Sonntag, 16. Oktober 2016

Überraschungswochenende am Vierwaldstättersee (Betti)

Im Rahmen unseres Umzugs und dem damit verbundenen Kantonswechsel hatten Rolf und ich über die Höhe unserer neuen Autonummern gewettet: Sind beide Nr. unter 300'000, muss Rolf mich mit einem Wochenendtrip überraschen, wenn beide über 300'000 sind, ich ihn. Obwohl ich sehr stark davon ausging, dass ich die Wette hochaus verliere, habe ich sie gewonnen.
So wusste ich im Vorfeld lediglich, dass ich den Rucksack packen, die Wanderklamotten anziehen und schicke Kleidung für den Abend einpacken musste.
Am Samstag, 15. Oktober starteten wir um 06:57 in Unterentfelden Oberdorf. Via Aarau und Olten gings mit dem Zug nach Luzern. Dort wechselten wir aufs Kursschiff "Winkelried" und genossen während der Fahrt auf dem Vierwaldstättersee ein gemütliches Frühstück.





Als wir unser erstes Ziel, den Schiffsanlegeplatz beim Rütli erreichten, hatte glücklicherweise der Regen aufgehört. Die Rütliwiese empfanden wir als überraschend klein, wohl weil wir beide noch im Kindsalter waren, als wir das letzte Mal hier waren. Ein Selfie musste jedoch trotzdem sein. ;-)


Anschliessend war wandern angesagt, von der Rütliwiese gings steil hangaufwärts durch den Wald nach Seelisberg. 



Einmal mehr schafften wir die Strecke wesentlich schneller als auf den Wegweisern angegeben. So konnten wir in Seelisberg noch etwas weiter laufen, bis das Postauto fuhr.
Dieses brachte uns anschliessend am herzigen, kleinen Seeli von Seelisberg vorbei nach Emmetten. Von hier gings weiter mit dem "Hängebähnli" hinauf zur Stockhütte, wo wir einen Mittagsrast im Restaurant einlegten.



Gestärkt nahmen wir anschliessend den rund 1 1/2 stündigen Aufstieg zur Klewenalp unter die Füsse und Wanderstöcke. Der Marsch war ziemlich schweisstreibend, doch oben angekommen, wurden wir mit einer wunderschönen Fernsicht über den Vierwaldstättersee belohnt. Beeindruckend! 





Im Bergrestaurant gabs Kaffee und Zvieri (mhhh, Vermicelles mit viiieeel Schlagrahm...).
Mit der Kabinenbahn fuhren wir anschliessend hinab nach Beckenried, von wo aus wir nach einem Fussmarsch durchs Dorf das Boutique Hotel Schlüssel erreichten.
Dort wurden wir von den Besitzern Gabrielle und Daniel herzlich empfangen und mit einem Glas Weisswein begrüsst. 
Vor dem Nachtessen ruhten wir uns im gemütlichen, im vintage-Stil gehaltenen Hotelzimmer aus - das Bad in der im Zimmer freistehenden Füessli-Badewanne war absolut herrlich!
Das Apéro gabs es im Lädeli unterhalb des Hotels: Haus-Prosecco bzw. Weisswein und kleine Häppchen (eingelegter Knoblauch, Oliven und selbst gehobeltes Wild-Trockenfleisch mit Brot und verschiedenen Saucen).
Danach wechselten wir ins Restaurant, wo wir zu einem feinen Charmail Bordeaux-Rotwein das Menü genossen. Als Amuse-Bouche gabs ein Marronisüppli mit einem Wildfleischbällchen. Auf dem Vorspeiseteller mundeten Wildfleischterrine mit Preiselbeersauce, Fischpastete und kalter Lauch-Linsensalat mit gebratenem Fisch.
Als Zwischengang gab es hausgemachte Ravioli mit Steinpilzen. Der Hauptgang bestand aus Hirschfilets im Rohschinkenmantel, buntem Herbstgemüse und Knödel.
Selbstverständlich durfte ich mir auch das Dessert nicht entgehen lassen und so genoss ich neben Espresso mit Guetzli eine feine Sauerrahm-Crème-Brulée mit eingelegten Früchten.
Mit sehr schweren Bäuchen liessen wir uns anschliessend auf unser hohes Hotelbett plumsen.





Wir hatten gut geschlafen und starteten den Sonntag mit einem feinen Frühstück. Das Buffet war reichhaltig und mundete uns sehr. Da das Wetter strahlend schön war und wir noch etwas Zeit hatten, spazierten wir durchs Dorf zur Schiffsanlegestelle und genossen den Blick über den Vierwaldstättersee.
Die Rückreise führte uns mit dem Postauto nach Stans und von dort mit dem Zug bald in den Nebel und nach Luzern. Weiter gings via Rotkreuz, Lenzburg und Aarau nach Hause zurück.

Fazit: Das Überraschungswochenende ist Rolf total gelungen; ich hatte überhaupt nichts von all dem, was wir erleben durften, geahnt. Ich habe es sehr genossen! 
Und wir haben bereits ausgemacht, dass ich für Rolf auch bald einmal ein Überraschungswochenende planen werde - ganz ohne vorgängige Wette! ;-)