Sonntag, 20. Mai 2018

Strasbourg 2.0

Auffahrt 2018 verleitete wettertechnisch nicht gerade zum Campen - mit Ausnahme des Samstags, an welchem wir bei schönstem Frühsommerwetter gemeinsam mit Ane & Mäs eine Wanderung auf den Creux du Van unternahmen. Für Pfingstem 2018 sahen die Prognosen besser aus. 
Wir wollten Strasbourg eine 2. Chance geben. Vor 3 Jahren, ebenfalls am Pfingstwochenende, war dort unser auf einem Parkplatz in einer wenig befahrenen Strasse parkierter Bus aufgebrochen und ausgeraubt worden, weshalb wir anschliessend rund 5 Stunden auf dem Polizeiposten verbrachten.
Damit uns dies nicht nochmals passiert, sind wir am Samstag, 19. Mai 2018 früh losgefahren mit dem Ziel, noch vor dem Mittag im Camping von Strasbourg einzuchecken. Wir kamen zügig voran und verpflegten uns frühstückstechnisch mit Kaffee und Brötli/Sandwiches „on the road“ von der Autobahnraststätte Pratteln, um Zeit zu sparen. Einen kleinen Abstecher ins Sportartikelgeschäft Décathlon eingangs Strasbourg musste trotzdem noch drin liegen, unter anderem kauften wir uns Thermo-Kaffeemugs, sodass wir nun unseren geliebten Kaffee auch bei kühlen Temperaturen schön heiss trinken können.
Das Camping in Strasbourg erreichten wir kurz nach 11:00 Uhr, doch leider war es „complet“. Eine Liste mit umliegenden Campingplätzen, die uns mitgegeben wurde, half leider auch nicht wirklich weiter, denn auch der nahe gelegene Platz in Kehl / Deutschland war ausgebucht, wie uns telefonisch mitgeteilt wurde.
Also gings trotzdem mit dem Bus ins Stadtzentrum. Einen zufriedenstellenden Parkplatz fanden wir jedoch nicht, so dass wir nach einer nervenaufreibenden Fahrt schliesslich auf dem „Park & Ride“ in Elsau süd-östlich des Stadtzentrums landeten. Das war eine sehr gute Wahl, denn hier konnten wir einerseits für 6 EUR den ganzen Tag parkieren und mit der Strassenbahn fahren und andererseits war der Parkplatz überwacht.
Im Stadtzentrum gönnten wir uns ein feines Mittagessen an der Sonne (Burger bzw. Tartar, mit Pommes - wohl unschwer zu erraten, wer von uns was genoss... 😜). 
Gestärkt schlenderten wir anschliessend durchs Stadtzentrum, genossen die wärmende Sonne sowie zum Abschluss unseres Besuchs Kaffee und Kuchen im „Café des Arts“ beim Museum für Moderne Kunst. 







Nun war es an der Zeit, uns ein Plätzchen für die Nacht zu suchen und unsmit Nahrungsmitteln fürs Nachtessen einzudecken. In Molsheim wurden wir fündig und konnten Esswaren kaufen und auch der Durst unseres Bullis wurde gestillt. Das Camping war hingegen ebenfalls ausgebucht - zum Glück, wie wir kurze Zeit später feststellten, denn so landeten wir direkt an der 13. Cox-Show von Molsheim. Da neben VW-Käfern glücklicherweise auch VW-Busse teilnehmen durften und unser T3 mit seinen 35 Jahren alt genug zu sein schien, war also unser Übernachtungsort gesichert - und das erst noch gratis! Als auch unser Durst mit einem kühlen Bier gelöscht war, liessen wir uns von der Atmosphäre treiben. Zuerst schlenderten wir gemütlich über den Platz und besichtigten die vielen schönen Käfer und Bullis. Nach einem kleinen Nachtessen setzten wir uns mit einem belgischen Bier aufs Bus-Dach und genossen den schönen, milden Abend und das Treiben auf dem Platz. Die beiden Bier hatten wir übrigens als Dank dafür erhalten, dass wir belgischen VW-Bus-Besitzern unsere Holzkohle zum Grillieren geschenkt hatten.
Je später der Abend, desto lauter wurde es auf dem Platz, denn anders als den uns bekannten Treffen, die jeweils mit Live-Musik und gemütlichem Beisammensitzen ausgeklungen wurden, fand hier bis nach Mitternacht der wohl eigentliche Event des Treffens statt: etliche Käfer und Busse fuhren unzählige Male mit lautem Gehupe und Aufheulen der Motore über eine Wippe, begleitet von Musik bzw. Kommentaren eines DJ‘s sowie frenetischem Publikumrufen.
Irgendwann mitten in der Nacht wurde es dann doch noch einigermassen ruhig - die Oropax halfen wohl auch noch mit.











Trotzdem war die Nacht doch eher kurz und nicht all zu erholsam gewesen. Doch man kann nicht alles haben, dafür haben wir ein neues Treffen kennengelernt.
Leider war das Wetter wider den Prognosen schlecht (warum regnet es bei 0% Regenwahrscheinlichkeit???) und so brachen wir gleich nach dem Frühstück auf. Die Weiterreise führte uns über den Col de Saales nach St-Dié-des-Vosges. Inzwischen war das Wetter wieder etwas besser; es hingen zwar immer noch ziemlich dicke Wolken am Himmel und es war windig und im Vergleich zum Vortag ziemlich frisch, doch immerhin regnete es nicht mehr. Leider hatte es hier jedoch keinen Campingplatz. Wir besichtigten zwar noch kurz den Stellplatz, aber nochmals eine Nacht ohne Strom und Duschen wollten wir uns (und unseren Handys) nicht antun; von den fehlenden Toiletten ganz zu schweigen...
Einige Kilometer südlich wurden wir in Anould jedoch fündig; einerseits fanden wir einen trotz (Pfingst-) Sonntag geöffneten Laden, wo wir noch ein paar Sachen kaufen konnten und andererseits hatte es hier auch ein kleines, wenn auch nicht sehr luxeriöses Camping. Doch immerhin wars sehr ruhig und das kam uns nach dem vielen Betrieb am Samstag doch sehr gelegen.
Nach dem Mittagessen machten wir einen Spaziergang durch den Wald und ins Stadtzentrum, wo wir noch ein Restaurant fürs Nachtessen entdeckten. Ansonsten verbrachten wir den Nachmittac mit Lesen, Faulenzen und „Käfelen“ auf dem Campingplatz - auch ganz gemütlich!
Das Nachtessen im Restaurant „Le Razoquet“ war nicht schlecht, aber auch nicht speziell gut gewesen (Pizzas). Auch die Bedienung war nicht sonderlich nett. Doch immerhin konnten wir einen gemütlichen Verdauungsspaziergang zurück zum Campingplatz unternehmen bei inzwischen wieder ziemlich wolkenfreiem Himmel und milden Abendtemperaturen.

Am Pfingstmontag wurden wir von warmen Sonnenstrahlen geweckt. Wir genossen einen feinen Kaffee, packten zusammen und machten uns auf die Heimfahrt. Diese führte uns über den Col du Bonhomme und Kaysersberg bis kurz vor Colmar und anschliessend über die Autobahn an Mulhouse vorbei Richtung Basel. Irgendwie mussten wir jedoch einen Abzweiger verpasst haben, denn plötzlich waren wir auf der Autobahn Richtung Belfort und Paris unterwegs. 
Wahrscheinlich waren wir von unserem Kilometer-Stand abgelenkt gewesen, erreichten wir doch die magische Grenze von 200‘000 km!
So gabs halt kurz vor Altkirch auf einem Rastplatz noch Frühstück im Bus, bevor wir anschliessend bei Basel die Schweiz erreichten und noch die letzten Kilometer bis nach Hause unter die Räder nahmen.