Sonntag, 10. April 2011

Wandern statt Campen (Betti)

Eigentlich wäre dieses Wochenende (9. & 10. April 2011) ja Campen angesagt gewesen: Die Wetterprognose versprach sonniges und sehr warmes Wetter (über 20 Grad). Was ja doch eher ungewohnt ist, ist es doch im April sonst eher wechselhaft und wesentlich kühler. Also wollten wir dieses tolle Wetter für unseren ersten Campingausflug in diesem Jahr ausnutzen. Aber eben, eigentlich...
Unser VW-Bus sah dies wohl anders und machte - trotz revidiertem Motor - einen auf nervende Zicke: Blinkblinkblink, die Wassertemperatur-Anzeige. Zum Glück nicht am Samstag während des Campingausfluges, sondern bereits am Mittwoch davor. Rolf hatte so eine Vorahnung und nahm dem Bus auf eine Testfahrt mit nach Eschenbach (bzw. bis zur Amag in Rain, welche unseren Bus bald besser kennt als wir...).

So war also nichts mit VW-Bus. Da wir befürchteten, dass es für zum Zelten noch zu kalt ist in der Nacht, entschlossen wir uns für eine Wanderung mit allfälliger Hotelübernachtung. Am Samstag Morgen kurz nach 8 Uhr fuhren wir los. Via Biel und Neuchâtel (mit Wander-Verpflegungs-Halt) gings nach Noiraigue. Von dort gings zu Fuss weiter Richtung "Creux du Van". Dieser Felskessel ist die grösste Schlucht des Juras und aufgrund seiner senkrechten Felswände und des grandiosen Fernblicks ein sehr imposantes und beliebtes Ausflugsziel. Nach einer Stärkung in Form eines Espressos gings bei zuerst frischem Bis-Wind Richtung "Farme Robert". Anschliessend wurde der Weg immer schmäler, felsiger und steiler, bis wir nach ca. 2 Stunden Marsch oben auf der Felswand des "Creux du Van" ankamen. Die letzten paar Meter ist Rolf fast gerannt, ohne die Aussicht auch nur eines Blickes zu würdigen. Seine Höhenangst eben. Dafür schoss ich einige Fotos von der atemberaubenden Aussicht.
Von nun an gings über grüne Wiesen um den Felskessel herum. Da dem ganzen Abgrund entlang eine kleine Steinmauer verlief, mussten wir glücklicherweise nicht direkt der Felswand entlang wandern, sondern konnten mit gebührendem Abstand über die plateau-artige Wiese laufen. Was vor allem Rolf sehr entgegen kam.
In einer kleinen Doline nahmen wir geschützt vom immer noch stark blasenden Bis-Wind unser Mittagessen ein und ruhten uns anschliessend mit Musikhören an der wärmenden Sonne vom anstregenden Aufstieg aus.
Weiter ging unsere Wanderung dem Felsmäuerchen entlang bis ans andere Ende des Felskessels. Die Aussicht und die steile Felswand waren wirklich sehr eindrücklich. Wir sahen weit über die Juraketten zu den verschneiten Berner Alpen sowie zum Neuenburger- und Bielersee bzw. in die andere Richtung wahrscheinlich bis in den französischen Jura.





Für den Abstieg hatten wir uns den Weg am anderen Ende des Felskessels ausgesucht. Dieser entpuppte sich jedoch als sehr steil. Da es teilweise nur wenig bis gar keine Bäume hatte, sah man den ganzen steilen Abhang bis nach Noiraigue hinunter. Der Wanderweg indes war sehr schmal, steil und steinig. Für Rolf war dies alles zu viel, seine Höhenangst machte sich wieder bemerkbar und er blieb stehen. Ich schaute noch bis um die nächste Kurve, konnte jedoch leider keine Besserung (d.h. weniger steiler Weg entlang weniger steiler Felswand) erkennen. So entschlossen wir uns, einen anderen, flächeren Abstieg zu suchen. Die Wanderkarte, welche wir ausgedruckt hatten, zeigte, dass die einzige Möglichkeit, ohne riesigen Umweg nach Noiraigue zurück zu kommen, auf der anderen Seite des Felskessels hinter führte. Also auf der gleichen Seite, auf welcher wir hinaufgestiegen waren, einfach auf einem breiteren, weniger steilen Weg. So mussten wir also wieder die bereits zurückgelegte Abstiegsstrecke hinaufsteigen und nochmals um den Felskesseln laufen. Anschliessend fanden wir den gewünschten Abstiegsweg und Rolf konnte ohne Höhenangst zurück ins Tal laufen. Da wir nun doch schon seit über 6 Stunden unterwegs waren, machten wir in der "Ferme Robert" einen Halt und genehmigten uns ein erfrischendes Bier. Anschliessend hatten wir wieder genug Elan, um die letzten 20 Minuten bis Noiraigue in Angriff zu nehmen - wenn auch nun mit ziemlich müden Beinen.
Von Noiraigue fuhren wir mit Auto bis nach Neuchâtel ins Hotel Ibis. Dort luden wir unser Gepäck im Zimmer ab, machten uns frisch und waren anschliessend fürs Nachtessen bereit. Die ersten beiden Restaurants, zu welchen wir gelangten sagten uns nicht zu. Da sah Rolf den Wegweiser nach Erlach, uns so beschlossen wir uns, in diesen kleinen Ort am Bielersee zu fahren, wo Rolf bereits einmal mit Nachbar Ruedi zum Fischen war.
Dort angekommen, sahen wir bald einmal das Restaurant "Du Port". Auf der Terrasse genossen wir einen feinen Salat sowie Eglifilets mit einem Erlacher Weisswein. Nach einem kurzen Spaziergang zum Bootshafen von Erlach kehrten wir ins Hotel zurück.

Leider war die Nacht alles andere als angenehm und erholend, knarrte unser Bett doch bei jeder Änderung der Schlafbewegung. So weckten wir uns im gefühlten 10-Minuten-Takt immer wieder gegenseitig auf. Um 6 Uhr in der früh waren wir gleichermassen gerädert wie genervt. Glücklicherweise hatte Rolf jedoch eine sehr gute Idee: Wir packten die Matratzen, nahmen sie ab dem knarrenden Rost und legten sie auf den Fussboden. Dies war zwar ziemlich hart, doch wenigstens kamen wir so noch zu ein paar Stunden Schlaf, ohne ständig wieder aufgeweckt zu werden. Nach halb zehn Uhr erwachten wir mit Rückenschmerzen, waren jedoch zum Glück etwas erholter als noch vor ein paar Stunden. Auf ein Frühstück im Hotel hingegen verzichteten wir und traten die ziemlich bald einmal die Heimreise an. Gegen Mittag erreichten wir bereits unser zu Hause, wo wir uns einen feinen, starken Kaffee und einen gemütlichen Brunch draussen im Garten genehmigten. Den Rest des Tages genossen wir bei schönen und sehr warmem Wetter draussen im Garten mit Gartenarbeiten, lesen und faulenzen. Auch am Abend war es noch ungewohnt warm, so dass wir auch das auf dem Grill zubereitete Nachtessen draussen einnehmen konnten. Den Tag und damit das Wochenende schlossen wir mit einem gemütlichen DVD-Film vor dem Fernseher ab.

Samstag, 2. April 2011

Endlich fast fertig (Rolf)

Endlich ist unser Bus wieder komplett und hat sein "Herz" zurückerhalten. Noch leckt ein Stösselschutzrohr Öl. Dies sollte aber im Verlaufe der Woche zu beheben sein.


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