkirch, wo wir uns mit einem Schoggistängeli stärkten, waren wir  gegen 16:00 Uhr wieder zu Hause.



Um noch ein bisschen im „Ferien-Mood“ zu verweilen, gönnten wir uns einem Apéro-Drink und studierten die grosse Frankreich-Karte, um die Anreise unserer (nächsten) grossen  Reise in die Bretagne zu planen. Am Freitag, 24. August geht’s los. Wir freuen uns sehr und könnens kaum erwarten, bis es endlich so weit ist!


Den Abend liessen wir im Restaurant Schmiedstube bei feinen Pizzas und Pino Grigio ausklingen – unser „Lieblingstürke“, die Pizzaria Post hatte leider Betriebsferien. Das Essen in der Schmiedstube, in der wir das erste Mal assen, war jedoch genau so lecker! 




In Ascona am Lago Maggiore vor dem Gewitter am Freitagabend



Unterwegs zum Frühstücken am Samstagmorgen



Blick von der Dépendance „Roccolo“



Ascona













Unterwegs im Centovalli 



Foodmeile des „Moon and Stars“ - Festival in Locarno



Gianna Nannini auf der Piazza Grande







Scorpions





Das obligate Schlussfeuerwerk





Ascona am Sonntagmorgen







Abstecher nach Sonvico oberhalb Lugano



Leos Freude an unserer Reiseplanung in die Bretagne hält sich in Grenzen... ;-)


Bei den Schweizer Fahrenden in Frauenfeld

Am 14./15. Juli verbrachten wir wieder mal ein Camping-Wochenende – auf dem Campingplatz Aumühle in Frauenfeld.


Die Anreise war alles andere als ein Vergnügen. Zwar hatten wir aufgrund der Sommerferien mit viel Verkehr gerechnet, jedoch nicht gerade mit Stau. Doch leider ging kurz nach der  Verzweigung Limmattaler Kreuz fast gar nichts mehr, da ein Pannenfahrzeug den Gubristtunnel blockierte. Was natürlich in einem Fahrzeug Baujahr 1983 (sprich: ohne Klimaanlage) an einem solch warmen Sommertag (sicher 30 Grad) sehr angenehm ist... 

Oder anders gesagt: Nach wenigen Minuten waren wir bereits schweissgebadet, ziemlich genervt und entschlossen uns deshalb, einen Umweg über die Umfahrung Zürich Richtung Chur zu fahren. Diese hatte es dann jedoch in sich, denn wir wollten ja aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nur ungern mitten durch die Stadt Zürich fahren und so gings auf der A3 weiter bis nach Pfäffikon, von dort über den Seedamm nach Rapperswil und anschliessend überland bis nach Winterthur. So konnten wir immerhin fahren anstatt stehen und hatten dadurch kühlenden Fahrtwind, die Fahrt dauerte jedoch ziemlich lange.


Inzwischen war bereits Mittagszeit und so gabs anstatt Kaffee und Frühstück halt ein Salat-Zmittag auf der Autobahnraststätte Kemptthal. 

Auch für ein Check-in auf dem Campingsplatz ist die Mittagszeit natürlich denkbar ungünstig, doch da weder auf der Website noch beim Eingang des Platzes die Öffnungszeiten ersichtlich waren, fuhren wir auf gut Glück direkt über den ganzen (jedoch nicht sehr grossen) Campingplatz bis vor die Réception. 

Dort wurde uns klar gemacht, dass wir gefälligst unverzüglich den Motor ausschalten sollen und was uns eigentlich einfalle, einfach so auf den Platz zu fahren – schliesslich sei ja so  was von sonnenklar, dass JEDER Campingplatz in der Schweiz von 12:00 bis 13:30 Uhr Mittagsruhe hätte und man da keinesfalls einfach auf den Platz fahre...

Tja, was will man da noch entgegnen? Wir sind ja alles andere als Camping-Greenhorns und können somit sehr wohl beurteilen, dass dies sicherlich nicht für JEDEN EINZELNEN  Campingplatz in der Schweiz gilt. Aber naja, wir versuchten es auf die integrative Art (Sorry & Entschuldigung...) und durften uns dann auch prompt unverzüglich auf dem Platz einrichten. 

Mit der Anmeldung warteten wir dann wohlweisslich bis nach 13:30 Uhr, um die Campingplatz-Inhaber nicht noch mehr zu verärgern... ;-)


Der Rest des Tages verlief dann glücklicherweise ohne negative Zwischenfälle: Wir lagen gemütlich in unseren Liegestühlen und lasen in unseren Büchern; unternahmen dem  idyllischen Flüsschen Murg entlang einen Spaziergang ins Stadtzentrum, wo wir uns mit fehlenden Nahrungsmitteln fürs Nachtessen eindeckten und uns anschliessend mit einer Glacé stärkten und kühlten uns im nahe gelegenen Freibad ab.


Nach dem Nachtessen hatten wir uns eigentlich schon auf einen Leseabend auf unserem Plätzchen eingestellt, als uns beim Abwaschen ein anderer Camper darüber informierte, dass eine Gruppe Campingplatz-Gäste noch ein Lagerfeuer entfachten würde und wir doch auch noch dazu stossen sollten. So setzten wir uns mit einem kühlen Bier ums Feuer und lernten einige interessante und nette Leute kennen: Ein Männer-Paar, welches sich als Schweizer Fahrende bezeichnet, Aldo und seine thailändische Frau / Partnerin „NumberOne“, welche von Frühling bis Herbst in ihren Wohnmobil auf dem Campingplatz hausen und die Wintermonate jeweils bei ihren Eltern in Thailand verbringen. Und Marcel, der im Winter im Skigebiet Obersaxen Mundaun, wo wir ja jeweils in unseren Winterferien die Skipisten unsicher machen, einen Skilift bedient. Alle nicht „gewöhnliche“ Camper wie wir, die ab und zu ein Wochenende in ihren Camper oder Wohnwagen verbringen, sondern die über Monate oder sogar das ganze Jahr in ihren Gefährten wohnen und leben. Es war sehr interessant, deren Lebensweise kennen zu lernen. 


So wurde es ziemlich spät und die Nacht dann doch eher kurz. Dementsprechend müde starteten wir in den Sonntag. Doch Kaffee und Müesli machten uns soweit wieder munter und da es schon bald wieder sehr, sehr warm wurde, machten wir uns bald auf die Heimreise.


Diese führte uns gemütlich über Landstrassen durchs Zürcher Weinland bis nach Bad Zurzach und anschliessend via Brugg durch den Aargau zurück nach Hause.