Sonntag, 15. April 2018

Camping-Weekend in Flaach

Den Start in die Camping-Saison 2018 mussten wir uns wirklich hart verdienen. Zuerst wars wochenlang zu kalt und nass. Dann, Anfang April, am ersten campingtauglichen Wochenende, musste Rolf sonntags arbeiten. Glücklicherweise war die Wetterprognose für das darauffolgende Wochenende am 14./15. April ebenfalls gut.
Am Freitagabend holten wir unseren Bus aus seinem Winterquartier. Beziehungsweise, wir versuchten es. Die Batterie schien nämlich noch im Winterschlaf zu sein. Doch beim zweiten Überbrückungsversuch klappte es. So war warmfahren angesagt und wir kurvten durchs Quartier und die Nachbarsdörfer. Zu unseren Glück schien die Polizei einen grösseren, anderweitigen Einsatz zu haben und so hielt uns keines der doch sehr zahlreichen Polizeiautos, welche durch Entfelden kurvten, ob des leider inzwischen knapp überfälligen Abgastestes auf.
Die Herumfahrerei hatte sich dann leider auch gar nicht gelohnt, denn kaum war der Motor aus, wollte er nicht wieder angehen. Da jedoch glücklicherweise gleich ein Parkplatz vor unserer Siedlung frei wurde, schoben wir unseren Bulli halt mit Muskelkraft dort hin. Inzwischen war es dämmrig geworden, was uns jedoch nicht davon abhielt, noch die Batterie auszubauen. Da wir dafür zuerst den Beifahrersitz komplett herausnehmen mussten, war dies leider nicht gerade ein einfaches Unterfangen. 
Während wir ein spätes Nachtessen genossen, lud die Batterie auf. Anschliessend schlossen wir sie wieder an, doch der Bus machte immer noch Mucken bzw. eben keine, d.h. er wollte trotzdem nicht anspringen. Der nächster Schritt war also, am nächsten Morgen eine neue Batterie zukaufen und zu hoffen, dass es daran lag und nicht am Anlasser.

Ich hatte am Samstagmorgen kurz vor 8 Uhr gerade den ersten Schluck meines Espressos genossen und wartete darauf, dass das Koffein meine Lebensgeister weckte, da kam bereits Rolf zurück. Er war an diesem Morgen schon einiges produktiver gewesen und hatte eine neue Autobatterie gekauft, diese wie auch den störrischen Beifahrersitz eingebaut und den Bus glücklicherweise zum Laufen gebracht. So klappte also doch noch mit dem Camping-Weekend!

Dieses verbrachten wir auf dem TCS-Camping in Flaach mit Blick auf den Rhein.
Am Samstag unternahmen wir eine Velotour dem Rhein entlang nach Rheinau. Unterwegs legten wir einen Mittagsrast auf einem Bänkli mit Flussblick ein und genossen unser mitgetragenes Picknick. Nach etwas lesen wurde es uns an der für die Jahreszeit schon sehr warmen Sonne bald zu heiss und wir setzten unsere Tour fort. 
In Rheinau stärkten wir uns mit Kaffee und einem feinen, hausgemachten Nussgipfel in einer Gartenbeiz. 
Auf der Rückfahrt über Waldwege wurde ziemlich durchgeschüttelt. So waren wir froh, für die letzten Kilometer, welche uns durch die Ortschaft Flaach zurück zum Campingplatz führten, wieder eine geteerte Strasse unter den Rädern zu haben.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir bei gemütlichem Lesen auf unserem Stellplatz und auch unser Nachtessen konnten wir noch unter freiem Himmel geniessen. Der anschliessende, obligate Kaffee mit Dessert hingegen nahmen wir im Bus ein.







Camping-Impressionen



Mittagsrast mit Rhein-Blick zwischen Flaach und Rheinau



Rheinau

Der Sonntag startete frisch. Obwohl es tagsüber bereits sehr warm wird, ist es nachts noch ziemlich kühl. Aber das ist ja auch normal für Mitte April. Nach einer wärmenden Dusche zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und so nahmen wir auch das Frühstück  draussen ein - es hätte jedoch gerne noch ein paar Grad wärmer sein dürfen. Wenigstens wärmte uns der feine Kaffee von innen.
Auf der Rückfahrt machten wir in Eglisau Halt, wo wir einen kurzen Abstecher an die dortige Gewerbeausstellung machten. So kamen wir noch zu etwas Bewegung. Anschliessend schlenderten dem Rhein entlang und durch die Altstadt. Doch es war halt Sonntag und dementsprechend war natürlich nicht viel los, da die Geschäfte geschlossen waren. 
Nach einem kurzen Abstecher zum Pistenende des Flughafens Kloten, bei Bachenbülach (wo leider nur Flugzeuge in die entgegengesetzte Richtung starteten, aber keine wie erhofft über unsere Köpfe hinweg landeten), gings gemütlich auf Überlandstrassen Richtung Baden und Brugg und von dort wars ja dann nur noch ein Katzensprung bis nach Hause.
Den Sonntagnachmittag konnten wir so bei Sonnenschein in unserem Garten verbringen und nun haben wir vor, das Wochende mit Grillieren ausklingen zu lassen.







Eglisau

Montag, 2. April 2018

Amsterdam - Reloaded

Unsere Skiferien liegen bereits wieder rund einen Monat zurück, doch der Frühling 2018 lässt weiter auf sich warten. Das Wetter ist weiterhin nass, windig und vorallem - für die Jahreszeit - sehr, sehr frisch. Also alles andere als campingtauglich und nix mit Start in die Camping-Saison 2018 an Ostern!
Es musste also ein anderer Plan her. Beim Überfliegen der Einträge der letzten Jahre in unserem Reiseblog stiess ich im Juni 2014 auf Amsterdam. Diese Stadt hat uns damals sehr gut gefallen und es reizte mich, sie nochmals zu besuchen (was nicht bei allen unseren durch Städtetrips besuchten Städten gleichermassen der Fall ist). Eine kurze Google-Recherche später hatte ich einen passenden Hin- und Rückflug sowie ein passendes Hotel für die Übernachtung gefunden. Via Skype for Business nahm ich mit Rolf Kontakt auf (er war am Arbeiten, ich aufgrund meines arbeitsfreien Mittwochnachmittags zu Hause am Putzen... ähhh... Ferien planen und buchen 😊), welcher meinem Oster-Ausflugsvorschlag schnell zustimmte. 

So verbrachten wir vom Gründonnerstag Abend, 29. März bis Ostersonntag, 1. April 2018 2 Tage und 3 Nächte in der Hauptstadt der Niederlande.

Am Flughafen Zürich genehmigten wir uns nach der Sicherheitskontrolle ein Glas Weisswein und ein Sandwich, während wir auf den Abflug warteten. Gleichentags hatten wir in der Zeitung gelesen, dass die Swiss die Verspätungen einfach nicht in den Griff bekam. So waren wir dann auch nicht überrascht, dass auch wir anstelle von 20:55 Uhr sicherlich 1/2h später abhoben. Der Flieger sei verspätet von Moskau in Zürich gelandet und hätte noch enteist werden müssen, zudem hätte es grosses Flugaufkommen heute, verkündigte der Pilot, wärend wir auf den Start warteten.
Da wir nur mit Handgepäck reisten, mussten wir nach der Landung in Amsterdam Schiphol immerhin nicht auf die Gebäckausgabe warten und so erreichten wir kurz vor Mitternacht den Amsterdamer Hauptbahnhof Centraal Station. Bis zum Hotel im Stadtzentrum am Damrak war es nicht weit. Auch kannten wir uns aufgrund unseres letzten Besuchs ja bereits in der Stadt aus. Im Hotel „The Exchange“, in welchem wir übernachteten, hatten wir vor knapp 4 Jahren jeweils gefrühstückt. Trotzdem liefen wir zweimal am Hotel vorbei; wir nahmen den engen Eingang neben dem geschlossenen Café schlicht nicht wahr. 
Das Checking gestaltete sich etwas unständlich; die mitgegebene Zimmerkarte für Raum 619 im 6. Stock funktionierte nicht. So gings zurück zur Lobby im Erdgeschoss und schlussendlich kam der Portier mit der Schlüsselsammlung mit uns mit und öffnete uns das Zimmer - nicht ohne vorher fälschlicherweise noch  das bewohnte Zimmer 519 geöffnet zu haben...
Zum Schlafen waren wir nach noch zu aufgekratzt und so gönnten wir uns eine Portion „Frites“ mit „Fritsauce“ und liessen uns zu Fuss durch das Stadtzentrum treiben.

Noch ziemlich müde vom späten Schlafengehen gönnten wir uns am Karfreitag erst mal einen Espresso (ich) bzw. Schwarztee (Rolf) im Hotelzimmer. Herrlich, so in den Tag zu starten! Frühstück gabs unterwegs an der Haarlemmerstraat - ein Käsesandwich für Rolf und einen Bananenmuffin für mich. Danach war auch ich munter und nutzte die gewonnene Energie sogleich für - in den Augen von Rolf zu ausgiebiges resp. langes - Shoppen (Schmuck aus Velopneus, Postkarten). Deshalb war als nächstes Bewegung angesagt. Vom Haarlemmerplein im Nordwesten der Stadt gings der Lijnbaansgracht entlang südwärts. Inzwischen war schon Mittagszeit und das ausgezogene Laufen hatte uns durstig gemacht. So gönnten wir uns im irischen Pub beim Leidesplein ein Murphy‘s Bier.
Anschliessend schlenderten wir dem Strassenmarkt an der Albert Cuypstraat entlang Richtung Amstel. In einem japanischen Restaurant an der Van Woustraat genossen wir super leckere Ramen und tranken Grüntee. Weiter gings der Amstel entlang zum Strassenmarkt am Waterlooplein, wo sich Rolf wiederum einige Zeit die Beine in den Bauch stehen musste, während ich mich mit T-Shirts und Haremshosen eindeckte.
Müde vom vielen Laufen und den Eindrücken der Stadt gönnten wir uns danach deshalb ein Stück Schoggikuchen und einen Kaffee im „Betty Blue“. Trotzdem fielen uns die Augen zu, als wir im Hotelzimmer kurz die Beine streckten.
Fürs Nachtessen begaben wir uns in den Stadtteil De Pijp südlich der Albert Cuypstraat, was wiederum einen ausgiebigen Fussmarsch bedeutete. 
Im „De Kleine Valk“ gabs ein spätes Nachtessen („Flat Iron Steak“ für Rolf, Burger mit Käse und Speck für mich, dazu „Frites“ und ein Glas Wein). Zum Nachtisch probierte ich noch einen „Moscow Mule“ - Cocktail, welcher mir sehr gut schmeckte.

Am Samstag frühstückten wir im hoteleigenen Café. Rolf ass ein Sandwich, ich einen Pancake mit Dutch Sugar Sirup. Beim anschliessendn Fussmarsch zum Scheepvaartmuseum im Nordosten der Stadt zeigte sich die Sonne und auf einen Schlag wurde es angenehm frühlingsghaft warm. Den Besuch des Schifffahrtsmuseums hatten wir als Tipp erhalten. Leider waren wir jedoch sowohl vom zu besichtigenden Segelschiff (eine nachgebaute Replica und deshalb überhaupt nicht so alt wie es den Anschein machen wollte) als auch von der Art der Ausstellung eher enttäuscht. Dass ich ob des Mittragens meines nun wirklich nicht sonderlich grossen Rucksacks vom Personal so rüde an die Garderobe verwiesen wurde, nachdem mich bei einem anderen Teil der Ausstellung das Personal durchgelassen und ich Besucher mit viel grösseren Taschen gesehen hatte, gab uns den Rest und wir verliessen das Museum umgehend.
Der Herengracht entlang spazierten wir ins Stadtzentrum zurück. Nach einer Runde Shopping an der Kalverstraat stärkten wir uns mit feinen Heringbrötchen und „Frites“. Nur war inzwischen die Sonne wieder verschwunden und es war windig und merklich frischer geworden. So brauchten wir Bewegung, um nicht all zu sehr zu frieren. Der Rozengracht sowie der Bilderdijkstraat entlang gelangten wir zum Museumsquartier. Die Ausstellung über Moderne und Zeitgenössische Kunst im Stedelijk Museum entschädigte uns für den enttäuschenden Besuch im Schifffahrtsmuseum. Neben den ausgestellten Bildern begeisterte uns auch die Architektur des Gebäudes. 
Nach einem Abstecher im „Stich“ an der Nieuwe Spiegelstraat zu Kaffee / Smoothie und Kuchen brauchten unsere Füsse eine Erholung vom vielen Laufen. Ein kleiner Ausruherast im Hotelzimmer war also angesagt. 
Das letzte Nachtessen nahmen wir im Restaurant „Shah Jahan“ im Stadtteil Jordaan ein. Die Samosas zur Vorspeise sowie das Chicken Tikka Masala (Rolf) und die King Prawns Madras (ich) mit Reis, Naan und Cobra Bier schmeckten uns sehr, sehr gut.

Am Ostersonntag war früh aufstehen angesagt. Gegen 08:00 Uhr waren wir schon unterwegs zum Bahnhof. Mit dem Sprinter waren wir schnell am Flughafen; die Sicherheitskontrolle hingegen gestaltete sich als anstrengend und war eine Geduldsprobe. Glücklicherweise hatten wir danach trotzdem noch genügend Zeit, uns mit einem Kaffee und einem Pain au chocolat zu stärken.
Auch der Rückflug war verspätet; zuerst dauerte es sehr lange, bis wir den Flieger besteigen konnten, dann mussten wir uns augfrund des hohen Flugaufkommens lange gedulden, bis wir starten konnten. Zu guter Letzt führte dann auch der Flugverkehr und der starke Wind in Zürich dazu, dass sich der Landeanflug in die Länge zog; wir drehten Kreis um Kreis am Schweizer Himmel. 
Schlussendlich sind wir dann glücklicherweise doch noch erfolgreich und sicher gelandet und knapp 1 1/2h später waren wir bereits wieder zu Hause. 
Leo begrüsste uns herzlich und wir verbrachten den Nachmittag gemütlich zu Hause, bevor wir zum feinen Oster-Nachtessen bei Rolfs Eltern aufbrachen.