Sonntag, 24. September 2017

Saignelégier

Nachdem wir doch eine relativ lange Campingabstinenz hatten, wollten wir es dieses Wochenende noch einmal wissen...

Mit dem Ziel, den Etang de la Gruère im Schweizer Jura zu besuchen, starteten wir am Samstagmorgen und machten uns via Biel und dem ersten Transjurane-Teilstück auf nach Tavannes, wo wir uns noch mit ein paar Leckereien für ein Picknick eindeckten.  In Les Reussilles gabs dann auch endlich "Café et Croissants", so dass auch der Körper in Weekendstimmung kam.

Ein paar Kilometer weiter bogen wir rechts ab zum Camping Municipale von Saignelégier JU und installierten uns am Rand von typischen Freiberger Juraweiden. Später wanderten wir auf dem "Randolin" - Rundweg zum Etang, picknickten und umrundeten den Moorweiher auch noch. Mit dem Postauto fuhren wir alsbald von La Theurre nach Saignelégier und wanderten an Pferden und Rindern vorbei wieder zurück zum Camping, wo wir den Abend und die Nacht verbrachten.

Das sogenannte Camping vert bietet seinen Gästen keinen Strom, dafür kann man sich auf dem Gelände frei hinstellen und überall gibt es Feuerstellen für mitgebrachtes oder vor Ort bezogenes Brennholz. Als es dunkel wurde brannten dann auch überall Feuer, und wir konnten auch bei Temparaturen unter 10 Grad noch lange Rechaudkerzen-Raclette geniessen.






Sonntag, 3. September 2017

Weekend im Tessin

Seit langem hatten wieder wieder mal ein Wochenende vor uns, an welchem wir noch keine Termine geplant hatten. Also eigentlich die beste Voraussetzung, endlich wieder mal mit unserem Bulli mal campen zu gehen. Saignelégier stand zuoberst auf der Camping-Wunschliste. Doch eben... Das Wetter... Nur knapp über 10 Grad und Regen waren nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen gemütlichen Campingausflug. Also war umdisponieren angesagt. Im Tessin sollte es gemäss Wetterprognosen weniger regnerisch und vorallem auch wärmer sein. Mitte Woche buchten wir die Hotelübernachtung, reservierten die Sitzplätze im Zug Zürich - Lugano und trugen erste Ausflugsideen zusammen. Da wir noch SBB-Tageskarten hatten, die im Oktober verfallen, passte auch die Anreise mit der Bahn bestens.

Am Samstagmorgen, 2. September gings um 7 Uhr los. Ein erster Umstieg in Aarau nutzen wir für den Frühstücks-Kauf (Kaffee und Brötli/Sandwich). Nach dem Umsteigen in Zürich gings direkt durch den neuen Gotthard-Basistunnel bis nach Lugano, wo wir bereits vor halb elf Uhr ankamen. Der Zug war sehr stark belegt, weshalb wir froh waren, Plätze reserviert zu haben, wenn es auch nicht die gewünschten Sitze am Fenster, sondern jene am Gang waren.
In Lugano steckten wir unser Gepäck ins Schliessfach und fuhren mit dem Zug bis nach Capolago. Von dort gings mit der Zahnradbahn auf den rund 1'700m hohen Monte Generoso. Die Fahrt bescherte uns immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Lago die Lugano und Umgebung. Oben angekommen, bewunderten wir trotz ziemlich trübem Wetter den tollen Ausblick in die Ferne. Bald waren wir jedoch vom frischen, kräftigen Wind durchgeschüttelt und froren. Im neu gebauten Bergrestaurant, welches der Tessiner Architekt Mario Botta designte und "Fiore di Pietra" heisst, genossen wir einen feinen Salat- und Aufschnittteller. Der anschliessende Café Latte wärmte uns, so dass wir vor der Talfahrt noch einen kleinen Spaziergang durch den stürmischen Wind unternahmen.



Ausblick vom Monte Generoso


"Fiore di Pietra"

Auf der Rückfahrt machten wir einen Abstecher ins Swissminiatur in Melide. Dieses scheint fast immer noch gleich auszusehen, wie wir es in unseren Kindheitserinnerungen hatten. Es war aber trotzdem ganz hübsch mal wieder anzuschauen. 




Im Swissminiatur in Melide

Zurück in Lugano, checkten wir im Hotel Continental Beauregard ein, welches sich nur einige Fussminuten vom Bahnhof befindet. Da wir ein gratis Upgrade erhalten hatten, war das Zimmer überraschend gross und wir konnten von der Terrasse in den Hotelpark blicken.
Nach einer kurzen Ruhepause liefen wir ins Stadtzentrum, wo wir im Restaurant Vanini an der Piazza einen Apéro genossen und einem Sänger zuhörten. 
Den Ort fürs Nachtessen hatten wir bereits vor einigen Tagen ausgesucht. Das Restaurant La Tinera hatte uns mit seiner ausgezeichneten Bewertung bei Trip Advisor angesprochen. Wir hatten grosses Glück; es wurde gerade ein Tisch frei. Und wir wurden nicht enttäuscht, sondern genossen ein absolut vorzügliches Essen: Rindscarpaccio (ich) bzw. grüner Salat (Rolf) zur Vorspeise und anschliessend in Butter grillierte Barschfilets mit Salbei und dazu ein absolut himmlicher Parmesan-Risotto! Dazu eine Karaffe Merlot Bianco. Auch das Dessert war sehr fein; Apfelwähe mit Vanilleglacé (ich) bzw. Caramelköpfli (Rolf), begleitet von einen starken, perfekten Espresso.
Der anschliessende Fussmarsch zurück ins Hotel über viele Treppenstufen half, um etwas zu verdauen. Zudem wurden wir von einem schönen Ausblick auf den See, Monte Bré, Monte San Salvatore und die vielen Lichter belohnt.



Hotelzimmer im Continental Beauregard


Ausblick vom Zimmer in den Hotelpark


Sonniges Sonntagswetter in Lugano

Der Sonntag, 3. September startete so, wie der Freitag aufgehört hatte: mit einem super feinen Essen! Das Frühstücksbuffet im Hotel Continental liess wirklich keine Wünsche übrig!! Zudem zeigte sich heute auch das Tessin von seiner schönsten Seite; die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und es war im Vergleich zum Samstag sehr warm.
Wiederum verstauten wir unser Gepäck in einem Schliessfach am Bahnhof. Mit dem Zug fuhren wir anschliessend nach Ponte Tresa an der schewizerisch-italienischen Grenze. Zu Fuss gings in den gleichnamigen Ort in Italien, welcher gleich auf der anderen Seite der Brücke liegt. Ziel war es, den Markt zu besuchen, der dort jeden Sonntag stattfinden sollte. Tja, sollte... Denn dummerweise hatte ich falsch gelesen und der Markt findet nicht sonntags, sondern jeweils samstags statt. Jaja, ich regte mich ja gar nicht darüber auf... Den Ort hatten wir dann ohne Markt trotz geöffneten Geschäften sehr schnell gesehen und ich war ziemlich gefrustet. Rolf hatte dann jedoch die tolle Idee, eine Schifffahrt zu machen, und so genossen wir kurze Zeit später einen Kaffee im Fahrtwind und eine wunderschöne Fahrt nach Morcote.


Ponte Tresa


Auf dem Schiff von Ponte Tresa nach Morcote




Anfahrt nach Morcote

In Morcote besichtigten wir das hübsche Städtchen, welches 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gekührt wurde. Vorallem die kleinen, verwinkelten Hintergässchen gefielen uns sehr gut. An der Seepromenade genossen wir ein Glas kühlen Merlot Bianco, während wir auf das Schiff nach Melide warteten. 
Zudem wurde ich in einem kleinen Laden shoppingtechnisch doch noch fündig und erstand ein wunderschönes, weitgeschnittenes Kleid in Grau- und Schwarztönen von einer italienischen Designerin. So war der Markt-Frust wieder vergessen, denn das Kleid ist sicherlich viel wertiger als die doch meistens ziemlich günstig produzierte Marktware. Und spezieller und schöner sowieso! :-))


Wunderschöne, kleine Hintergässchen in Morcote


Blick vom Schiff zum Botta-Bau auf dem Monte Generoso

Mit dem Schiff gings anschliessend bis Melide. Von unterwegs konnten wir nochmals einen Blick auf den Monte Generoso erhaschen. Ab Melide fuhren wir mit dem Zug. In Lugano holten wir unser Gepäck aus dem Schliessfach und kauften uns ein spätes Mittagessen für die Rückfahrt. Via Zürich und Aarau gings in gut 3 Stunden Zugfahrt zurück nach Hause.

Es war ein sehr gemütliches Wochenende. Es ist immer wieder eindrücklich, in wie kurzer Zeit man in der Schweiz in eine völlig andere Umgebung / Landschaftbreisen kann. Und das Ticino ist doch immer eine Reise wert! Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass das Jahr 2017 noch das eine oder andere regenfreie und warme Wochenende bereithält, das wir noch unverplant haben und für einen Campingausflug nützen können. Nächster Versuch ist in zwei Wochen (16./17. September)...